Seit Wochen nimmt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder zu: Die Inzidenz liegt nun bei 13,6.
Berlin (dpa) – Die Bedrohung durch eine vierte Corona-Welle im Herbst als Folge von Urlaub, Delta-Variante des Virus und Impf-Unwilligkeit nimmt zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zweieinhalb Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie bei 13,6 – am Vortag betrug der Wert 13,2 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1919 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1608 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet – nach 22 Toten vor einer Woche. Müller: Impfen muss unkomplizierter werden Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sah angesichts der steigenden Infektionszahlen aktuell einen kurzfristigen Abstimmungsbedarf zwischen Bund und Ländern. „Auch wenn die Lage auf den Intensivstationen deutlich besser geworden ist, dürfen wir jetzt nicht die gute Ausgangslage für den Herbst verspielen“, teilte er der dpa mit. Das Impfen müsse unkomplizierter werden. Gleichzeitig müssten Ungeimpfte wieder umfassender mit negativen Tests nachweisen, dass sie nicht ansteckend sind, wenn sie irgendwo Zugang haben wollten. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek forderte Erwachsene auf, sich gegen Corona impfen zu lassen – auch aus Solidarität gegenüber Kindern und Jugendlichen. „Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder ansteigen, sollten sich möglichst alle Erwachsenen mit den Kindern und Jugendlichen solidarisch zeigen, indem nicht geimpfte Personen die Impfangebote wahrnehmen“, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.