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Corona-News: Biontech will 75 Millionen zusätzliche Impfdosen an EU liefern

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Aufgrund des schleppenden Impfstarts beraten Bund und Länder heute über das weitere Vorgehen. Eine gute Nachricht kommt derweil vom Impfstoffhersteller Biontech.
Aufgrund des schleppenden Impfstarts beraten Bund und Länder heute über das weitere Vorgehen. Eine gute Nachricht kommt derweil vom Impfstoffhersteller Biontech. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 102 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 2,2 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut mehr als zwei Millionen Menschen positiv getestet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei rund 57.100 (Stand: 1. Februar). Der Impfstoffhersteller Biontech kann nach eigenen Angaben im zweiten Quartal möglicherweise bis zu 75 Millionen zusätzliche Dosen seines Vakzins an die Europäische Union ausliefern. Das teilte das Mainzer Unternehmen am Montagmorgen mit – wenige Stunden vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern. „Wir arbeiten weiterhin an der Erhöhung der Lieferungen ab der Woche vom 15. Februar, um die vertraglich festgelegte Lieferung der vollen Menge an Impfstoffdosen im ersten Quartal sicherzustellen“, wird Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting in der Mitteilung zitiert. „Außerdem könnten wir im zweiten Quartal bis zu 75 Millionen Dosen mehr an die Europäische Union ausliefern.“ Weil die Kritik am schleppenden Impfstart, den Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller und den Problemen bei der Terminvergabe nicht abreißt, will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten, Bundesministern und Vertretern der Pharmabranche über die Lage beraten. Zahlreiche Politiker und Verbandsvertreter haben mehr Klarheit über Zeitpläne, Prioritäten für Bevölkerungsgruppen und verfügbare Impfstoffe gefordert. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) plädierte in einem Brief an Merkel für einen nationalen Impfplan. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnte vor übertriebenen Erwartungen: „Wir können durch einen Gipfel alleine noch nicht mehr Impfstoffe produzieren“, sagte er am Sonntagabend in der Talkshow „Die richtigen Fragen“ auf Bild live. Wichtig sei, dass man zunächst ein einheitliches Bild bekomme, wo die Schwierigkeiten lägen. Die Bundesregierung könne den Ländern auch nur die Lieferdaten und -mengen nennen, die sie von den Herstellern bekomme. In England haben dem Gesundheitsdienst zufolge fast alle Bewohner von Pflegeheimen mittlerweile eine erste Corona-Impfdosis angeboten bekommen. Premierminister Boris Johnson feierte das für den Monatswechsel gesetzte Etappenziel am Montag als „wichtigen Meilenstein“ bei der Bekämpfung der Pandemie. Unklar war jedoch zunächst, wie viele der Bewohner der mehr als 10.000 Pflegeheime in England das Impfangebot auch angenommen haben. Einzelne Heime waren zunächst ausgespart worden, weil es dort Corona-Ausbrüche gegeben hatte. Bei einer Pressekonferenz am Nachmittag wollte die Regierung genauere Zahlen bekanntgeben. Insgesamt haben in Großbritannien mittlerweile rund neun Millionen Menschen ihre erste Corona-Impfdosis erhalten, allein am Samstag waren es knapp 600.000 – ein Tagesrekord. Der neue Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl, spricht sich für eine Zwangsisolierung von Personen aus, die wiederholt gegen Corona-Quarantäneauflagen verstoßen. „Hartnäckige Quarantänebrecher, bei denen alle anderen Mittel nicht zur Einsicht führen, müssen in einem geschlossenen Krankenhaus abgesondert werden“, sagt Strobl den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorab-Bericht (Montagausgabe). „Es geht ja nur um wenige Einzelfälle und um wenige Tage, in denen die Leute infektiös sind.“ Natürlich brauche es dafür einen richterlichen Beschluss. Die Maßnahme sei gerechtfertigt, da die Personen bewusst in Kauf nehmen, andere mit einer potenziell tödlichen Krankheit zu infizieren, so Strobl. Baden-Württemberg hat nach Angaben der Mediengruppe bereits zwei Krankenhäuser für diesen Zweck bestimmt. Israel hat seinen Corona-Lockdown erneut verlängert. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis kommenden Freitagabend, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Gesundheitsministerium am Sonntag nach einer Kabinettssitzung mitteilten. Die Restriktionen wären ohne die Verlängerung am Sonntag um Mitternacht abgelaufen. Trotz einer intensiven Impfkampagne sind die Infektionszahlen in Israel weiterhin hoch. Der Januar war in Israel mit insgesamt mehr als tausend Corona-Toten der Monat mit den meisten Todesfällen seit Beginn der Pandemie. Am Mittwoch will das Kabinett erneut über eine mögliche abermalige Verlängerung des Lockdowns beraten, wie es in der Mitteilung hieß. Der Lockdown ist seit dem 27. Dezember in Kraft. Bei einem nicht genehmigten Protest gegen Corona-Maßnahmen sind am Sonntag in Wien mehrere Menschen angezeigt worden. Rund 5.000 Personen hatten sich nach Polizeiangaben trotz eines Verbots solcher Kundgebungen in der österreichischen Hauptstadt zu einem „Corona-Spaziergang“ getroffen. Die Stimmung sei zunehmend aggressiver geworden, berichteten Beobachter vor Ort. Unter den Teilnehmern waren bekannte Vertreter der rechten Szene, darunter Identitäre rund um Martin Sellner sowie der verurteilte Neonazi Gottfried Küssel, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. Weil viele Teilnehmer keine Masken trugen oder den vorgeschriebenen Abstand zur Vermeidung von Corona-Infektionen nicht einhielten, kündigte die Polizei die Auflösung der Versammlung auf Twitter an. Als Teilnehmer sich in Richtung Parlament bewegten und Aufrufen, sich zu zerstreuen, nicht nachkamen, schritt die Polizei ein. Sie nahm Personalien auf und zeigte Menschen an, wie sie auf Twitter schrieb. Jedoch machten in dem Sozialen Netzwerk auch Videos die Runde, in denen die Polizei augenscheinlich mit den Demonstranten mitläuft. Dies wird von den Usern scharf kritisiert. An der Berliner Siegessäule demonstrierten am Abend rund 600 Anhänger der „Querdenker“-Szene, berichtet der Tagesspiegel. Die meisten Teilnehmer sollen keine Masken getragen haben und auch Abständnis nicht eingehalten haben. Die Polizei verhaftete den Angaben zufolge Einzelne, die gegen die Hygiene-Auflagen verstoßen hatten. Eine Woche nach schweren Ausschreitungen haben in den Niederlanden erneut hunderte Menschen gegen Corona-Schutzvorschriften der Regierung protestiert, allerdings insgesamt deutlich weniger aggressiv. In Amsterdam löste die Polizei am Sonntag eine verbotene Kundgebung mit rund 600 Teilnehmern – zumeist junge Männer – auf dem zentralen Platz vor dem Reichsmuseum auf, berichtete der Sender NOS. Zuvor seien Sicherheitskräfte mit Gegenständen beworfen worden. Die Polizei rückte in einer geschlossenen Linie aus zahlreichen Beamten sowie Pferden, Hunden und Einsatzwagen gegen die Versammelten vor und verdrängte die Protestierenden von dem offenen Gelände. Der Aufenthalt auf dem Museumsplatz war von der Stadtverwaltung unter Hinweis auf die Gefahr erneuter Gewaltausbrüche untersagt worden. Mehr als 30 Menschen wurden zeitweilig in Gewahrsam genommen. Zudem nahm die Polizei nach eigenen Angaben in mehreren Orten Menschen fest, die in sozialen Netzwerken zu Krawallen aufgerufen haben sollen. Ihnen werde Unruhestiftung vorgeworfen. Insgesamt verliefen die Protestaktionen jedoch weit friedlicher als am vergangenen Wochenende. In Apeldoorn, wo sich etwa 400 Menschen versammelten, verlief die Kundgebung friedlich, ähnlich in Eindhoven. Eine Woche zuvor waren in mehr als zehn niederländischen Städten Proteste gegen die Corona-Maßnahmen, vor allem gegen die abendliche Ausgangssperre, in Angriffe auf Polizisten, Zerstörungen und Plünderungen ausgeartet. Die Behörden sprachen von den schlimmsten Krawallen in 40 Jahren. Bei nicht genehmigten Demonstrationen gegen die belgischen Anti-Corona-Maßnahmen sind am Sonntag in Brüssel mindestens 200 Menschen festgenommen worden. „Wir beenden die Demonstration außerhalb des Hauptbahnhofes“, schrieb die Brüsseler Polizei auf Twitter. Alle Teilnehmer könnten gehen, wenn sie identifiziert seien und kein Grund für eine Festnahme vorliege. Unter den Festgenommenen sind laut Polizei viele Fußballfans. Die Polizei war mit großem Aufgebot vor Ort, nachdem es in den benachbarten Niederlanden zu Ausschreitungen bei Protesten gegen Ausgehverbote gekommen war. In Belgien herrscht seit Wochen ein nächtliches Ausgehverbot. Auch die Schweiz ist massiv von Lieferengpässen mit Corona-Impfstoffen betroffen. Sie kann deshalb im Februar nur halb so viele Impfungen vornehmen wie vorgesehen, wie das Bundesamt für Gesundheit am Sonntag berichtete. Zuerst hatte die „NZZ am Sonntag“ darüber berichtet. Ursprünglich vorgesehen waren 1,3 Millionen Impfungen. Tatsächlich stehen nun aber nur 650.000 Impfdosen der Unternehmen Pfizer/Biontech und Moderna zur Verfügung. Das Bundesamt erklärte, man sehe keine gravierenden Konsequenzen. Die nicht gelieferten Dosen dürften spätestens im März eintreffen. Die Regierung hatte versprochen, dass bis Juni in der Schweiz alle Menschen, die das wünschen, geimpft werden können. Eigentlich