Das schöne Wetter treibt die Menschen raus – und die Inzidenzen nach oben, so die Befürchtung. Daher wird strenger kontrolliert. Mehr Corona-News im Blog.
NDR.de hat Sie auch am Mittwoch,31. März 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag starten wir einen neuen Blog. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen Das war es mit der Corona-Berichterstattung von heute hier im Blog. Morgen, am 1. April 2021, gibt es einen neuen Blog – kein Scherz. Gute Nacht! Das sonnige Wetter treibt die Menschen nach draußen – und die Corona-Inzidenzzahlen, so die Befürchtung, nach oben. Die Polizeipräsenz wird in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg daher zum Osterwochenende verstärkt, damit die Corona-Auflagen auch eingehalten werden. In den Großstädten Hannover und in Hamburg sowie diversen Kreisen gelten zudem nächtliche Ausgangssperren. Das Hin und Her beim Impfstoff AstraZeneca stellt die Impfzentren erneut vor große Herausforderungen. So wie in Schönberg im Kreis Plön ist es wohl überall: Die zu Impfenden sind verwirrt, den Ärzten und Organisatoren raucht der Kopf. Die Fußballsaison der Amateure in Niedersachsen ist wegen der Pandemie beendet. Der Vorstand des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) einigte sich in einer Videositzung am Abend darauf, die seit Anfang November 2020 Corona-bedingt unterbrochene Spielzeit 2020/21 mit sofortiger Wirkung abzubrechen und zu annullieren. Die Entscheidung betrifft alle Alters- und Spielkassen auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene, wie der NFV mitteilte. In den Ligen, für die der Verband in Niedersachsen alleine zuständig ist, wird es keine Auf- und Absteiger geben. Was eine mögliche Saisonfortsetzung in der Regionalliga Nord angeht, ist noch keine Entscheidung gefallen. Die vom Hamburger Senat beschlossene Ausgangsbeschränkung wird von der Opposition in der Bürgerschaft scharf kritisiert. SPD und Grüne verteidigen die Maßnahme. CDU-Fraktionschef Dennis Thering nannte den schweren Eingriff in die Freiheitsrechte „die Ultima Ratio der Corona-Eindämmungsmaßnahmen“. Der Gesundheitsexperte der Linken, Deniz Celik, bezeichnete die Ausgangsbeschränkung als sozial ungerecht und autoritär. Die FDP-Abgeordnete Anna von Treunfels befürchtete, dass Test- und Impfwillige demotiviert würden. Die dritte Pandemie-Welle geht auch an den Kirchen nicht spurlos vorbei. Ostergottesdienste im herkömmlichen Sinne sind kaum möglich. Wegen der von Karfreitag an in Hamburg geltenden nächtlichen Ausgangsbeschränkungen hat das Erzbistum die katholischen Gemeinden in Hamburg aufgefordert, die Zeiten ihrer Ostergottesdienste anzupassen. Ansonsten wird vieles über das Internet – oder in luftiger Höhe stattfinden. In Kiel und Lübeck ist wegen der aktuellen Corona-Lage ab Montag nur noch Click & Meet möglich. Auch in den Kreisen Steinburg, Neumünster, Herzogtum Lauenburg und Stormarn darf nur noch nach vorheriger Terminvereinbarung in Geschäften eingekauft werden. Das kann laut Landesregierung auch auf Zuruf vor der Tür geschehen. Dabei darf nicht mehr als eine Person pro 20 Quadratmeter im Laden sein. Vor dem Einkauf muss der Kunde seine Kontaktdaten hinterlegen. In der Stadt Flensburg sowie den Kreisen Pinneberg (mit Ausnahme von Helgoland) und Segeberg schließt der Einzelhandel, ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. Die Ausgabe von bestellten Waren ist zulässig (Click & Collect), sofern die Kunden geschlossene Räume nur einzeln betreten oder die Ausgabe außerhalb geschlossener Räume erfolgt. Niedersachsens CDU-Landesvorsitzender Bernd Althusmann hat sich für einen bundesweiten Aktionsplan gegen Einsamkeit ausgesprochen. „Die Pandemie schlägt uns auf die Seele und bedrückt uns. Wer damit alleine nicht mehr fertig wird, braucht zügig Hilfe“, sagte Althusmann. Der Bedarf an Psychotherapie-Plätzen habe in der Pandemie zugenommen, allerdings gebe es nicht genug Behandlungsplätze für Menschen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen hätten. In Niedersachsen gebe es daher längere Wartezeiten. Laut Althusmann soll deshalb überprüft werden, ob mehr kassenärztliche Zulassungen von Psychotherapeuten sinnvoll wären. Außerdem solle offen über Einsamkeit gesprochen werden. „Wir brauchen einen bundesweiten Aktionsplan, um dieses wichtige Thema nicht nur in Krisenzeiten anzugehen und um Betroffenen besser und schneller helfen zu können“, sagte er. Zudem appellierte der Politiker an Kirchen und Glaubensgemeinschaften, an den Osterfeiertagen mit Hilfsangeboten auch junge Menschen in den Blick zu nehmen. An Feiertagen seien Seelsorge-Telefone oft überlastet. Daher bräuchte es auch virtuelle Hilfsangebote etwa in Sozialen Medien. Die neue Corona-Teststrategie des Landes führt in Mecklenburg-Vorpommern zu vielen Irritationen. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat sich bei NDR 1 Radio MV den zahlreichen Fragen zu Testungen und Impfungen gestellt. Eine Kernfrage war unter anderem, welcher Test erforderlich ist, um zum Friseur zu gehen oder im Einzelhandel einzukaufen – und vor allem von wem diese überprüft werden können. Glawe verwies auch noch einmal auf die grundsätzlich gute Wirkung ohne große Nebenwirkungen des Impfstoffes von AstraZeneca: „Das Vor und Zurück ist immer eine Erkenntnisfrage, und die Politik entscheidet immer nach den Empfehlungen, die Wissenschaft gibt.