Start United States USA — mix Hört Markus Söder in der Kanzlerfrage auf seinen Kopf oder sein Herz?

Hört Markus Söder in der Kanzlerfrage auf seinen Kopf oder sein Herz?

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Die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union rückt näher. Aus der CSU sind mit einem Mal ganz neue Töne zu hören. Sie beharrt auf Augenhöhe …

Plus Die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union rückt näher. Aus der CSU sind mit einem Mal ganz neue Töne zu hören. Sie beharrt auf Augenhöhe mit der CDU. Glaubt man dem Volksmund, dann kann es in einem Menschen kaum einen größeren Konflikt geben, als den zwischen Kopf und Herz. Da heißt es: „Feuer im Herzen bringt Rauch in den Kopf.“ Oder: „Wenn das Herz brennt, muss der Kopf Wasser holen.“ Und wenn der Volksmund Recht hat, dann braucht Markus Söder bald mindestens die Nürnberger Berufsfeuerwehr, wenn nicht gar die Chicago Firefighters, um die Flammen unter Kontrolle zu halten. Das Feuer in seinem Herzen glimmt nicht mehr, es brennt schon, sagen Vertraute. Seine Sinne seien zwar noch nicht vernebelt. Aber das Löschwasser werde langsam knapp. Ist Markus Söders Platz wirklich in Bayern? Es geht, ist doch klar, um die Frage, wer CDU und CSU als Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf führen wird. Lange Zeit hatte bei Söder der Kopf die Kontrolle behalten über all die Verlockungen, die mit dem mächtigsten politischen Amt in Deutschland verbunden sind. Der Wahltermin lag in weiter Ferne. Der CSU-Vorsitzende konnte mit heimlichem Vergnügen sein Publikum im Unklaren lassen. „Mein Platz ist in Bayern“, sagte er dann – wohl wissend, dass damit sein Amt als bayerischer Ministerpräsident, aber genauso sein Hauptwohnsitz in Nürnberg gemeint sein könnte. Gleichzeitig konnte er sich daran erfreuen, als potenzieller Kandidat gehandelt zu werden. Er musste nicht einmal kokettieren, um im Spiel zu bleiben. Er musste die Dinge nur laufen lassen und darauf achten, an der Seite der Bundeskanzlerin in der Corona-Politik „bella figura“ zu machen. CDU-Vorsitz: Armin Laschet hat ja sogar Friedrich Merz ausgestochen Seit der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sich im Rennen um den CDU-Vorsitz gegen Friedrich Merz und Norbert Röttgen durchgesetzt hat, läuft es für Söder nicht mehr wie von selbst. Hinter Laschets freundlicher Fassade verbirgt sich ein starkes Ego, das sich vor allem aus zwei Erfahrungen speist: Der frisch gebackene CDU-Vorsitzende kann mit einiger Wucht darauf verweisen, dass er 2017 in Nordrhein-Westfalen etwas politisch Herausragendes geschafft hat. Er hat, obwohl ihm das noch wenige Wochen vor dem Urnengang kaum jemand zugetraut hatte, im Stammland der SPD eine Landtagswahl gegen eine amtierende und angeblich äußerst beliebte SPD-Ministerpräsidentin gewonnen.

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