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«Black Lives Matter»: der Prozess um den Tod von George Floyd

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Der Afroamerikaner George Floyd ist Ende Mai 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Der beteiligte Polizist wurde nun in Minneapolis wegen Mordes zweiten Grades ohne Vorsatz verurteilt.
Der Afroamerikaner George Floyd ist Ende Mai 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Der beteiligte Polizist wurde nun in Minneapolis wegen Mordes zweiten Grades ohne Vorsatz verurteilt. Ein Jahr nach der Tötung von Breonna Taylor in ihrer Wohnung in Louisville durch Polizisten erinnern Demonstrierende am 13. März 2021 an sie. Nun soll die Polizeipraxis in der Stadt auf den Prüfstand. Die neusten Entwicklungen Die Verurteilung des Polizisten Derek Chauvin wird in Minneapolis mit Erleichterung aufgenommen. Wer war George Floyd, und wie kam er ums Leben? Der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd wurde durch einen brutalen Polizeieinsatz am 25. Mai 2020 getötet. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein weisser Polizist während sieben Minuten und 46 Sekunden sein Knie auf Floyds Hals drückt. Im Video fleht Floyd mehrfach um Hilfe, verspricht zu kooperieren und sagt wiederholt: «Ich kann nicht atmen.» Dann verliert Floyd, den die Polizei wegen der Verwendung eines mutmasslich falschen Geldscheins festgenommen hat, das Bewusstsein. In der herbeigerufenen Ambulanz stirbt der Familienvater noch vor der Ankunft im Spital. Auf dem Video ist nicht sichtbar, wie hinter dem Auto drei weitere Polizisten auf Floyd knien. Floyds Tod war ein Tötungsdelikt. Nach einem privaten hat dies auch der offizielle Autopsiebericht ergeben. Laut den Erkenntnissen hat Floyd einen Herzstillstand erlitten, der durch den Druck auf seinen Nacken verursacht worden ist. Der Bericht stellt auch fest, dass in Floyds Körper zum Zeitpunkt seines Todes die Drogen Fentanyl und Methamphetamin festgestellt worden waren. Die Drogen werden aber nicht als Ursache seines Todes aufgeführt. Laut den Transkripten der Körperkameras der angeklagten Polizisten sagte Floyd vor seinem Tod mehr als zwanzigmal «Ich kann nicht atmen». Sie zeigen weiter, dass er offenbar von Anfang an verängstigt war. Es wird immer wieder deutlich, dass Floyd und die Polizisten Probleme hatten, miteinander zu kommunizieren. George Floyd wurde 1974 in North Carolina geboren, wuchs in Texas auf und zog 2014 nach Minneapolis, wo er zuletzt als Türsteher arbeitete. Den Job verlor er aufgrund der Corona-Pandemie. Floyd war Vater mehrerer Kinder. Nach einer emotionalen Trauerfeier in der texanischen Metropole Houston war Floyds Sarg zum Friedhof Houston Memorial Gardens in der Nachbarstadt Pearland gebracht worden. Dort wurde er am 9. Juni beigesetzt. Was geschieht mit den Polizisten im Fall Floyd? Ein Video vom 25. Mai zeigt, wie ein Polizist auf dem Hals von George Floyd kniet. Der inzwischen entlassene Polizist Derek Chauvin, der sein Knie auf Floyds Nacken gedrückt hatte, ist am 29. Mai 2020 angeklagt worden. Am 20.4. ist er vom Geschworenengericht in Minneapolis in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Der gravierendste Anklagepunkt lautete Mord zweiten Grades ohne Vorsatz. Darauf stehen in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft. Zudem wurde Chauvin auch Mord dritten Grades vorgeworfen, was mit bis zu 25 Jahren Haft geahndet werden kann. Auch musste er sich wegen Totschlags zweiten Grades verantworten, worauf zehn Jahre Haft stehen. Damit droht Chauvin eine lange Haftstrafe. Das genaue Strafmass soll erst später vom Richter festgelegt werden. Chauvin, der die Urteilsverkündung emotionslos mitverfolgt hatte, wurde noch im Gerichtssaal erneut in Haft genommen. Die Proteste in Bildern Ex-Polizist Derek Chauvin wurde am Dienstag (20.4.) in allen drei Anklagepunkten verurteilt. Demonstranten in Minneapolis feiern, nachdem sie das Urteil erfahren. Worum geht es bei den «Black Lives Matter»-Protesten? In den Wochen und Monaten nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai 2020 bei einem Polizeieinsatz gingen in den USA immer wieder Tausende von Menschen gegen Rassismus auf die Strassen. Die Wut der Protestierenden richtet sich gegen Polizeigewalt und Benachteiligungen, die viele Afroamerikaner im Alltag erfahren. Nach der Veröffentlichung des Videos von Floyds Verhaftung kam es zu schweren Ausschreitungen in Minneapolis im Gliedstaat Minnesota.

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