das Schreckenszenario: Ein Kühlschrank mit 1.600 Dosen des Moderna-Impfstoffes hat in einem Krankenhaus der US-Stadt Seattle den Geist aufgegeben. Doch das Klinik-Personal handelte schnell. Die Mitarbeiter kontaktierten zwei andere Krankenhäuser in der Stadt und gaben um 11 Uhr abends einen Aufruf an die Stadtbewohner raus: Wer der rechtzeitig zum Krankenhaus kommen kann, bekommt eine Impfung. Wie US-Medien berichten, kamen die Menschen teilweise in Pyjamas und Bademänteln. Innerhalb weniger Minuten hatten sich lange Schlangen vor den Krankenhäusern gebildet. Um 3.30 Uhr, etwa sieben Stunden bevor die Impfstoffe weggeschmissen hätten werden mussten, waren bereits alle Dosen verimpft. „Es war berührend zu sehen, wie Großmütter in Rollstühlen um zwei Uhr morgens geimpft wurden“, sagte Kevin Brooks, eine Geschäftsführer der Klinik, laut der New York Times. Berichten zufolge ist der Kühlschrank mittlerweile wieder voll einsetzbar. Die Stadt Seattle liegt im Staat Washington im Westen der USA, unweit von der kanadischen Grenze. Mit Schlagstöcken und Tränengas ist die Polizei in Polen gegen Feiernde in einer Diskothek vorgegangen, die trotz der Corona-Einschränkungen geöffnet hatte. Nach Polizeiangaben vom Sonntag nahmen fast 150 Beamte an der Razzia in der südlichen Stadt Rybnik teil. In dem Lokal waren demnach mehrere hundert Partygäste versammelt. Die Mehrheit der Feiernden sei betrunken gewesen und habe sich „aggressiv“ verhalten, erklärte die Polizei. „Sie griffen die Beamten mit gefährlichen Gegenständen an“. Diese hätten daraufhin „Tränengasbomben, Schlagstöcke und Schallgranaten“ gegen die Clubbesucher eingesetzt. Zwei Polizisten wurden demnach verletzt und drei Clubbesucher festgenommen. Auch in Breslau kam es zu mehreren Razzien in Diskotheken. Die von den Behörden verhängten Corona-Maßnahmen einschließlich der Schließung von Diskotheken sorgen in Polen zunehmend für Unmut. Zuletzt hatten mehrere Betreiber angekündigt, ihre Lokale trotz drohender Geldbußen zu öffnen. Seit Beginn der Pandemie hat Polen 37.180 Todesopfer in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Tausende strengreligiöser Juden haben am Sonntag an einem Begräbnis in Jerusalem teilgenommen und damit gegen die Corona-Vorschriften verstoßen. Beigesetzt wurde ein einflussreicher Rabbiner, der laut israelischen Medienberichten im Alter von 99 Jahren gestorben war. Er habe sich im vergangenen Jahr mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie tausende Ultraorthodoxer ungehindert und dicht gedrängt auf den Friedhof strömten. Viele von ihnen trugen keine Masken. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Polizei zuletzt dazu aufgerufen, gegen alle Gesetzesbrecher mit „eiserner Faust“ vorzugehen. Es kam jedoch zu immer neuen Verstößen. Die Regierungen Netanjahus hatten sich in den vergangenen Jahren auch auf ultraorthodoxe Parteien gestützt. Viele Kritiker warfen dem 71-Jährigen in der Corona-Krise wiederholt vor, zu viel Rücksicht auf die Interessen der Strengreligiösen zu nehmen. Am 23. März wird in Israel zum vierten Mal binnen rund zwei Jahren gewählt. Netanjahu will erneut Ministerpräsident werden. Der Lockdown endet in der Nacht zum Montag automatisch. Das Gesundheitsministerium dringt angesichts der hohen Infektionszahlen auf eine Verlängerung der Maßnahmen. Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenzentrum in Leverkusen sind dort 15 Bewohner gestorben. Insgesamt hätten sich 47 ältere Menschen und 25 Mitarbeiter angesteckt, sagte eine Sprecherin der Stadt Leverkusen am Sonntag. In dem Seniorenheim sei die als besonders ansteckend geltende Mutation B 1.1.7 des Erregers Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Diese Variante war zunächst in Großbritannien entdeckt worden. Der erste Fall sei am 28. Dezember diagnostiziert worden, sagte die Sprecherin. Danach habe sich die Infektion sukzessive ausgebreitet. Im Nachhinein sei nachvollzogen worden, dass das Virus durch das Personal in das Seniorenheim eingetragen worden sei. Die Infektion sei bereits vor der ersten Impfung von Heimbewohnern und Mitarbeitern am 30. Dezember erfolgt. Am Tag vor Silvester waren in der Senioreneinrichtung den Angaben zufolge 150 Personen geimpft worden. Die zweite Impfdosis hatten am 20. Januar 110 Menschen erhalten,40 konnten nicht geimpft werden, weil sie sich angesteckt hatten. Nach einer Impfung ist noch kein Schutz gegen das Coronavirus vorhanden. Dieser wird erst rund zwei Wochen nach der zweiten Schutzimpfung aufgebaut. Der Leiter des Leverkusener Gesundheitsamts, Martin Oehler, sagte der „Bild“-Zeitung: „Das Personal brachte das Virus ins Heim.“ Es müsse aber nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. „Denn nach allem, was wir bisher wissen, ist die Corona-Mutation B.1.1.7 so ansteckend, dass man schon nach wenigen Minuten Kontakt mit einem Infizierten selbst infiziert ist.“ Die Mitarbeiter würden seit dem Sommer wöchentlich mit einem PCR-Test überprüft und seit Dezember zusätzlich mit einem Schnelltest. Nach einem einzigen Infektionsfall mit dem Coronavirus hat die australische Perth einen fünftägigen Lockdown für ihre knapp zwei Millionen Einwohner angekündigt. Die Schulen dürfen am Montag nicht wie geplant öffnen, alle Einwohner müssen ab Sonntagabend zu Hause zu bleiben. Sie dürfen nur noch das Haus verlassen, um zum Arzt, zum Einkaufen oder zur Arbeit zu gehen oder Sport zu treiben. Betroffen sind alle Einwohner der Stadt Perth sowie der naheliegenden Regionen Peel und South West. Nach Angaben der Behörden war ein Wachmann in einem Quarantäne-Hotel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er steckte sich vermutlich bei einem Reiserückkehrer an, der in dem Hotel untergebracht war, und offenbar mit der ansteckenderen Virus-Variante infiziert war, die zuerst in Großbritannien aufgetreten war. Es handele sich um die erste Ansteckung innerhalb des Bundesstaats Western Australia seit zehn Monaten, erklärten die Behörden. „Unser Modell ist, sehr, sehr schnell und scharf damit umzugehen“, sagte der Regierungschef von Western Australia, Mark McGowan. Der Ausbruch solle unter Kontrolle gebracht und eine Ausbreitung in der Bevölkerung verhindert werden. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine Corona-Ampel für eine zügige Öffnung der Kitas vorgeschlagen. Nach dem 14. Februar müsse es „echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen“ geben, sagte Giffey der „Bild am Sonntag“. „Unser Vorschlag ist eine Kita-Ampel, bei der erst mal die Situation in den einzelnen Kitas den Ausschlag gibt.“ In Giffeys Modell sollen drei Kriterien über den Kita-Betrieb entscheiden: die Anzahl der infizierten Personen, die Anzahl der Kinder in Quarantäne und die Anzahl der Erzieher in Quarantäne. „Ist niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne, steht die Ampel auf Grün“, sagte Giffey. In diesem Fall könne eine Kita den Regelbetrieb wieder aufnehmen. „Auf Gelb schaltet die Ampel, wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind“, sagte Giffey weiter. In diesem Fall sei ein eingeschränkter Regelbetrieb mit begrenzten Öffnungszeiten vorgesehen. Die rote Stufe werde erreicht, wenn zwei Menschen an Corona erkrankt und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als eine Kindergruppe in Quarantäne seien. „Dann wird die Einrichtung geschlossen und nur noch Notbetreuung gewährt“, sagte Giffey. Nicht gelten soll die Ampel nach Angaben der Ministerin in Gebieten mit zu hohen Fallzahlen Ihren Plan möchte Giffey dem Bericht zufolge in der kommenden Woche mit ihren Ministerkollegen aus den Länder beraten. Nach Diskussionen um den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca reagieren die Bürger einer Umfrage zufolge sehr skeptisch auf dieses Mittel. Lediglich 36 Prozent würden sich mit diesem Präparat gegen Corona impfen lassen, wie aus einer Kantar-Umfrage für „Bild am Sonntag“ hervorgeht.45 Prozent hingegen lehnen den Impfstoff ab.19 Prozent sind demnach unsicher. Obwohl das Mittel in der Europäischen Union ohne Altersbeschränkung zugelassen wurde, soll dieser Impfstoff in Deutschland nach dem Willen von Gesundheitsminister Jens Spahn nicht an Menschen ab 65 Jahren verimpft werden. In Portugal, wo die britische Corona-Variante grassiert, gibt es nach Daten des Gesundheitsministeriums nur noch sieben freie Betten für die Intensivpflege. Von 850 solcher Betten auf dem Festland, die für Covid-19-Patienten bereitstehen, sind 843 belegt. Für die zehn Millionen Einwohner gibt es zudem 420 Intensivpflege-Betten, die aber für andere Krankheitsfälle reserviert sind. Nach Angaben des Ministeriums wurden binnen 24 Stunden 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Bislang wurden über 711.000 Infektions- und 12.179 Todesfälle registriert. Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet 92 neue Coronavirus-Fälle. Das ist der höchste Anstieg bei den Neuinfektionen seit dem 24. Januar. Die Behörde teilt mit,73 Fälle seien lokalen Ursprungs. In China, wo die weltweite Seuche zuerst registriert wurde, steigt damit die Zahl der bekannten Infizierten auf 89.522. Die EU habe eingeräumt, „dass sie einen Fehler gemacht haben“, als mit der Aktivierung des Nordirland-Protokolls aus dem Brexit-Vertrag gedroht worden sei, um die Exporte zwischen Irland und Nordirland strenger zu überwachen, sagte Gove. Die italienische Arzneimittelbehörde empfiehlt den seit Freitag in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nur für Erwachsene bis zum Alter von 55 Jahren. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA sei das Vakzin in Italien zwar zugelassen, erklärte die Behörde am Samstag. Menschen über 55 Jahre und besonders anfällige Menschen sollten jedoch bevorzugt mit den auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft werden. Zur Begründung erklärte die Behörde, es bestünden „gewisse Unsicherheiten“ über die Wirksamkeit des Mittels bei älteren Menschen, da diese Altersgruppe bei den klinischen Test nur „schlecht vertreten“ gewesen sei. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfieht den Astrazeneca-Impfstoff für Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Verringerte Impfstofflieferungen des Biotechkonzerns Moderna werden in Deutschland nach Angaben des Gesundheitsministeriums durch Mehrlieferungen anderer Hersteller mehr als ausgeglichen. Während Moderna 43.200 Dosen weniger liefere als geplant, lieferten BioNTech und AstraZeneca den Bundesländern bis zum 22. Februar 1.747.000 Impfdosen mehr als bisher geplant, erklärt das Ministerium auf Twitter. Nach Biontech und Astrazeneca wird Deutschland offenbar auch von dem US-Hersteller Moderna vorerst weniger Impfstoff geliefert bekommen. Der Erste Bürgermeister von Hamburg, Peter Tschentscher, berichtet auf Twitter von einer entsprechenden Mitteilung des Bundeskanzleramtes. „Wie soll man da die Impfungen planen?“, beschwert sich Tschentscher. Bereits am Freitag hatte die italienische Regierung mitgeteilt, dass das Unternehmen eine Reduktion von 20 Prozent angekündigt hatte. Er fügte hinzu: „Unser Erstaunen, unsere Sorge und unsere Entmutigung wachsen.“ Moderna hatte daraufhin vorübergehende Lieferengpässe bei seinem Corona-Impfstoff eingeräumt. Man habe „kurzfristig angepasste Lieferschätzungen“ herausgegeben, bestätigte das Unternehmen am Freitagabend. Dennoch würden alle Lieferverpflichtungen im ersten Quartal eingehalten. Nach Berichten über ausländische Skitouristen, die sich regelwidrig auf österreichischen Pisten tummeln, hat die Polizei bei einer Razzia in Tirol 96 Anzeigen erstattet.15 Beamte kontrollierten am Freitagabend 133 Personen in 44 Unterkünften in St. Anton am Arlberg und im Stanzertal, wie die Tiroler Polizei berichtete. „Es wurden unter anderem Briten, Dänen, Schweden, Rumänen, Deutsche, Australier, Iren und Polen kontrolliert und angezeigt“, teilte die Polizei mit. „Das Strafmaß nach dem Epidemiegesetz bei Übertretungen der Einreise- bzw. Notmaßnahmenverordnung beträgt bis zu 2.180 Euro.“ Der Bürgermeister von St. Anton, Helmut Mall, hatte diese Woche Alarm geschlagen, weil seiner Ansicht nach zu viele Ausländer im Ort waren, die wegen der Corona-Regeln nicht hätten da sein dürfen. Sie nutzten offenbar Schlupflöcher in den Verordnungen: „Viele Leute haben Zweitwohnsitze angemeldet und geben an, Aussicht auf Arbeit zu haben. Aber im Tourismus gibt es derzeit keine Jobs“, zitierte die Zeitung „Kurier“ den Bürgermeister. Der Iran bescheinigt dem im eigenen Land hergestellten Impfstoff „Coviran Barekat“ eine hohe Wirksamkeit gegen das Corona-Virus. „Die bis jetzt erfolgten Tests zeigen, dass unser Impfstoff sogar die neuartige und weitaus gefährlichere englische Variante des Virus voll und ganz neutralisiert hat“, sagte Minu Mohraz, Mitglied des iranischen Corona-Krisenstabs, am Samstag. Der Krisenstab sowie die Wissenschaftler seien sehr glücklich über die Testergebnisse und sähen nun optimistischer in die Zukunft, sagte die Spezialistin für Infektionskrankheiten laut Nachrichtenagentur Isna. „Coviran Barekat“ wurde nach iranischen Angaben seit Ende 2020 mehrmals erfolgreich getestet. Der zweite lokale Impfstoff „Pasteur“ sei derzeit in der Testphase. Gleichzeitig arbeitet der Iran mit kubanischen Experten an dem Corona-Impfstoff „Soberana 02“. Aber auch ausländische Impfstoffe, hauptsächlich aus Russland, China und Indien, sollen im Laufe der nächsten Monate importiert werden. Eine Einfuhr westlicher Impfstoffe stehe derzeit nicht auf der Agenda – auch wegen der politischen Differenzen. Wegen eines strengen Lockdowns sind die Fallzahlen im Iran in den vergangenen Wochen zwar gesunken, aber Präsident Hassan Ruhani warnte vor zu viel Optimismus. „Wir haben diesbezüglich zwar einige Erfolge erzielt, dürfen aber jetzt nicht auf einmal auf den Normalstatus umschalten“, sagte Ruhani im Staatsfernsehen. „Das wäre extrem gefährlich.“ Laut Gesundheitsministerium werden auch nach den Lockdowns weiterhin am Tag zwischen 80 bis 90 Tote und fast 6.500 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie vor fast einem Jahr gab es im Land fast 58.000 Tote und mehr als 1,4 Millionen Corona-Infektionen. Die ersten Massenimpfungen für die 83 Millionen Iraner sollen schon vor März beginnen und bis Sommer andauern. Im Impfstoffstreit mit der EU bemüht sich der Hersteller Astrazeneca um versöhnliche Töne. „Wir arbeiten 24/7 daran, die Kapazitäten zu erhöhen“, sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot am Freitagabend in einer Videoschalte zu Journalisten. Man tue alles, um die Produktion des Vakzins zu beschleunigen und möglichst schnell viele Impfdosen nach Europa zu liefern. In den nächsten Tagen werde die erste Charge mit den ersten Millionen Dosen geliefert. Außerdem sollten Lieferketten weiter aufgerüstet werden und „Material“ nach Europa verlagert werden – Details wollte Soriot dazu jedoch nicht nennen. Anfängliche Probleme bezeichnete Soriot als „Kinderkrankheiten“, die man bald gelöst haben werde. Zwischen der EU-Kommission und Astrazeneca hatte sich in den vergangenen Tagen ein offener Streit zugespitzt. Wegen angeblicher Produktionsprobleme sollen große Mengen des Impfstoffes für Deutschland und andere EU-Länder erst Wochen oder Monate später geliefert werden, wie der Konzern angekündigt hatte. Die EU hatte insgesamt 400 Millionen Impfdosen geordert. Die US-Seuchenbehörde CDC hat das Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmittel angeordnet. Das gelte ab Montag für Flugzeuge, Schiffe, U-Bahnen, Busse, Züge, Taxis und Mitfahrdienste, teilte die CDC am Freitagabend mit. Auch an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen, Bahnhöfen, Haltestellen und Schiffterminals sei ein Mund-Nasen-Schutz Pflicht. Für kurze Zeit, etwa zum Trinken oder Essen, könne der dieser abgenommen werden. Die Verordnung gelte nicht für Kinder unter zwei Jahren oder bei bestimmten medizinischen Indikationen. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte in der vergangenen Woche die Bundesbehörden angewiesen, Maßnahmen zur Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zu ergreifen. Unter seinem Vorgänger Donald Trump war ein solcher Vorstoß der CDC abgewiesen worden und die Behörde hatte lediglich eine dringende Empfehlung zum Tragen einer Maske abgegeben. Fluggesellschaften und andere Transportmittelbetreiber hatten von ihren Kunden allerdings bereits den Schutz verlangt. Weigert sich ein Passagier, verstößt er nach der Verordnung der Seuchenbehörde nun aber gegen Bundesgesetze, so dass etwa Flugbegleiter oder Schaffner die Pflicht besser durchsetzen können. Angesichts der schnellen Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten verschärft Frankreich nochmals die wegen der Pandemie erlassenen Schutzmaßnahmen. Für Nicht-EU-Länder gelte ab Sonntag außer in dringenden Fällen ein Ein- und Ausreiseverbot, kündigte Regierungschef Jean Castex am Freitagabend in Paris an. Zudem müssten Geschäfte, die nicht für den täglichen Bedarf notwendig sind, ab einer bestimmten Größe schließen. Kultur- und Sporteinrichtungen, Restaurants und Cafés sind in Frankreich derzeit bereits geschlossen. Schulen und Geschäfte können dagegen bis 18.00 Uhr öffnen. Nun sollen Geschäfte ab einer Größe von 20.000 Quadratmetern ab Sonntag ganz schließen, sagte Castex. Zudem solle die Einhaltung der ab 18.00 Uhr geltenden Ausgangssperre verstärkt überwacht werden und die „illegale“ Öffnung von Restaurants verhindert werden. Regierungssprecher Gabriel Attal hatte am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron gesagt, die Regierung prüfe eine Reihe von Szenarien, zu denen auch „ein sehr strenger Lockdown“ gehöre. Die geltende landesweite Sperrstunde um 18.00 Uhr reiche nach Einschätzung von Experten nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Italien will trotz Bedenken von Experten ab Montag die Beschränkungen in zahlreichen Regionen lockern. Elf von ihnen würden von orangen Zonen in gelbe umgestuft, teilt das Gesundheitsministerium mit. Damit dürfen dort etwa Gaststätten tagsüber öffnen. Ein Berater des Ministeriums, Walter Ricciardi, hat vor einigen Tagen im Gegenteil einen „echten Lockdown“ gefordert, um nicht Zustände wie in Spanien oder Portugal hinaufzubeschwören. Hintergrund ist die Sorge über neue, ansteckendere Virus-Varianten. Nun hat auch der US-Hersteller Moderna vorübergehende Lieferengpässe bei seinem Corona-Impfstoff eingeräumt. Man habe „kurzfristig angepasste Lieferschätzungen“ herausgegeben, bestätigte das Unternehmen am Freitagabend. Dennoch würden alle Lieferverpflichtungen im ersten Quartal eingehalten. Zuvor hatte Italien bekannt gegeben, im Februar zunächst weniger Dosen von Moderna zu bekommen als erwartet. Regierungskommissar Domenico Arcuri sagte in Rom, das US-Unternehmen habe mitgeteilt, dass es eine Reduktion um 20 Prozent geben solle. Er fügte hinzu: „Unser Erstaunen, unsere Sorge und unsere Entmutigung wachsen.“ Eine Moderna-Sprecherin wollte auf Nachfrage keine Details nennen. Das Unternehmen teilte aber mit, man bleibe in engem Kontakt mit allen Regierungen und erkenne die Bedeutung der Lieferplanung für die Impfkampagne an. Die Produktion werde gerade hochgefahren. So sei man im Plan, um die Lieferziele für das erste Quartal und auch danach zu erfüllen. Tschechien ermöglicht Ausländern die Einreise von Samstag an nur noch in notwendigen Fällen. Darauf wies das Außenministerium in Prag am Freitagabend hin. Ausnahmen gelten unter anderem für Dienstreisen, unerlässliche Familienbesuche, die Teilnahme an Beerdigungen sowie unaufschiebbare Behördenbesuche, wie aus einem Regierungsbeschluss hervorgeht. Wer in Tschechien ein Ferienhaus besitzt, kann dieses vorerst nicht mehr zur Erholung nutzen. Die Ausreise bleibt möglich. Für Deutsche ändert sich damit praktisch nicht viel: Bereits seit dem 18. Dezember gilt infolge der Ausgangsbeschränkungen, dass Aufenthalte in Tschechien nur noch mit einem triftigen Reisegrund möglich sind. Zudem sind Hotels seit Längerem für Touristen geschlossen. Weil die Bundesrepublik als Corona-Risikogebiet eingestuft wird, muss zudem ein Einreiseformular ausgefüllt und dem zuständigen Gesundheitsamt ein negativer PCR-Test vorgelegt werden. Im westfälischen Halle-Künsebeck startet nach „Spiegel“-Informationen bereits kommende Woche die Abfüllung des mRNA-Impfstoffs von Biontech und Pfizer gegen Covid-19. Das Werk gehört zum US-Pharmakonzern Baxter, der dort etwa Krebsmedikamente herstellt. Bereits im Sommer 2020 zeichnete sich ab, dass die Anlage auch bei der Impfstoffproduk­tion helfen soll. Binnen anderthalb Tagen sollen laut Produktionsplan, den der „Spiegel“ einsehen konnte,166.600 Vials genannte Fläschchen die Fabrik verlassen – vorausgesetzt, es wird genügend Wirkstoff angeliefert. In Halle geschieht ein wichtiger Schritt der Herstellung: die sterile Abfüllung. Eine Anlage des Maschinenbauers Seidenader musste angeschafft werden, die Verschmutzungen in den Stechampullen erkennt. Kühlanlagen wurden installiert, seit Dezember werden Probeläufe gefahren. Starten soll die Produktion laut internem Plan am 5. Februar. Baxter wollte zur Produktion und deren Verbleib keine Stellung nehmen. Biontech spricht von einem Testlauf zur Prozessvalidierung. Der Schweizer Pharmariese Novartis wird Biontech und Pfizer bei der Herstellung des Corona-Impfstoffs unterstützen. Eine Vereinbarung sehe vor, dass Biontech die Produktionskapazitäten von Novartis in dem Ort Stein nutzen könne, teilte der Konzern am Freitag mit. Novartis werde den Impfstoff unter aseptischen Bedingungen abfüllen und dann an Biontech liefern. Im Dezember sind in Deutschland fast ein Drittel mehr Menschen gestorben als sonst für diesen Monat üblich. Nach vorläufigen Ergebnissen seien 106.607 Menschen gestorben, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das seien 29 Prozent mehr als im Dezember-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Im November hätten die Sterbefallzahlen den Durchschnitt der vier Vorjahre noch um zwölf Prozent übertroffen. Mehr als 100.000 Sterbefälle in einem Dezember habe es zuletzt mit 109.134 im Jahr 1969 gegeben: Damals seien die Zahlen durch die Hongkong-Grippe erhöht gewesen. Beim Robert Koch-Institut seien für Dezember 2020 insgesamt 20.043 Todesfälle von Personen gemeldet worden, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt gewesen seien. Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat laut einer Untersuchung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) in der EU bislang keine Todesfälle ausgelöst. Zwischen den nach der Impfstoffgabe aufgetretenen Todesfällen und dem Vakzin gebe es keinen Zusammenhang, teilte die in Amsterdam ansässige EU-Behörde am Freitag mit. Auch seien keine weiteren Nebenwirkungen festgestellt worden. Nach der ersten Datenanalyse bleibe es dabei, dass der Nutzen des Impfstoffs bei der Prävention von Covid-19 im Vergleich zu den Risiken überwiege. Es gebe „keine Sicherheitsbedenken“ und auch „keine empfohlenen Änderungen bei der Anwendung des Vakzins“, betonte die EMA. Berichte über seltene schwere allergische Reaktionen auf den Impfstoff während der vergangenen Wochen gingen nicht über das hinaus, was über diese „bekannte Nebenwirkung“ bereits herausgefunden worden sei, hieß es weiter. Mehrere EU-Staaten hatten in den vergangenen Wochen über Todesfälle bei Empfängern des Biontech/Pfizer-Impfstoffs berichtet. In Norwegen hatte es insgesamt 33 solcher Todesfälle unter älteren Menschen gegeben, nachdem diese die erste Dosis des Impfstoffs erhalten hatten. Laut den Gesundheitsbehörden in Oslo wurde in keinem der Fälle ein Zusammenhang zwischen der Impfstoffgabe und dem Tod festgestellt. Norwegischen Ärzten wurde jedoch empfohlen, den Gesundheitszustand ihrer Patienten mit einer möglichen Verabreichung des Corona-Impfstoffs abzuwägen. Die EMA betonte, dass ein Großteil der Todesfälle bei Menschen über 65 Jahren mit fortgeschrittenen und teils multiplen Vorerkrankungen aufgetreten sei. Einige der Menschen seien bereits in palliativmedizinischer Behandlung gewesen, als sie die erste Impfstoffdosis erhalten hätten. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der Europäischen Union Fehler im Kampf gegen die Corona-Pandemie vorgeworfen. Es sei zu spät Impfstoff bestellt und zudem nur auf wenige Hersteller gesetzt worden, sagte Söder am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Das Ergebnis sei bislang ungenügend. „Die operative Verantwortung lag in Europa“, hielt Söder fest. Man habe die grundlegende Bedeutung unterschätzt. Nun sei man auch hierzulande einige Wochen nach Beginn des Impfstarts an einem Punkt, an dem die bestellten Mengen nicht ankommen und Impfungen deswegen verschoben werden. „Das ist schon eine sehr, sehr unsichere Situation für so ein wichtiges Thema. Und ich glaube, man hat es auch in Deutschland an einigen Stellen am Anfang unterschätzt“, sagte Söder. Nun brauche es „maximale Transparenz“ bei der Aufarbeitung der Probleme. Beim dem geplanten Impfgipfel von Bund und Ländern gehe es nun darum, schneller an mehr Impfstoff zu kommen. „Das kann doch nicht sein, dass ein so großer Kontinent, der wirtschaftlich so stark ist und so viele große Pharmaunternehmen hat, nicht mehr an Produktion möglich machen kann, als nur ein Werk, dass jetzt gerade in Marburg ans Band gehen soll“, sagte Söder. Der Ministerpräsident zeigte sich zudem skeptisch bezüglich einer Lockerung der Corona-Beschränkungen, die bis Mitte Februar befristet sind. „Ich bin nicht überzeugt, dass am 14. alles aufgehoben wird. Ich finde nicht, dass es die Zeit für große Lockerungen ist.“ Mutation und vorschnelle Lockerungen seien „eine toxische Kombination“. In Leeds, einer Stadt im Norden Großbritanniens, hatten sich Mitte Januar Hunderte Menschen bei einer illegalen Schneeballschlacht vergnügt. Über zwei Stunden hatten sich die Teilnehmer mit Schnee beworfen, wie die Polizei in West Yorkshire berichtete. Die Polizei habe nun zwei junge Männer ausfindig machen können, die zu der Schneeballschlacht aufgerufen hatten. Damit hätten sich die beiden Männer strafbar gemacht. Gegen sie werde nun ein Bußgeld von 10.000 Pfund (11.200 Euro) verhängt. Der örtliche Polizeichef Damien Miller sagte: „Wir haben absolut kein Vergnügen daran, diesen beiden jungen Männern so hohe Geldstrafen aufzuerlegen, aber ihre Handlungen ermutigten Hunderte von Menschen dazu, sich in unmittelbarer Nähe zueinander aufzuhalten, was ein erhebliches und völlig unnötiges Risiko für die Ausbreitung des Virus darstellte.“ In England gilt derzeit ein Lockdown. Dieser sieht Treffen von lediglich einer Person eines anderen Haushalts vor, und das auch nur zur sportlichen Aktivität. Brasilianische Forscher haben im Süden des Landes bei Infizierten zwei verschiedene Coronavirus-Typen – P.2 und B.1.1.28 – nachgewiesen. Ihren Angaben nach haben sie die ersten Menschen entdeckt, die sich gleichzeitig mit zwei verschiedenen Coronaviren angesteckt haben. Die Infizierten zeigten bislang milde Krankheitsverläufe. Brasilien ist nach den USA das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Es verzeichnet mehr als 220.000 Tote und knapp neun Millionen Infektionen. Die indigene Bevölkerung ist aufgrund geringerer Abwehrkräfte besonders gefährdet: Rund 40.000 Indigene wurden nach Schätzungen der Dachorganisation der indigenen Völker Brasiliens bisher mit dem neuartigen Virus infiziert, fast 800 starben. Angesichts möglicher Alterseinschränkungen für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca hat SPD-Chefin Saskia Esken ein verändertes Vorgehen bei den Impfungen in Deutschland gefordert. Es müssten nun umgehend alternative Impfstoffe für über 65-Jährige beschafft werden, sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zudem müsse die Reihenfolge der Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel neu organisiert werden. „Vor allem Klinik- und Pflegepersonal sollten als erste von den nun freien Ressourcen profitieren“, forderte die SPD-Vorsitzende. In einer INSA-Befragung für „Bild“ erteilen die Deutschen der Europäischen Union (EU) eine Durchschnitts-Schulnote 3,9, die Bundesregierung kommt auf 3,8. Mehr als die Hälfte der Befragten bewertet demnach beide Institutionen mit Noten schlechter als drei. Zufrieden mit dem Handeln von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) bei der Corona-Impfstoffbeschaffung sind lediglich 40 Prozent. Mit Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) sind 30 Prozent zufrieden. Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen (62) kommt auf 21 Prozent.36 Prozent der Befragten hätten sich bereits impfen lassen, wenn es den Impfstoff schon gäbe. Das wären mehr als 24 Millionen Menschen. Tatsächlich konnten bisher nur rund zwei Millionen Deutsche geimpft werden. Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat den Impfstoffhersteller Astrazeneca wegen seiner Lieferpolitik scharf kritisiert und ein Exportverbot des Impfstoffes gefordert. „Das Verhalten von Astrazeneca ist unterirdisch“, sagte Montgomery dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). “ Es kann nicht sein, dass das Unternehmen seine Lieferzusagen für Großbritannien genau einhält, für die EU aber nur einen Bruchteil der zugesagten Impfdosen liefert“, kritisierte Montgomery und forderte eine „harte“ Reaktion der EU. „Wenn der Impfstoff auf kontinentaleuropäischem Boden produziert wird, muss man dem Unternehmen verbieten, ihn außerhalb der EU auszuliefern.“ Das Mainzer Unternehmen Biontech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt am Donnerstag mit. Vor zwei Wochen hatte Biontech bereits die Genehmigung zum Betrieb seiner Anlage für die Produktion des Mittels bekommen – in dem Fall war das RP Gießen zuständig. Nach Angaben eines Sprechers der Darmstädter Behörde steht noch ein weiterer formaler Schritt an: Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der Europäischen Union vermarkten zu können, sei noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig. Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden. Als Gesamtmenge einer Jahresproduktion streben die Mainzer nach eigenen Angaben hier 750 Millionen Dosen an. In Marburg sollen drei der vier nötigen Produktionsschritte erfolgen. Biontech hatte das Werk vom Schweizer Pharmakonzern Novartis übernommen. Biontech plant – so die letzte Ankündigung – im Februar mit dem Produktionsstart in Marburg. Dem Unternehmen zufolge vergehen zwischen der Herstellung und Freigabe des kontrollierten Vakzins dann üblicherweise etwa vier Wochen. Die dänische Regierung hat den Lockdown wegen der Corona-Pandemie bis Ende Februar verlängert. Damit bleiben die Schulen und die meisten Geschäfte noch bis zum 28. Februar geschlossen, wie Regierungschefin Mette Frederiksen am Donnerstag ankündigte. In den Grundschulen soll möglicherweise eher wieder Unterricht möglich sein, ein Datum nannte Frederiksen aber noch nicht. Bereits seit Mitte Dezember sind in Dänemark die Schulen sowie Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte geschlossen. Die Infektionszahlen gingen daraufhin zurück. Am Donnerstag wurden in dem 5,8-Millionen-Einwohner-Land nur noch 668 Neuinfektionen verzeichnet – das waren sechs Mal weniger als Mitte Dezember. Die Regierung mahnt aber weiter zur Vorsicht, weil sich die hoch ansteckende Coronavirus-Variante aus Großbritannien zuletzt stark ausgebreitet hat. Die Virus-Variante B.1.1.7 wurde in der Woche vom 18. bis 26. Januar bei 13,5 Prozent aller positiven Tests festgestellt. Frederiksen sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. Die portugiesische Regierung hat wegen extrem hoher Corona-Infektionszahlen die Schließung der Grenze zum Nachbarland Spanien ab Freitag angeordnet. Für zunächst zwei Wochen darf die Grenze demnach nur noch in Notfallsituationen überschritten werden, wie Innenminister Eduardo Cabrita laut Medien am Donnerstag in Lissabon mitteilte. Schon während der ersten Corona-Welle im Frühjahr vergangenen Jahres war die gemeinsame Grenze monatelang geschlossen. Erst am 1. Juli wurde sie wegen damals stark rückläufiger Corona-Zahlen wieder geöffnet. Die Corona-Lage ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa „sehr schlimm“. Am Donnerstag wurden in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern 16.423 Neuinfektionen und 303 weitere Corona-Tote registriert. Das war ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Auf Deutschland hochgerechnet entspräche das etwa 130.000 Neuinfektionen und rund 2.400 Toten binnen 24 Stunden. Der britische Premier Boris Johnson hat die deutsche Empfehlung zurückgewiesen, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur bei unter 65-Jährigen einzusetzen. „Unsere eigene Zulassungsbehörde hat sehr klar gemacht, dass der Oxford/Astrazeneca-Impfstoff sehr gut und wirksam ist, und bereits nach einer Dosis eine sehr hohe Schutzwirkung bietet und sogar noch mehr nach zwei Dosen“, sagte Johnson bei einem Besuch in Schottland am Donnerstag zu Journalisten. Die Belege zeigten, dass die Behörde der Meinung sei, das Vakzin erziele in allen Altersgruppen eine gute Immunantwort. Die Immunologin Mary Ramsay der Gesundheitsbehörde Public Health England räumte ein, dass die Gruppe der Älteren in den Phase-III-Studien des Impfstoffs klein gewesen sei – andere Daten zur Immunantwort seien jedoch „beruhigend“ ausgefallen. Die zunächst in Südafrika identifizierte Mutation des Coronavirus ist erstmals in den USA nachgewiesen worden. Die Variante wurde in South Carolina unabhängig voneinander bei zwei Erwachsenen nachgewiesen, erklärte die zuständige Gesundheitsbehörde des Bundesstaats am Donnerstag. Die beiden Personen seien zuvor nicht verreist gewesen, hieß es. Damit schien bestätigt, dass sich die Variante zumindest in begrenztem Ausmaß bereits vor Ort im Umlauf befindet. „Es sind die ersten beiden Fälle mit dieser Variante in den Vereinigten Staaten“, erklärte die Behörde. US-Experten vermuten, dass die bereits zugelassenen Corona-Impfungen gegenüber der Mutation aus Südafrika, bekannt als B.1.351, etwas weniger wirksam sind. Sie sollen ausreichenden Schutz bieten, allerdings womöglich weniger langfristig. Zudem sollen Antikörper-Behandlungen gegenüber der Variante weniger effektiv sein. Die Erkenntnisse stützen sich bislang aber nur auf vorläufige Daten. Auch in Deutschland wurde die Variante bereits nachgewiesen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte erst am Mittwoch erklärt, dass die zunächst in Großbritannien nachgewiesene und ansteckendere Variante des Virus bereits in 26 der 50 US-Bundesstaaten festgestellt worden sei. In dieser Woche war im Bundesstaat Minnesota außerdem erstmals die Variante aus Brasilien entdeckt worden. Rund fünf Millionen Bezieher von Grundsicherung sollen jeweils zehn FFP2-Masken bekommen. Sie sollen zügig Post von den Krankenkassen oder den Krankenversicherungen bekommen und die Masken in den nächsten zwei Wochen abholen können. Das teilten Sozialminister Hubertus Heil (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin mit. Weitere Pakete mit FFP2-Masken sollen an soziale Einrichtungen gehen – so sollen an Obdachlosenheime laut Spahn „2.000 Pakete mit zwei Millionen Masken“ verteilt werden. Außerdem kündigte Heil an, die Jobcenter zügig anweisen zu wollen, bei Beziehern von Sozialleistungen die Kosten von digitalen Endgeräten für Schulkinder zu übernehmen. Als Beispiel nannte er Laptops, Tablets, oder „auch mal einen Drucker“. Sozialverbände hatten vor dem Hintergrund der neuen Maskenvorgaben mehrfach gefordert, dass der Staat Bedürftige dann auch entsprechend unterstützen müsse. Nach dem Fund eines verdächtigen Paketes bei einem Zulieferer des Impfstoffherstellers Astrazeneca in Wales hat die Polizei einen Mann festgenommen, der damit in Verbindung stehen soll. Der 53-Jährige aus Chatham im Südosten von England werde verdächtigt, das Paket verschickt zu haben, teilte die Polizei der Grafschaft Kent am Donnerstag mit. Der Mann sei nun in Untersuchungshaft, während man weiter ermittle. Das Paket war am Mittwoch bei einem Zulieferer des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers Astrazeneca entdeckt und von Sprengstoffexperten gesichert und zu Untersuchungen abtransportiert worden. Ob sich darin Sprengstoff befand, blieb zunächst unklar. Das Unternehmen Wockhardt hatte sein Werk im walisischen Wrexham zeitweise geräumt. Dort finden wichtige Schritte zur Herstellung des Coronavirus-Impfstoffs von Astrazeneca statt. Die Polizei hatte mehrere Straßen gesperrt und die Bevölkerung aufgefordert, die Umgebung zu meiden. Später wurde die Produktion wieder aufgenommen. Astrazeneca betonte, die Produktion des Impfstoffs sei durch den Vorfall nicht beeinträchtigt worden. Der Astrazeneca-Impfstoff soll nach einer Empfehlung der deutschen Ständigen Impfkommission (Stiko) im Gegensatz zu den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden. In der am Donnerstag veröffentlichten Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts heißt es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die Priorisierung festlegen, „jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18-64 Jahre alt“ sind. Die Stiko begründet ihre Empfehlung mit der Datenlage zum Astrazeneca-Wirkstoff. „Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren liegen aktuell keine ausreichenden Daten vor“, schreibt sie. Das Bundesgesundheitsministerium teilt mit, dass sich von den 341 Geimpften dieser Gruppe in einer Teilnehmerstudie nur einer mit dem Coronavirus infiziert habe. Da die Zahl der Probanden aber nicht ausreiche, lasse sich daraus keine statistisch signifikante Aussage ableiten, so das Ministerium. Die Stiko betont zugleich: „Abgesehen von dieser Einschränkung wird dieser Impfstoff ebenfalls als gleichermaßen geeignet angesehen.“ Die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin erhalten den diesjährigen Preis der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Die Auszeichnung für innovative und zukunftsweisende Forschung würdige die Verdienste des Paars bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs, teilte die Akademie am Donnerstag mit. Der Preis wird im Herbst verliehen. Der von Türeci und Şahin entwickelte mRNA-Impfstoff ermögliche die Antikörperbildung über die Codierung ausgewählter Proteine, erklärte die Akademie. „Mit diesem Verfahren, das sich die Programmierung der genetischen Struktur zu eigen macht, sind auch Mutanten des Virus schneller zu bekämpfen.“ Die beiden Gründer des Mainzer Biopharma-Unternehmens „haben im Rahmen ihrer langfristig angelegten onkologischen Forschung den Nutzen von synthetischer mRNA für Zwecke der Immunisierung erkannt und diese Methoden systematisch ausgebaut“, fügte Akademiemitglied Bernhard Fleckenstein hinzu. Gemessen an den Totenzahlen sind die vergangenen vier Wochen in Israel die bislang schlimmsten seit Beginn der Corona-Pandemie gewesen. Wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorging, wurden in dem Zeitraum mehr als ein Viertel aller Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion verzeichnet. Das Ministerium wies am Donnerstag 4.609 Tote aus, am 27. Dezember 2020 stand die Zahl bei 3.222. Insgesamt haben sich bisher knapp 625.000 Menschen in dem Land infiziert. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, in Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen. In Israel gilt seit drei Wochen ein Lockdown mit strikten Regeln, parallel dazu läuft eine massive Impfkampagne. Die täglichen Infektionszahlen sind dennoch weiterhin sehr hoch, insbesondere in den ultraorthodoxen jüdischen und den arabischen Bevölkerungsteilen. Für einen großen Teil der Neuinfektionen wird die britische Coronavirus-Mutation verantwortlich gemacht. Israel hat bis Monatsende den Flugverkehr weitgehend eingestellt. Eine Mehrheit der Deutschen hat sich für einen überwiegenden Stopp von Flügen nach Deutschland ausgesprochen. Nach Auswertung einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov würden es 68 Prozent der Deutschen begrüßen, den Flugverkehr nach Deutschland im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf nahezu null zu reduzieren. Jeder fünfte Befragte lehnte dies ab. Die Bundesregierung will sich nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bis Freitag auf ein weitgehendes Einreiseverbot aus Ländern mit hoher Verbreitung neuer Corona-Varianten verständigen. Der Biontech-Impfstoff ist offenbar auch gegen die Corona-Mutationen aus Großbritannien und Südafrika wirksam. Das meldete das Unternehmen am Donnerstagmorgen. Das Vakzin der Mainzer Firma, die das Mittel gemeinsam mit dem US-Pharma-Riesen Pfizer produziert, hatte bereits eine hohe Wirksamkeit gegen das ursprüngliche Coronavirus gezeigt. Unklar war bislang, ob es auch gegen die veränderten Varianten von Covid-19 eingesetzt werden kann. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, setzt im Streit der EU mit dem Pharmakonzern Astrazeneca über die Lieferung von Impfstoff auf eine Einigung. „Ich hoffe, auch unter dem Druck möglicher Strafzahlungen, dass sich Astrazeneca bemühen wird, andere Produktionskapazitäten zu finden“, sagte sie im Deutschlandfunk. Dazu solle der Konzern etwa Konkurrenten einspannen. Eine mögliche Entschädigung helfe nicht, „sondern wir wollen Impfdosen“. Sie kritisierte zudem, dass der Vertrag zwischen der EU und Astrazeneca für die EU-Parlamentarier nicht einsehbar sei. „Das ist wirklich ein Problem.“ Die Zustimmung der Deutschen zu dem Kurs der Bundesregierung in der Corona-Krise sinkt deutlich. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sind nur noch 49 Prozent damit zufrieden – 42 Prozent sind dagegen unzufrieden. Bisher konnte die Regierung nach den Allensbach-Umfragen immer auf eine weit überwiegende Zustimmung bauen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat einheitliche Regeln für eine Lockerung des Corona-Lockdowns gefordert: „Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir uns in Deutschland auf die gleichen „Wenn-dann-Regeln“ einigen“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). „Wir brauchen ein Einvernehmen darüber, in welchen Inzidenz-Korridoren bestimmte Bereiche gelockert werden können oder wieder verschärft werden müssen.“ Ein Zukunftsplan, der den Familien, der Wirtschaft und der Kultur Perspektiven vermittelt, sei „absolut notwendig“. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte sich zurückhaltender. Er forderte, sich bei den Szenarien für Lockerungen nicht allein an der Zahl der Neuinfektionen zu orientieren. „Der Inzidenzwert ist eine wichtige Maßzahl – aber nicht der einzige. Wir müssen auch andere Aspekte, wie die Ausbreitung der Mutationen und die Auslastung in den Intensivstationen, im Blick haben“, sagte der SPD-Politiker. Schulen und Kitas müssten bei der Lockerung ganz vorn stehen. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die Slowakei hat erneut einen großen Teil der über zehn Jahre alten Bevölkerung einem Corona-Massentest unterzogen. Wie der populistisch-konservative Ministerpräsident Igor Matovič am Mittwoch bilanzierte, nahmen 2,95 Millionen der insgesamt 5,5 Millionen Einwohner an den Antigen-Schnelltests teil. Von den Testergebnissen seien 1,24 Prozent positiv gewesen. Die innerhalb von neun Tagen vom 18. bis 26. Januar im ganzen Land durchgeführten Testungen waren zwar formell freiwillig. Wer aber kein negatives Testergebnis vorweisen kann, darf bis 7. Februar nicht einmal mehr zur Arbeit gehen. Sogar für Spaziergänge in der Natur ist ein negativer Test nachzuweisen. Die Polizei hatte schon im Voraus strenge Kontrollen ab Mittwoch angekündigt. Matovič rechtfertigte die Massentests vor Journalisten als einzige objektive Möglichkeit, die reale Verbreitung der Pandemie festzustellen. Der Städte- und Gemeindeverband kritisierte hingegen, den Kommunen sei ohne angemessene Entschädigung die Hauptlast der Organisation aufgebürdet worden. Vor weiteren Massentests sollten erst Experten befragt werden, ob der enorme Aufwand an personellen und materiellen Ressourcen nicht zu groß sei im Vergleich zum tatsächlichen Nutzen. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hält eine weitere Verlängerung des Lockdowns für wahrscheinlich. „Es ist jetzt nicht die Zeit für Lockerungen“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. „Ich gehe davon aus, dass der Lockdown über den 14. Februar hinaus fortgeführt werden muss.“ Die Infektionszahlen seien bisher nicht ausreichend zurückgegangen. „Einen Automatismus für die Aufhebung von Einschränkungen sollte es nicht geben“, sagte er. Zunächst müssten die Risiken der neuen Virusmutationen und ihre Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen eingeschätzt werden können. „Erst auf dieser Grundlage kann ein Öffnungskonzept beschlossen werden.“ Bei der Entscheidung über den Zeitpunkt und die Schrittfolge der Lockerungen müssten dann neben der 7-Tage-Inzidenz weitere Indikatoren einbezogen werden. Als Beispiele nannte Tschentscher den R-Wert, der angibt, wie viele Menschen von einer infektiösen Person durchschnittlich angesteckt werden, die Zahl der stationären Covid-19-Patienten, die Auslastung der Intensivstationen und den Fortschritt der Impfungen. Die neuen Varianten des Coronavirus breiten sich in immer mehr Ländern aus: Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mitteilte, wurde die zunächst in Großbritannien registrierte Mutante inzwischen in 70 Ländern nachgewiesen. Das waren zehn Länder mehr als eine Woche zuvor. Auch für die zunächst in Südafrika nachgewiesene Mutante verzeichnete die WHO ein größeres Verbreitungsgebiet. Die Zahl der betroffenen Länder stieg innerhalb von einer Woche um acht auf 31. Für die zuerst in Brasilien aufgetauchte Mutante gab die WHO nun an, dass acht statt zuvor sechs Länder betroffen seien. Die zunächst in Großbritannien festgestellte Mutante ist Wissenschaftlern zufolge ansteckender als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hatte vergangene Woche gesagt, dass es zudem „Hinweise“ darauf gebe, dass die Variante „mit einer höheren Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht werden“ könne. Die WHO betonte am Mittwoch jedoch, dass diese Angaben auf „vorläufigen“ Studienergebnissen basierten und für eine Verifizierung weitere Analysen nötig seien. Der Norden macht dicht: Aus Bedenken vor mutierten Coronavirus-Varianten verschärft nach Dänemark und Finnland auch Norwegen seine Einreisebeschränkungen. Ab Mitternacht in der Nacht zum Freitag werden die norwegischen Grenzen für praktisch alle Menschen geschlossen, die nicht im Land wohnen, wie Regierungschefin Erna Solberg am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Dabei handele es sich um die strengsten Einreisebeschränkungen seit März des vergangenen Jahres. Es gebe jedoch Ausnahmen, etwa für Arbeitnehmer mit kritischen Funktionen, den Warentransport und Gesundheitspersonal aus den Nachbarländern Schweden und Finnland. Seit Mittwoch gelten auch in Finnland verschärfte Einreiseregeln. Dänemark lässt seit dem 9. Januar bis auf wenige Ausnahmen nur noch Menschen ins Land, die einen triftigen Einreisegrund sowie einen negativen und maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen können. Schweden hat zudem seine Grenzen nach Norwegen geschlossen. Norwegen ist bislang relativ gut durch die Corona-Krise gekommen, hat aber auch seine Probleme mit der Pandemie. Zuletzt hat ein Ausbruch der britischen Coronavirus-Variante in einem Pflegeheim nahe Oslo zu Bedenken und strikten Maßnahmen in der Hauptstadtregion geführt. Im europäischen Vergleich zählen die norwegischen Neuinfektionszahlen jedoch seit Längerem zu den niedrigsten des gesamten Kontinents. Ein verdächtiges Paket, das am Mittwoch bei einem Zulieferer des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers Astrazeneca entdeckt wurde, ist von Sprengstoffexperten gesichert und zu Untersuchungen abtransportiert worden. Das teilt die Polizei in Wales am Abend mit. Ob sich darin Sprengstoff befand, blieb zunächst unklar. Das Unternehmen Wockhardt hatte am Morgen wegen des Vorfalls sein Werk im walisischen Wrexham geräumt. Dort finden wichtige Schritte zur Herstellung des Coronavirus-Impfstoffs von Astrazeneca statt. Die Polizei hatte mehrere Straßen gesperrt und die Bevölkerung aufgefordert, die Umgebung zu meiden. Später wurde die Produktion wieder aufgenommen. Nach dem internationalen Flughafen Ben Gurion schließt Israel im Kampf gegen das Coronavirus vorübergehend auch seine Landgrenzen. Dies kündigte das Innenministerium am Mittwoch an. Die Maßnahme soll von Donnerstagmorgen bis Ende Januar gelten. Davon betroffen sind insgesamt drei Grenzübergänge nach Ägypten und Jordanien. Der Übergang Allenby-Brücke nach Jordanien bleibt für Bewohner des Westjordanlands geöffnet. Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen Israels, das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen zu verhindern. In der Nacht auf Dienstag war bereits der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv – das mit Abstand wichtigste Luftverkehrsdrehkreuz des Landes – bis Monatsende nahezu komplett geschlossen worden. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek und andere fordern in der Fachzeitschrift „The Lancet“ einheitliche Regeln für Einreisende. „Wir müssen versuchen, die Ausbreitung der Varianten in Deutschland zu verzögern“, sagte Ciesek am Dienstag im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“. „Das kann nur europaweit funktionieren – weil wir nicht isoliert auf einer Insel leben.“ In Deutschland wurden bisher Mutationen des Coronavirus aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien nachgewiesen. Wegen größerer Nähe, vieler Kontakte und verschiedener Verkehrswege sei es kaum möglich, die britische Variante aufzuhalten, so Ciesek. Man müsse aber die Ausbreitung verlangsamen, bis alle geimpft seien Die Varianten aus Brasilien und Südafrika seien in Deutschland bislang kaum verbreitet. Alle Fälle seien „importiert“, es seien keine Folgeansteckungen bekannt. Da diese Mutationen nur über Flughäfen eingeschleppt werden könnten, habe man hier bessere Chancen: „Wenn man konsequent testet, nachverfolgt und in Quarantäne steckt, hat man, glaube ich schon eine Chance, dass man das eine Weile eindämmen kann.“ Seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr ist die Zahl der weltweit nachgewiesenen Corona-Infektionen auf mehr als 100 Millionen angestiegen. Das ging am Dienstag aus Daten der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Erst vor etwa einem Monat, am zweiten Weihnachtsfeiertag, war die Schwelle von 80 Millionen Infektionen überschritten worden. Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt inzwischen bei mehr als 2,1 Millionen. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen weltweit von hohen Dunkelziffern aus. Die Webseite der US-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Die meisten bestätigten Infektionen gibt es mit gut 25 Millionen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Dort gibt es auch mehr bestätigte Todesfälle als in jedem anderen Land: mehr als 423.000. In Indien sind inzwischen rund 10,7 Millionen Infektionen nachgewiesen worden, in Brasilien 8,8 Millionen. In Europa wurden die meisten Infektionen bislang in Großbritannien gemeldet (3,7 Millionen), gefolgt von Frankreich (3,1 Millionen) sowie Spanien (2,6 Millionen) und Italien (rund 2,5 Millionen). In Deutschland wurden laut Johns Hopkins 2,16 Millionen Infektionen registriert. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert die Bundesregierung und die EU-Kommission dazu auf, darauf zu drängen, dass die vertraglich zugesicherten Impfstoff-Liefermengen und Liefertermine eingehalten werden. „Für den breiten Einsatz in den Praxen brauchen wir Impfstoffe, die unkompliziert zu transportieren und ohne spezielle Kühltechnik gelagert werden können“, zitiert die „Rheinische Post“ den Mediziner in einem Vorabbericht. „Diese Voraussetzungen scheint das Vakzin von Astrazeneca zu erfüllen. Solche Impfstoffe sind unerlässlich, um das Ziel der Herdenimmunität bis zum Sommer zu erreichen.“ Die Ursachen der jetzt bekannt gewordenen Lieferschwierigkeiten müssten deshalb umfassend geklärt und so schnell wie möglich behoben werden. Vor allem die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen und die Beschäftigten in Kliniken und Pflegeinrichtungen müssten geimpft sein, bevor sich die erstmals in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante weiter in Deutschland ausbreite. „Da zählt buchstäblich jeder Tag.“ Irland verlängert seinen derzeitigen Corona-Lockdown bis zum 5. März. Damit bleiben die Schulen, die für die Versorgung der Bürger nicht wesentlichen Geschäfte sowie die Restaurants und Pubs bis zu diesem Datum geschlossen, wie Regierungschef Micheal Martin am Dienstag mitteilte. Die Botschaft an die Bürger sei sehr einfach, sagte er: „Bleiben Sie zu Hause, verreisen Sie nicht!“ Erstmals verhängt Irland auch eine generelle Quarantäne-Pflicht für Reisende, die aus dem Ausland eintreffen, wie Vize-Regierungschef Leo Varadkar ergänzte. Die meisten Einreisenden können die Zeit der Isolation zu Hause oder anderen Orten ihrer Wahl verbringen. Einreisende aus Südafrika und Brasilien sollen hingegen in von der Regierung festgelegten Unterkünften isoliert werden. In diesen beiden Staaten sind Mutanten des Virus aufgetreten, von denen angenommen wird, dass sie besonders ansteckend sind. Irland hat zuletzt einen starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen erlebt. In dem Fünf-Millionen-Einwohner-Land wurden bislang insgesamt rund 3.000 Todesopfer im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Der US-Pharmakonzern Pfizer und der Mainzer Biotechkonzern Biontech tüfteln an einer verbesserten Version ihres Impfstoffs gegen Corona-Varianten. Man leiste bereits die Vorarbeiten, um schnell auf Corona-Mutanten reagieren zu können, falls es Hinweise darauf gebe, dass das Vakzin an Wirksamkeit einbüße, heißt es in einer Pfizer-Email an die Nachrichtenagentur Reuters. Durch die deutliche Aufstockung der nationalen Impfstoff-Bestände will die US-Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden die Corona-Impfungen im Land deutlich beschleunigen. Biden kündigte am Dienstag (Ortszeit) in Washington an, die Vereinigten Staaten wollten zusätzliche 200 Millionen Impfdosen kaufen – jeweils 100 Millionen von den Unternehmen Moderna und Pfizer. Die Lieferung der zusätzlichen Impfdosen werde bis zum Sommer erwartet. Damit solle der Bestellumfang von 400 auf 600 Millionen Impfdosen erhöht werden, sagte Biden. Dies sei genug, um bis zum Ende des Sommers 300 Millionen Amerikaner zu impfen, hieß es aus dem Weißen Haus. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. Pro Kopf sind zwei Impfdosen nötig. Biden versprach auch, die US-Bundesstaaten sollten wöchentlich mehr Impfdosen bekommen – und einen längeren Planungsvorlauf. Zuletzt waren die Impfungen gegen das Coronavirus in den USA nicht im erhofften Tempo vorangekommen. Die Eindämmung der Pandemie ist eines der Hauptanliegen des neuen US-Präsidenten. Ω Wegen des Verdachts des Ausbruchs einer hochansteckenden Corona-Mutation hat das Klinikum Bayreuth seine Häuser vorerst geschlossen. Mehr als 3.000 Mitarbeitende des Klinikums dürfen nur noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit kommen und befinden sich ansonsten in Quarantäne. Patienten werden nur noch in absoluten Notfällen aufgenommen und erst nach zwei negativen Testergebnissen entlassen, wie das Klinikum in der oberfränkischen Stadt am Dienstag mitteilte. „Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Großkrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle“, hieß es. Aktuell besteht in Bayreuth in mindestens elf Fällen der Verdacht auf eine Infektion mit einer hochansteckenden mutierten Virusvariante. Die Mutation B.1.1.7 aus England wurde in Bayreuth erstmals bei einer Person nachgewiesen, die von einer Reise zurückgekehrt war. Das Klinikum ließ nach eigenen Angaben daraufhin 30 Proben untersuchen. Mit dem abschließenden Ergebnis rechnet das Klinikum aber erst in knapp zwei Wochen. In Großbritannien steigt die Zahl der Coronavirus-Toten erstmals in einem europäischen Land über 100.000. Premierminister Boris Johnson erklärte am Dienstag, seine Regierung habe alles Machbare getan, um den Verlust an Leben durch die Pandemie so klein wie möglich zu halten. Es werde auch weiterhin alles Menschenmögliche getan. Der Leiter des englischen Gesundheitssystems Chris Whitty sieht trotz der Impfkampagne keine rasche Besserung der Lage: „Unglücklicherweise werden wir in den kommenden Wochen etliche weitere Todesfälle haben bevor die Impfungen wirken.