Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) hat sich bei einem Besuch in Spanien für die möglichst schnelle Einführung des Grünen Passes in der Europäischen Union eingesetzt. Das EU-Impfzertifikat, das Reisen in Europa erleichtern soll, spiele gerade für Tourismusländer wie Österreich oder Spanien eine enorm große Rolle, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden, so Edtstadler am Sonntag in Madrid.
„Mobilität ist der Schlüssel, um die Wirtschaft nach der Krise wieder anzukurbeln. Dabei wollen wir rasche und vor allem sichere Mobilität durch den Grünen Pass ermöglichen“, erklärte Edtstadler nach einem Treffen mit Spaniens Wirtschaftsministerin Nadia Calviño im Gespräch mit der APA. So verfolgen auch beide Länder das Ziel, den europaweiten Impfpass noch vor dem Sommer einzuführen. Das Dokument soll als App und in Papierform Informationen über Impfungen, überstandene Infektionen und Test-Ergebnisse beinhalten. Wirtschaftsministerin Calviño sprach sich dabei sogar für eine globale Lösung aus, um die weltweite Mobilität wieder zu erleichtern. Spanien ist nach Frankreich das weltweit beliebteste Reiseziel.2019 besuchten vor Ausbruch der Corona-Pandemie 83,7 Millionen Touristen das südeuropäische Urlaubsland. Die Kritik von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) an ihrem Vorpreschen beim Grünen Pass wies Edtstadler zurück. Sie habe bewusst von Beginn an die griechische Initiative aktiv unterstützt und sich dafür in ganz Europa stark gemacht, sagte sie. Für sie habe der EU-Impfpass absolute Priorität und sie sei froh, „dass die Vorbereitungen in Österreich bereits sehr weit fortgeschritten sind und wir den Grünen Pass bald einsetzen können“.