Berlin will Verzögerungen beim ambitioniertesten Rüstungsprojekt Europas durch die Bundestagswahl vermeiden. Worüber die Abgeordneten nun…
D as Kampfflugzeugsystem FCAS (Future Combat Air System) ist eines der ambitioniertesten Rüstungsprojekte Europas – und zugleich das teuerste. Auf hundert Milliarden Euro belaufen sich die mutmaßlichen Kosten für das Prestigevorhaben, das von 2040 an den Eurofighter und die Rafale ablösen soll. Stolz hatten die Regierungen aus Frankreich, Spanien und Deutschland im Mai nach langem Streit verkündet, dass sie sich im Grundsatz über das Projekt geeinigt hätten. Was erst einmal bedeutet, dass in jedem Fall ein Prototyp, bestehend aus einem Jet und mehreren Drohnen, in die Lüfte steigen wird.2027 soll es soweit sein. Das Bundesverteidigungsministerium beabsichtigt nun, noch vor der Sommerpause und dem Ende der Legislaturperiode eine weitere „Durchführungsabsprache“ mit Frankreich und Spanien abzuschließen. Ihren Kosten beziffert der Bundesrechnungshof auf knapp 4,5 Milliarden Euro. Voraussetzung aber bleibt, dass der Deutsche Bundestag dafür auch das Geld bewilligt. Der Haushalsausschuss tagt dazu am kommenden Mittwoch. Die Zeit drängt, der Bundestagswahlkampf hat bereits begonnen.