“ Die Regierung gibt bekannt, dass knapp 6,9 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten haben, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Die zweite und letzte Dosis wurde demnach bislang 472.446 Bürgern verabreicht. Johnson erklärte, er habe vollsten Vertrauen in die Versorgung mit Impfstoffen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie den Flugverkehr nach Deutschland massiv einschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einleiten. „Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren“, sagte Seehofer am Dienstag der „Bild“. „Dazu gehören deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null, so wie Israel das derzeit auch macht, um die Einschleppung der Virus-Mutation zu verhindern“, sagte der Minister. Die Menschen in Deutschland erwarteten, „dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen“. Im US-Bundesstaat Kalifornien ist der strikte Lockdown mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Gouverneur Gavin Newsom sagte am Montag, der Bundesstaat habe seinen Kampf gegen „die herausforderndste Welle“ der Corona-Pandemie hinter sich. Daher würden die bislang geltenden Ausgangssperren aufgehoben. Damit wird es den Bürgern etwa wieder möglich sein, zum Friseur oder abends zum Essen auszugehen. Kalifornien war in den vergangenen Monaten besonders stark von der Pandemie betroffen. Daher wurden am 3. Dezember Versammlungsverbote erlassen. Alle nicht unerlässlichen Aktivitäten mussten unterbleiben. Insgesamt wurden drei Millionen Erkrankungen registriert. In den beiden vergangenen Wochen sank die Zahl der Einlieferungen in Intensivstationen um etwa zehn Prozent. Zugleich verdreifachte sich die Zahl der Anti-Corona-Impfungen im Verlauf des Monats Januar. Die Aufhebung der Ausgangssperre bezieht sich nicht auf alle gesellschaftlichen Aktivitäten. So sollen Bars geschlossen bleiben und keine Live-Sportveranstaltungen stattfinden. Die Genehmigung, zum Essen auszugehen, bezieht sich lediglich auf die Terrassenbewirtschaftung. Ein Restaurant-Betrieb in geschlossenen Räumen bleibt unzulässig. Die jeweiligen lokalen Behörden können weitere Maßnahmen festlegen. In Großbritannien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 100.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bis Mitte Januar war bei fast 99.000 Menschen in England und Wales Covid-19 auf dem Totenschein verzeichnet, wie die britische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Seitdem kamen nach offiziellen Zahlen der Regierung mehrere Tausend weitere Todesfälle in ganz Großbritannien hinzu. Nach einem massiven Anstieg der Fallzahlen im Zusammenhang mit der neuen Variante B.1.1.7 im Dezember verzeichnete das Land die weltweit höchste tägliche Covid-Todesrate. Der britischen Regierung wird vorgeworfen, wiederholt zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. Krankenhäuser stehen massiv unter Druck, derzeit werden mehr Covid-19-Patienten künstlich beatmet als zu jedem anderen Zeitpunkt der Pandemie. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus plant die britische Regierung eine verpflichtende Quarantäne für Einreisende. Allerdings ist noch nicht klar, ob die Vorschrift für alle internationalen Ankünfte gelten soll, also auch für Menschen aus Deutschland, oder nur für Einreisen aus Hochrisikogebieten. Wegen neuer Corona-Varianten in Südafrika und Brasilien stehen vor allem das südliche Afrika und Südamerika im Fokus. Premierminister Boris Johnson wollte am Dienstag mit seinem Corona-Kabinett über die Frage beraten. Der für die Impfkampagne zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi kündigte noch für denselben Tag eine Mitteilung an. Vertreter der Luftfahrtbranche warnten, noch strengere Maßnahmen seien „katastrophal“. Die Hotel- und Reisebranche zeigten sich hingegen offen und boten ihre Unterstützung an. Die Kosten für die verpflichtende Quarantäne sollen die Reisenden selbst übernehmen. Nach Berechnungen britischer Medien müssten sie für zehn Tage mit rund 1.000 Pfund (1.125 Euro) rechnen. Bereits jetzt müssen sich Passagiere nach ihrer Einreise für zehn Tage selbst isolieren. Allerdings sollen sich zahlreiche Menschen nicht an die Vorschriften halten. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans ist skeptisch, ob tatsächlich bis zum Sommer jedem Bürger ein Impftermin angeboten werden kann. „Dass es Ende des Sommers wird oder auch darüber hinaus, kann bei solchen Hiobsbotschaften dieser Unternehmen sicher niemand garantieren“, sagte Walter-Borjans den Sendern RTL und n-tv. Der britische Konzern Astrazeneca hatte mitgeteilt zunächst weniger Impfstoff als geplant an die EU liefern zu können. In der vergangenen Woche war es bereits zu einem Lieferengpass des Herstellers Biontech/Pfizer gekommen. Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner hält in der Corona-Pandemie nicht nur eine dritte, sondern auch eine vierte und fünfte Welle für möglich. Womöglich würden diese aber flacher als die erste und zweite Welle verlaufen. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir eine riesige dritte Welle bekommen, weil wir relativ früh mit dem Lockdown eingegriffen haben“, sagt der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der mit seinem Team vor einem Jahr die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt hatte. „Solange es keine Durchimpfung in der Bevölkerung gibt und solange wir nicht sommerliche Temperaturen draußen haben, sollten wir uns aber an den Gedanken gewöhnen, dass es vielleicht auch eine vierte und fünfte Welle geben kann“, sagte Wendtner der Deutschen Presse-Agentur weiter. „Das ist noch mal ein Appell an die Vernunft und an die Solidarität. Nur gemeinsam können wir es schaffen.“ Deutschlands angeschlagene Friseurbranche fordert von der Politik stärkere und schnellere Finanzhilfen. „Es sind alle Rücklagen aufgebraucht, teilweise auch die Altersvorsorge – es geht um Existenzen“, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, am Dienstag in Köln über die Situation in vielen Betrieben. Die Branche sende einen „Notruf“. Es dauere zu lang, bis Coronahilfen ankommen, und dann kompensierten sie nur einen viel zu kleinen Teil der Umsatzeinbußen. Die Branche brauche eine Perspektive, wann sie wieder aufmachen könne, forderte Wollseifer. In Deutschland gibt es 80.000 Friseurbetriebe mit 240.000 Mitarbeitern. Seit Mitte Dezember sind die Salons wegen der Pandemie geschlossen. Die deutschen Krankenhäuser machen in der Pandemie Erlösverluste von fast zehn Milliarden Euro aus. Wegen verschobener Operationen und abgesagter Behandlungen jenseits der Covid-Fälle habe es 9,5 Milliarden weniger Einnahmen gegeben, sagt der künftige Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Allerdings hätten die Kliniken aus der Staatskasse Entschädigungen von 9,7 Milliarden Euro erhalten. Da es aber erhebliche Mehrausgaben für den Infektionsschutz gegeben habe, rechne man unterm Strich im Schnitt für alle Häuser bestenfalls mit einer Bilanz von Plus-Minus-Null. Der weltgrößte Inselstaat Indonesien hat am Dienstag die Marke von einer Million Corona-Infektionsfälle überschritten. Damit ist das südostasiatische Land mit seinen 270 Millionen Einwohnern das am schlimmsten von der Pandemie betroffene in der gesamten Region. Am Dienstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 13.000 Neuinfektionen verzeichnet. Mehr als 28.000 Menschen sind in Indonesien in Verbindung mit dem Virus gestorben. Mitte Januar hatte Indonesien mit Massenimpfungen begonnen. Anders als andere Länder sollen nach den Mitarbeitern des Gesundheitswesens und des Öffentlichen Dienstes zunächst jüngere Menschen zwischen 18 und 59 Jahren geimpft werden. Ziel ist es, schnell eine Herdenimmunität zu erreichen In den USA sind an einem Tag 147.254 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervor. Der bislang höchste Wert wurde am 2. Januar mit 300.372 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Zahl der erfassten infizierten Toten binnen 24 Stunden lag am Montag bei 1.758. Der Höchstwert war am 12. Januar mit 4.462 Toten registriert worden. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 25 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 420.900 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Zahl der Corona-Todesfälle in Nordrhein-Westfalen hat die 10.

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