“ Der Steinburger Kreistag hat die Abberufung von Landrat Torsten Wendt (parteilos) wegen dessen Corona-Schutzimpfung eingeleitet.47 Kreistagsmitglieder stimmten am Abend einem entsprechenden Antrag aller Fraktionen zu – mit Ausnahme der Linken, wie der Kreis mitteilte. Fünf Mitglieder enthielten sich. Für die endgültige Abberufung ist es jedoch notwendig, dass sich der Kreistag innerhalb von vier Wochen zweimal damit befasst. Dies soll Ende April geschehen. Auch dann ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Wendt ist in die Kritik geraten, weil er im Januar außer der Reihe mit einer überzähligen Dosis gegen Covid-19 geimpft worden war. Er entschuldigte sich in der Folge dafür. Im Bundesland Bremen sind 147 neue Corona-Fälle bestätigt worden. Das sind 26 mehr als gestern, aber 40 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bremen nun bei 109,2, in Bremerhaven bei 257,8. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die vom Hamburger Senat zur Eindämmung der Pandemie beschlossene Ausgangsbeschränkung auf Twitter als vorbildlich gelobt. Die Aussicht, schneller wieder eine umfassende Freiheit für alle zurückzugewinnen, sollte uns das Bild der geschlossenen Haustür, der leeren Straßen und Wege am späten Abend und in der Nacht wert sein, meint Sabine Rein in ihrem Kommentar zu Ausgangssperren. Der für den 11. April geplante Elite-Marathon in Hamburg fällt aus. „Hauptgrund ist die derzeitige Infektionsdynamik in der Hansestadt, weshalb auch die Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 noch einmal vom Senat verschärft wurde“, heißt es in einer Pressemitteilung. Abgesagt ist die Veranstaltung nicht. Die Veranstalter prüfen verschiedene potenziell geeignete Austragungsorte. Neues vorläufiges Veranstaltungsdatum ist Sonntag, der 18. April. Unter dem Motto „Der schnellste Weg nach Tokio“ sollte etwa 100 Läuferinnen und Läufern die Möglichkeit geboten werden, die Norm für die Olympischen Spiele im Juli in der japanischen Millionen- Metropole zu erfüllen. Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern haben 289 neue Corona-Fälle registriert. Das sind 93 weniger als gestern und 23 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 97. Elf weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Britta Janzen aus Kiel-Schilksee wurde in der vergangenen Woche mit AstraZeneca geimpft. Nun setzt die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission alles in ein neues Licht – und Janzen ist verunsichert, wie vermutlich viele Menschen. Der zweite Impf-Termin der 49-Jährigen war für Juni geplant. Sie würde sich ein flächendeckendes Screening wünschen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat einen Vorstoß seiner Amtskollegen Markus Söder (CSU/Bayern) und Winfried Kretschmann (Grüne/Baden-Württemberg) für einen härteren Corona-Kurs zurückgewiesen. „Wir haben bereits regelmäßige Tests als Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht für die Zeit nach den Ferien eingeführt, die Herren Söder und Kretschmann wollen darüber reden.“ Es sei jetzt nicht die Zeit für Effekthascherei, sondern für konsequentes und verantwortungsvolles Handeln, meinte Günther. Das Erste zeigt heute von 20.15 Uhr bis 20.30 Uhr ein ARD extra zur Corona-Lage. Die Sondersendung wird moderiert von Fritz Frey vom SWR. Alle nachfolgend geplanten Sendungen verschieben sich entsprechend um 15 Minuten. Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig muss aufgrund von Corona-Verdachtsfällen mit dem Training aussetzen. Zwei Spieler und Trainer Daniel Meyer haben sich als Folge von Tests auf das Virus in häusliche Quarantäne begeben. Ob die Begegnung am kommenden Montag beim FC St. Pauli in Gefahr ist, steht noch nicht fest. Bei allen Betroffenen wurden PCR-Nach-Testungen durchgeführt, die Ergebnisse stehen nach Angaben des Klubs noch aus. „Die Verantwortlichen der Löwen befinden sich bezüglich des weiteren Vorgehens in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt“, hieß es in einer Pressemitteilung. Nach der Einschränkung des Einsatzes des Impfstoffs von AstraZeneca in Deutschland hat die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) erklärt, dass sie derzeit keine altersspezifischen Risiken bei dem Vakzin sehe. Eine Prüfung habe keine spezifischen Risikofaktoren wie etwa Alter oder Geschlecht für Blutgerinnsel nach einer AstraZeneca-Impfung ergeben, teilte die EMA in Amsterdam mit. Die Prüfungen würden aber fortgesetzt. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission, den Impfstoff von AstraZeneca nur noch an Menschen über 60 zu verabreichen, verwirrt einige Impfwillige. Allerdings läuft das Impfprogramm in vielen Städten trotzdem reibungslos weiter. Mit mehr Beamten auf Straßen und Plätzen will die Polizei in Schleswig-Holstein zu Ostern die Beachtung der Corona-Vorschriften kontrollieren. „Bis zum Abschluss der Impfkampagne ist und bleibt die Einhaltung der Regeln der wichtigste Faktor zur Eindämmung der Pandemie“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU).