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Afghanistan: Terroranschlag in Kabul ++ Mindestens 85 Tote

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Aktuelle Nachrichten und Lage: Selbstmordattentäter richteten am Flughafen Kabul ein Massaker an. Joe Biden kündigt Vergeltung an.
Selbstmordattentäter richteten in Kabul ein Massaker an. Mindestens 85 Menschen starben, darunter 13 US-Soldaten. Mehr im Newsblog. Kabul. Die militärisch gesicherten Evakuierungen aus Afghanistan unter Zeitdruck laufen teils noch, da erschüttern Explosionen die Hauptstadt. Bei den beiden Explosionen waren nach Angaben des britischen Verteidigungsministers 60 bis 80 afghanische Zivilisten getötet worden, dazu laut Pentagon 13 US-Soldaten. Seit Tagen hatte es außergewöhnlich konkrete Warnungen gegeben, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in dieser brisanten Gemengelage einen Anschlag planen könnte. Dass es nun tatsächlich zu einer solchen Bluttat kam, ist eine weitere Demütigung des Westens – und eine Blamage für die Taliban, die neuen Machthaber in Kabul. Die Bundeswehr hat indes inzwischen mehr als 5300 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Doch am Donnerstag startete die letzte deutsche Maschine, die Schutzbedürftige aus dem Land brachte. Die Taliban hatten mit „Konsequenzen“ gedroht, sollten die USA und ihre Verbündeten die Truppen nicht wie vorgesehen bis zum 31. August komplett aus Afghanistan abziehen. Andere Länder wollen allerdings weiter Evakuierungen durchführen. Lesen Sie auch: Taliban-Sieg – Warum ist die afghanische Armee so schwach? Nach dem verheerenden Ende der Afghanistan-Mission fordern Oppositionspolitiker in Deutschland die Einrichtung eines Afghanistan-Untersuchungsausschusses. Mehr zum Thema: Taliban an der Macht – wohin mit Millionen Flüchtlingen? 15:59 Uhr: Trotz des Anschlags außerhalb des Flughafens von Kabul gibt es weiter Evakuierungsflüge aus Afghanistan. Innerhalb von 24 Stunden – zwischen dem frühen Donnerstagmorgen und dem frühen Freitagmorgen Washingtoner Zeit – brachten die USA und ihre Verbündeten rund 12.500 Menschen außer Landes, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte.8500 seien vom US-Militär ausgeflogen worden,4000 wiederum in Maschinen internationaler Partner. Ein Teil der 24-Stunden-Spanne lag vor dem Terrorangriff nahe des Airports, der den Flugbetrieb zeitweise lahmgelegt hatte. Nach Angaben des Weißen Hauses flogen die USA und ihre Verbündeten seit dem Start der Evakuierungsmission in Kabul Mitte August rund 105.000 Menschen aus. Bei dem Anschlag außerhalb des Flughafens in Kabul hatten Selbstmordattentäter und eine Reihe von Kämpfern der Terrormiliz IS am Donnerstag viele Zivilisten und mindestens 13 US-Soldaten getötet. 15.07 Uhr: Die Vereinten Nationen bereiten sich auf die Flucht von mehr als einer halben Million Menschen aus Afghanistan vor.515 000 Menschen könnten das Land im schlimmsten Fall in diesem Jahr verlassen, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf. Wie sich die Lage tatsächlich entwickele, sei jetzt noch nicht abzusehen. Die stellvertretende Hochkommissarin für Flüchtlinge, Kelly Clements, betonte, dass an den Grenzübergängen Richtung Iran und Pakistan noch keine größeren Flüchtlingsgruppen angekommen seien. Nachbarstaaten haben bereits 5,2 Millionen Afghaninnen und Afghanen aufgenommen.90 Prozent seien im Iran und in Pakistan, weitere in Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. 13.34 Uhr: Mehr als 4000 afghanische Staatsbürger haben vor Beginn der Luftbrücke in Kabul auf einen Termin in deutschen Auslandsvertretungen für ein Visum zum Familiennachzug gewartet. Mit Stand 16. August hätten sich „auf den Terminlisten der Botschaften für den Familiennachzug insgesamt für die Beantragung in Islamabad 2775 Personen (davon 791 zu subsidiär Schutzberechtigten) und für Neu Delhi 1388 Personen (davon 196 zu subsidiär Schutzberechtigten) registriert“, hieß es auf Nachfrage unserer Redaktion aus dem Auswärtigen Amt. Insgesamt warteten demnach Mitte August noch 4163 afghanische Staatsbürger auf einen Termin zur Familienzusammenführung. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu Anfang Mai 2021. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion warteten damals in Islamabad knapp 1879 Afghanen auf einen Termin für den Familiennachzug, in Neu Delhi waren es 1138. Unklar ist, wie viele dieser Menschen in den vergangenen Tagen mit Hilfe von internationalen Rettungsfliegern aus Afghanistan ausgeflogen worden sind. In Deutschland anerkannte Flüchtlinge haben grundsätzlich das Recht, ihre engsten Angehörigen, etwa Ehegatten und Kinder, über das Verfahren zum Familiennachzug nach Deutschland zu holen. 10.45 Uhr: Die letzten Bundespolizisten sind am Freitag aus dem schwierigen Einsatz in Afghanistan nach Berlin zurückgekehrt. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, waren neun von ihnen bis zum Ende der Evakuierungsmission am Flughafen Kabul eingesetzt. Dort hätten sie neben der Sicherung der Botschaftsmitarbeiter auch die Ausreise deutscher Ortskräfte und gefährdeter Menschen unterstützt. An Bord der Chartermaschine mit mehr als 50 Passagieren waren nach Angaben eines Sprechers auch Diplomaten sowie neun weitere Bundespolizisten. Diese hatten sich in der usbekischen Hauptstadt Taschkent bereitgehalten, um die Beamten in Kabul gegebenenfalls abzulösen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dankte den Beamten, die am Flughafen von leitenden Beamten seines Hauses empfangen wurden. Er sagte: „Sie haben unter Einsatz ihres Lebens einen gefährlichen und für unser Land sehr wichtigen Dienst getan, um andere zu schützen und zu retten. Das ist in höchstem Maße ehrenhaft und verdient großen Respekt.“ 9.56 Uhr: Nach Angaben der militant-islamistischen Taliban sind bei dem Anschlag am Flughafen Kabul am Donnerstag 13 bis 20 Zivilisten getötet worden. Das gehe aus Berichten von Krankenhäusern hervor, sagte ein Sprecher der Islamisten der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Die endgültigen Opferzahlen veröffentliche man zu gegebener Zeit. 3.50 Uhr: Nach dem verheerenden Anschlag in der Nähe des Flughafens von Kabul hat US-Präsident Joe Biden den dafür verantwortlichen Terroristen mit Vergeltung gedroht. „Wir werden Euch jagen und Euch dafür bezahlen lassen“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Er kündigte Einsätze des US-Militärs gegen die für den Anschlag verantwortliche Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an – und die Fortsetzung der Evakuierungen aus Afghanistan. Die Terroristen könnten die USA nicht dazu bringen, ihre „Mission“ zu stoppen, betonte Biden mit Blick auf die verbliebenen Amerikaner im Land. „Wir werden sie finden, und wir werden sie da rausholen.“ Bei dem Anschlag waren neben 13 US-Soldaten auch viele Afghanen getötet worden. Unbestätigte Medienberichte und Videos vom Tatort deuten auf Dutzende einheimische Todesopfer hin, hinzu kommen zahllose Verletzte. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, es seien auch 18 Soldaten verwundet worden. Die Verletzten würden in speziell ausgerüsteten Flugzeugen ausgeflogen, hieß es. Lesen Sie hier: Markus Lanz diskutierte mit seinen Gästen über die Lage in Afghanistan. CDU-Politiker Tilman Kuban sorgte dabei für Kopfschütteln. 23.20 Uhr: Die erneute Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul in der Nacht zum Freitag ist nach Angaben der Taliban durch eine kontrollierte Sprengung durch die US-Truppen verursacht worden. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte im Online-Dienst Twitter, US-Truppen hätten am Flughafen Ausrüstung zerstört. Für die Bewohner von Kabul bestehe kein Anlass zur Sorge. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Zuvor waren bei einem Doppelanschlag vor dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul nach Angaben der Taliban bis zu 20 Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden. Dort hatten tausende Menschen auf einen Platz in einem der letzten westlichen Evakuierungsflugzeuge gewartet. Ein Gesundheitsexperte der von den Taliban vertriebenen Vorgängerregierung in Kabul sagte, die Zahl der Toten könne auf 60 ansteigen. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind auch zwölf US-Soldaten unter den Toten. 22.50 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Terroranschläge in Kabul „auf das Schärfste“ verurteilt. Der Präsident spreche den Familien der amerikanischen und afghanischen Opfer sein Beileid aus sowie den Verletzten seine Unterstützung, hieß es in einer Mitteilung des Élyséepalasts am Donnerstagabend. Zugleich hob Macron den „heldenhaften Einsatz“ derjenigen hervor, die sich vor Ort um den Erfolg der Evakuierungsoperationen bemühten. „Frankreich wird sie bis zum Ende durchziehen und seine humanitären und Schutzbemühungen für die bedrohten Afghanen fortsetzen.“ Zuvor hatte Macron von mehreren Hundert Menschen gesprochen, die in Kabul noch auf ihre Evakuierung nach Frankreich warteten. „Wir werden ein Maximum tun, damit diese Menschen, um die wir uns bereits kümmern, die aber noch nicht auf dem Gelände des Militärflughafens eingetroffen sind, dort hingelangen können und evakuiert werden können in Richtung der Vereinigten Arabischen Emirate und nach Frankreich.“ 22.42 Uhr: Nach dem Tod von zwölf US-Soldaten bei dem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ihr Beileid bekundet. „Meine Gedanken und Gebete sind bei unseren amerikanischen Verbündeten“, schrieb die CDU-Politikerin am Donnerstagabend auf Englisch bei Twitter. Die Soldaten waren am Donnerstag bei dem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul getötet worden. Nach US-Angaben wurden 15 weitere verletzt. Den Anschlag reklamiert der lokale Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich. Mit den Taliban, die in Afghanistan vor gut einer Woche die Macht an sich gerissen hatten, ist der IS verfeindet. 22.30 Uhr: Die afghanische Hauptstadt Kabul ist in der Nacht zum Freitag nach Angaben von Mitarbeitern der Nachrichtenagentur AFP erneut von einer starken Explosion erschüttert worden. Die Ursache der Explosion, die sich wenige Stunden nach dem Doppelanschlag vor dem Flughafen von Kabul ereignete, war zunächst unklar. Da es seit der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban keine funktionierenden Behörden in dem Land gibt, waren zunächst keine näheren Informationen zu erhalten. Am Donnerstagabend waren vor dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul, wo tausende Menschen auf einen Platz in einem der letzten westlichen Evakuierungsflugzeuge warteten, mindestens zwei Anschläge verübt worden. Nach Angaben der radikalislamischen Taliban wurden bis zu 20 Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt. Ein Gesundheitsexperte der von den Taliban vertriebenen Vorgängerregierung in Kabul sagte, die Zahl der Toten könne auf 60 ansteigen. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind auch zwölf US-Soldaten unter den Toten. 22.11 Uhr: Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, hat mit Blick auf die Lage in Afghanistan ein besseres Zusammenspiel innerhalb der Bundesregierung angemahnt. Er hielt der Regierung am Donnerstagabend in den ARD-„Tagesthemen“ vor, „nur bedingt strategiefähig“ zu sein. Der vernetzte Ansatz, das Zusammenwirken der Ressorts in der Strategiebildung und der Zieldefinition, „da muss man besser werden, das geht so nicht mehr“, sagte Wüstner auch mit Blick auf das deutsche Engagement im Irak und in der Sahelzone. „Das können wir uns nicht mehr erlauben.“ 22.09 Uhr: In Afghanistan befinden sich nach Angaben des US-Außenministeriums noch rund 1000 amerikanische Staatsbürger. Die Regierung stehe mit ihnen in Kontakt, und rund zwei Drittel hätten erklärt, dass sie bereits Schritte unternähmen, um das Land zu verlassen, erklärte das Ministerium am Donnerstag. Das Ministerium war am Mittwoch noch von bis zu 1500 US-Bürgern in Afghanistan ausgegangen. Inzwischen sei aber bestätigt, dass etwa 500 von ihnen bereits evakuiert worden seien. Insgesamt seien seit 14. August bereits 4500 Amerikaner ausgeflogen worden, hieß es weiter. Unabhängig davon hätten sich seit Mittwoch rund 500 Menschen gemeldet, die angäben, US-Bürger zu sein. „Basierend auf unserer Erfahrung werden viele von ihnen letztlich nicht US-Staatsbürger sein, die unsere Unterstützung brauchen“, erklärte das Ministerium. Die Lage entwickle sich weiterhin „dynamisch“, weswegen sich auch Zahlen immer wieder ändern könnten, schränkte die Behörde ein. 21.55 Uhr: Der in Afghanistan aktive Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag am Flughafen von Kabul für sich reklamiert. Dies verlautbarte IS-Khorasan, wie der IS sich in Afghanistan und Pakistan nennt, am Donnerstagabend mit einer über das Internet verbreiteten Nachricht des IS-Sprachrohrs Amak. 21.24 Uhr: Bei dem Terrorangriff am Flughafen in Kabul haben sich nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums mindestens zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Nach den Detonationen hätten eine Reihe von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Feuer auf Zivilisten und Soldaten eröffnet, sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. 21.22 Uhr: Der Terroranschlag außerhalb des Flughafens von Kabul wird das US-Militär nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin nicht davon abhalten, seinen Aufgaben weiter nachzukommen. Alles andere würde das von den getöteten Soldaten erbrachte Opfer entehren, teilte Austin am Donnerstag mit. Er sprach den Familienangehörigen und Kameraden der getöteten und verletzten US-Soldaten sein Beileid aus. „Wir bedauern ihren Tod. Wir werden ihre Wunden behandeln. Und wir werden die Familien unterstützen bei dem, was sicher vernichtende Trauer sein wird. Aber wird werden uns nicht von unserer Aufgabe abbringen lassen“, erklärte Austin. 21.06 Uhr: Bei dem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung zwölf amerikanische Soldaten getötet worden. Das sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon.15 US-Soldaten seien verletzt worden. Die US-Streitkräfte wollen die Evakuierungsmission in Kabul aber auch nach dem verheerenden Terrorangriff am Flughafen fortführen, erklärte McKenzie. 20.58 Uhr: Nach dem Anschlag am Flughafen von Kabul sieht die norwegische Regierung keine Möglichkeit mehr, ausreisewillige Personen aus Afghanistan zu evakuieren. „Durch den Angriff ist wertvolle Zeit verloren gegangen“, sagte Außenministerin Ine Eriksen Søreide am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz. „Wir haben leider nicht mehr die Möglichkeit, bei einer assistierten Ausreise zu helfen. Wir treten jetzt in eine neue Phase der Evakuierung ein.“ Man wisse, dass sich immer noch Norweger in Afghanistan aufhielten, die wünschen, auszureisen, so Eriksen Søreide weiter. Nun könne aber nur noch ausgeflogen werden, wer sich bereits auf dem Flughafengelände befinde. „Wir beenden die Arbeit noch nicht, aber wir haben keinen Grund, unrealistische Erwartungen zu wecken, dass eine Evakuierung jetzt möglich sein wird“, sagte die Außenministerin. Norwegen hat in den vergangenen Tagen rund 1000 Menschen aus Afghanistan evakuiert, darunter 390 Kinder. Die meisten von ihnen hätten Familie in Norwegen, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg.28 afghanische Kinder wurden evakuiert, ohne dass ihre Eltern den norwegischen Behörden bekannt sind. 20.29 Uhr: Angesichts der chaotischen Situation und der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hat UN-Generalsekretär António Guterres die Vetomächte zu einem Krisentreffen eingeladen. Diplomatenkreisen zufolge sollen die Botschafter der USA, Chinas, Russlands, Großbritanniens und Frankreichs am Montag in New York mit dem UN-Chef zusammenkommen, um sich über die Lage auszutauschen. „Wir gehen davon aus, dass er (Guterres) sich auf die Notwendigkeit konzentrieren wird, dass die internationale Gemeinschaft zusammenkommt und mit einer Stimme spricht“, sagte ein Diplomat eines der eingeladenen Länder der Deutschen Presse-Agentur. Thematisch werde es vermutlich um die Notwendigkeit einer integrativen Regierung in Afghanistan und die Herausforderung rund um die Koordination humanitärer Hilfe gehen sowie um die Bekämpfung des Terrors. 20.22 Uhr: Die Bundesregierung will nach dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan auf anderen Wegen versuchen, schutzbedürftigen Menschen bei der Ausreise zu helfen. „Die militärische Evakuierung ist nun beendet. Aber unsere Arbeit geht weiter und zwar so lange, bis alle in Sicherheit sind, für die wir in Afghanistan Verantwortung tragen“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag in Berlin. „Deshalb geht unsere Hilfsaktion heute in eine neue Phase.“ Mit den noch in Afghanistan verbliebenen Deutschen bleibe man weiter in Kontakt und arbeite daran, „sie mit einer organisierten Ausreise zu unterstützen“. Maas machte aber auch klar, dass man sich weiter darum kümmern werde, dass Afghanen das Land verlassen können. „Wir werden auch alles daran setzen, den Ortskräften, die jetzt noch in Afghanistan sind, die Ausreise zu ermöglichen. Und das gilt für die gesamte Bundesregierung.“ Die Botschaften in den Nachbarstaaten hätten die Anweisung, allen ehemaligen Mitarbeiten von Bundeswehr und Bundesministerien, die bereits eine Aufnahmegenehmigung haben, Einreisepapiere zu erteilen. 19.52 Uhr: Nach den Anschlägen am Flughafen Kabul haben die Nato und die Europäische Union die Fortsetzung der Evakuierungen aus Kabul gefordert. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte am Donnerstag im Online-Dienst Twitter, er verurteile den „furchtbaren terroristischen Anschlag“. Zugleich betonte er, die „Priorität“ der westlichen Allianz liege darin, „so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich in eine sichere Umgebung“ zu bringen. EU-Ratspräsident Charles Michel zeigte sich „extrem besorgt“, forderte aber ebenfalls, die Evakuierungen fortzusetzen. Einen gesicherten Zugang zum Flughafen zu gewährleisten, sei von lebenswichtiger Bedeutung, erklärte Michel. Die derzeitige Lage dürfe nicht dazu führen, dass der „Terrorismus“ in Afghanistan wieder um sich greife. 19.15 Uhr: Die Luftwaffe hat am Donnerstag alle deutschen Soldaten, Diplomaten und verbliebenen Polizisten aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Das sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Berlin nach dem Start der letzten Maschine. 18.39 Uhr: Nach dem Anschlag in Kabul hat die Bundeswehr am Donnerstag ein für die Versorgung von Verletzten ausgerüstetes Transportflugzeug A400M zurück zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt geschickt. Die für mögliche Notfälle im Luftraum über Kabul bereitgehaltene Maschine landete am Abend nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur außerplanmäßig und bot den US-Amerikanern Hilfe bei der Versorgung an. Zudem wurden zwei deutsche Soldaten aufgenommen, die während des Chaos nach der Explosion vor dem Flughafen noch am Boden geblieben waren. 18.15 Uhr: Angaben der militant-islamistischen Taliban zufolge sind bei dem Anschlag am Flughafen Kabul mindestens 52 Menschen verletzt worden. Es habe auch Tote gegeben, allerdings sei die Zahl noch unklar, sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Donnerstag dem lokalen TV-Sender ToloNews. Die Nichtregierungsorganisation Emergency hatte zuvor mitgeteilt, dass mindestens sechs Menschen tot in ihr Krankenhaus in Kabul eingeliefert worden seien. Vor dem Flughafen hat es nach ersten Erkenntnissen zwei Explosionen gegeben – eine an einem der Flughafentore und eine bei einem nahe gelegen Hotel. Die Taliban haben vor rund eineinhalb Wochen die Macht in Afghanistan übernommen. 17.12 Uhr: In Kabul hat es am Donnerstag eine zweite Explosion gegeben. Wie der Sprecher des US-Pentagons bestätigte, soll sich eine zwei Detonation in der Nähe des Baron Hotels ereignet haben. 17.00 Uhr: Außerhalb des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums zu zwei Explosionen gekommen. „Es gibt keine Schäden oder Verluste in unserer Einheit“, schrieb das Ministerium in Ankara am Donnerstag auf Twitter. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, hatte zuvor von einer Explosion gesprochen. Die Türkei hatte am Mittwoch mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Ein auf Twitter geteiltes Bild, das offenbar vom Inneren des Flughafengeländes aufgenommen wurde, zeigte eine große Rauchwolke. Der lokale Fernsehsender ToloNews veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden. 16.46 Uhr: Im Zusammenhang mit einer zu erwartenden Flucht von Menschen aus Afghanistan fordert die Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland die Bundesregierung und die Europäische Union (EU) auf, mögliche Zahlungen an Drittstaaten zur Unterbringung der Flüchtenden an Bedingungen zu knüpfen. „Die Nachbarländer Afghanistans müssen sich verpflichten, die Rechte von Mädchen und Frauen einzuhalten, wenn Finanzhilfen aus Deutschland und der EU zur Unterbringung von Flüchtenden zur Verfügung gestellt werden“, sagt Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland. „Krisen verschärfen bestehende Ungleichheiten. Mädchen und Frauen sind aufgrund ihres Geschlechts unverhältnismäßig stark davon betroffen. Sie machen 70 Prozent der Hungernden in der Welt aus. Mädchen sind die ersten, die aus der Schule genommen werden. Sie sind die ersten, die jung und gegen ihren Willen verheiratet werden. Sie sind Opfer von sexueller Gewalt. Deshalb gilt es angesichts der aktuellen Situation in Afghanistan, bereits jetzt die richtigen Antworten für diejenigen zu finden, die am meisten von den künftigen Entwicklungen gefährdet sind.“ 16.39 Uhr: Die letzten Maschinen der Bundeswehr zur Rettung von Deutschen und einheimischen Mitarbeitern aus Afghanistan sind am Donnerstag abgehoben. Die letzten drei Flugzeuge starteten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am frühen Abend (Ortszeit) vom Flughafen Kabul aus mit dem Ziel Taschkent in Usbekistan. 15.57 Uhr: Wie unter anderem der Sender CNN berichtet, hat es vor dem internationalen Flughafen in Kabul eine Explosion gegeben. Ein Beamter sagte, es gebe Verletzte unter Afghanen, Informationen über US-Verletzte gebe es bislang keine. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte laut CNN: „Wir können eine Explosion außerhalb des Flughafens von Kabul bestätigen. Die Zahl der Opfer ist derzeit unklar. Wir werden weitere Details bekanntgeben, wenn wir können“, hieß es in einem Tweet. 15.40 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium ist Befürchtungen entgegengetreten, die Evakuierungsflüge der USA am Flughafen in Kabul könnten bereits mehrere Tage vor dem geplanten Abzug der amerikanischen Truppen enden. „Die Evakuierungsoperationen in Kabul werden nicht in 36 Stunden abgeschlossen sein“, schrieb Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstag auf Twitter. Die USA wollten bis zum Ende der Mission weiter „so viele Menschen wie möglich evakuieren“. Bis zum Monatsende am kommenden Dienstag wollen die USA ihre Truppen aus Kabul abziehen. 15.15 Uhr: Angesichts von Warnungen vor Terroranschlägen und des Abzugs der US-Truppen bleiben der Bundeswehr nur noch wenige Stunden für ihre Evakuierungsflüge aus Kabul. Die für Rettungsaktionen in die afghanische Hauptstadt verlegten Bundeswehr-Hubschrauber wurden bereits in der vergangenen Nacht wieder zurück nach Taschkent geflogen, wie Generalinspekteur Eberhard Zorn am Donnerstag in Berlin sagte. Einer der wohl letzten Evakuierungsflieger der deutschen Truppen hob am Morgen mit 154 geretteten Menschen an Bord in Kabul ab. Zuvor war berichtet worden, dass die letzten vier Evakuierungsflüge der Bundeswehr bereits am Donnerstag stattfinden würden. „Wir wissen, dass sich die Terrordrohungen massiv verschärft haben, dass sie deutlich konkreter geworden sind“, sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag. Das Außenministerium habe daher auch die Menschen informiert, dass sie nicht mehr auf eigene Faust zum Flughafen kommen sollten. 14.17 Uhr: Zwei Mitarbeiter des beliebten afghanischen Fernsehsenders ToloNews sind in Afghanistan eigenen Angaben zufolge von militant-islamistischen Taliban misshandelt worden. Der Reporter Siar Jad und sein Kameramann seien am Mittwoch im Zentrum der Hauptstadt Kabul geschlagen worden, als sie gerade an einem Bericht arbeiteten, teilte ToloNews am Donnerstag auf Twitter mit. Die Mitarbeiter hätten Tagelöhner und Arbeitslose für einen Beitrag gefilmt, als Taliban-Kämpfer sie plötzlich schlugen. Der Grund dafür sei unbekannt. Der Reporter Jad selbst schrieb auf Twitter, die Taliban seien plötzlich aus ihrem gepanzerten Landcruiser ausgestiegen und hätten ihn mit vorgehaltener Waffe geschlagen. Auch Kameras, technische Geräte und sein persönliches Handy seien gekapert worden. Ein Vertreter der Taliban habe zu ToloNews gesagt, der Fall werde „ernsthaft“ untersucht. 12.43 Uhr: In Taschkent ist die A400M-Maschine der Bundeswehr, die um 9.42 Uhr in Kabul gestartet war, inzwischen gelandet. Das teilte das Einsatzkommando der Bundeswehr auf Twitter mit. Auf dem Flug wurden nach Angaben der Bundeswehr 154 Menschen in Sicherheit gebracht. Diese sollen nach der Landung im usbekischen Taschkent nach Frankfurt am Main weitergebracht werden. Nach Informationen mehrerer Medien ist es die wohl letzte Maschine, die Schutzbedürftige aus Kabul ausfliegen soll. Im Laufe des Tages sind demnach drei weitere Flüge geplant. Mit ihnen sollen vorrangig Einsatzkräfte der Bundeswehr aus Kabul herausgebracht und eventuell nur noch einzelne „Härtefälle“ an Bord genommen werden. 11.00 Uhr: Der britische Streitkräfteminister James Heappey hat nochmals vor der Gefahr möglicher Anschläge in Kabul gewarnt. Es gebe „sehr, sehr glaubwürdige Berichte über einen bevorstehenden Anschlag“. Gleichzeitig bestätigte er, dass sich trotz des Risikos noch unzählige Menschen rund um den Flughafen aufhielten, die auf die Ausreise hofften. Die Menschen seien verzweifelt und bereit, das Risiko einzugehen. 10.02 Uhr: Der erste Bundeswehr-Rettungsflug des heutigen Tages ist in Kabul gelandet. Am Morgen war am usbekischen Flughafen Taschkent eine A400M-Maschine nach Kabul aufgebrochen, um weitere Menschen aus Afghanistan auszufliegen. Das teilte das Einsatzführungskommando auf Twitter mit. Heute soll es noch vier Bundeswehr-Flüge geben, berichtete das ARD-Studio Neu-Delhi. Am Nachmittag könnte dann nach derzeitiger Planung die letzte deutsche Maschine aus Kabul abheben. Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte, dass seit dem Beginn der Rettungsmission auf bislang 34 Flügen fast 5200 Schutzbedürftige ausgeflogen wurden. „Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde“, hieß es aus der Behörde. 9.54 Uhr: In Afghanistan weitet sich die Widerstandsbewegung gegen die radikalislamischen Taliban nach den Worten des Bruders des legendären afghanischen Kriegsherrn und Taliban-Gegners Ahmed Schah Massud aus. Der Widerstand habe sich über das Land verbreitet, sagte Ahmed Wali Massud am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Die Einstellungen der Afghanen hätten sich in den vergangenen 20 Jahren entwickelt, sagte Massud. „Die Frauen Afghanistans sind der Widerstand, denn ihre Werte unterscheiden sich sehr von denen der Taliban.“ Auch die jüngeren Generationen, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachten, seien Teil der Widerstandsbewegung. „Egal was passiert, der Widerstand wird weitergehen. Es ist ein Freiheitskampf für universelle Rechte und Überzeugungen. Das wird niemals sterben“, sagte Ahmed Wali Massud. Der Sohn des früheren Kriegsherrn Massud, Ahmed Massud, hatte in der vergangenen Woche zum Widerstand gegen die Taliban aufgerufen. Nach seinen Angaben haben sich ihm im Pandschir-Tal tausende Kämpfer angeschlossen. Das Pandschir-Tal war in den 90er Jahren eine Hochburg des Widerstands gegen die Taliban und fiel nie unter die Kontrolle der Islamisten. Ahmed Massuds Vater hatte in den 80er Jahren gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans gekämpft, während der Taliban-Herrschaft zwischen 1996 bis 2001 bekämpfte er die Islamisten. Am 9. September 2001 wurde er von zwei Selbstmordattentätern des Terrornetzwerks Al-Kaida getötet – zwei Tage vor den Anschlägen in den USA, die zu dem internationalen Militäreinsatz in Afghanistan führten. 9.02 Uhr: Angesichts des bevorstehenden vollständigen US-Abzugs aus Afghanistan stellen zahlreiche EU-Länder ihre Evakuierungsflüge aus Kabul ein. Grund sei die sich verschlechternde Lage in dem Land, schrieb beispielsweise der belgische Regierungschef Alexander De Croo im Onlinedienst Twitter. Die Entscheidung sei „in Abstimmung mit den europäischen Partnern“ getroffen worden. Auch das ungarische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die eigene Evakuierungsmission in Afghanistan abgeschlossen sei. Alle dafür eingesetzten Sicherheitskräfte seien abgezogen worden und bereits wieder in Ungarn angekommen. Frankreich stoppt die Evakuierungsflüge voraussichtlich morgen Abend. In einem Radiointerview kündigte der französische Premierminister Jean Castex an, dass die Rettungsmission seines Landes in Afghanistan wohl noch bis Freitagabend fortgesetzt werde. Danach werde Frankreich „nicht mehr in der Lage sein“, weitere Menschen auszufliegen. 8.32 Uhr: Nicht nur am Flughafen in Kabul drängen sich die Menschen, die hoffen, Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban verlassen zu können. Auf Twitter verbreitete Videoaufnahmen zeigen die Situation in Spin Boldak, einer Stadt unmittelbar an der Grenze zu Pakistan. Zahlreiche Menschen warten hier, diese Grenze überqueren zu können. 7.53 Uhr: Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban ruft berufstätige Frauen auf, zu Hause zu bleiben. Zabiullah Mudschahid sagte auf einer Pressekonferenz, dass Frauen zu ihrer eigenen Sicherheit nicht arbeiten gehen sollten. Mujahid sagte, die Anweisung sei nur vorübergehend und würde es den Taliban ermöglichen, Wege zu finden, um sicherzustellen, dass Frauen nicht „respektlos behandelt“ oder „Gott bewahre, verletzt“ würden. Er räumte ein, dass die Maßnahme notwendig sei, weil sich die Soldaten der Taliban „ständig verändern und nicht ausgebildet sind“. Er sagte weiter: „Wir freuen uns, wenn sie die Gebäude betreten, aber wir wollen sichergehen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Deshalb haben wir sie gebeten, eine Auszeit von der Arbeit zu nehmen, bis sich die Situation wieder normalisiert hat.“ Bis dahin wolle man den Umgang mit Frauen geregelt haben. Zwischen 1996 und 2001, der ersten Herrschaft der Taliban, durften Frauen nicht arbeiten und Mädchen nicht zur Schule gehen. Sie durften das Haus nur in Begleitung eines männlichen Vormunds verlassen und mussten sich vollständig mit der Burka verhüllen. 7.21 Uhr: Seit dem Beginn ihrer Evakuierungsmission in Afghanistan hat die Bundeswehr eigenen Angaben zufolge insgesamt 5193 Menschen aus Kabul in Sicherheit gebracht. Allein gestern seien 539 Schutzbedürftige über die Luftbrücke nach Taschkent gebracht worden. 6.18 Uhr: Die US-Botschaft in Kabul hat US-Bürgern aus Sicherheitsgründen davon abgeraten, zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt zu kommen. Es gebe eine Gefahrenlage an den Toren des Flughafens, warnte die Botschaft in der Nacht. „US-Bürger, die sich derzeit am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhalten, sollten das Gebiet sofort verlassen“, hieß es weiter. Ausnahmen sollten nur im Falle individueller Anweisungen von Vertretern der US-Regierung gemacht werden. Auch Großbritannien hat seine bis jetzt in Afghanistan verbliebenen Staatsbürger wegen der Gefahr von Anschlägen aufgefordert, sich vom Kabuler Flughafen fernzuhalten. „Wenn Sie sich beim Flughafen aufhalten, entfernen Sie sich zu einem sicheren Ort und warten Sie auf weitere Hinweise“, hieß es auf der Webseite des britischen Außenministeriums am Mittwoch. Es gebe eine „anhaltende und hohe Gefahr terroristischer Angriffe“. Zuvor hatte bereits die deutsche Botschaft vor Schießereien und Terroranschlägen am Flughafen von Kabul gewarnt. 5.30 Uhr: Die Bundesregierung will die Evakuierung aus Afghanistan auch nach dem 31. August fortsetzen und sucht daher das Gespräch mit den radikalislamischen Taliban sowie mit Nachbarländern wie Pakistan. „Die Bundesregierung hat seit Beginn der Evakuierung auf mehreren Ebenen nach Lösungen parallel zur Luftbrücke gesucht. Wir sind daher im Gespräch mit den Taliban in Doha wie auch mit Nachbarländern Afghanistans – etwa Pakistan -, um die Evakuierung auf ziviler Basis auch nach dem 31. August weiterzuführen“, sagte Niels Annen (SPD), Staatsminister im Außenministerium, dieser Redaktion. „Es ist bedauerlich, dass wir die Luftbrücke nicht weiterführen können.“ Vor dem letzten Flug der Bundeswehr fürchten zurückbleibende Ortskräfte die Rache der Taliban. In Afghanistan läuft ein tödlicher Countdown. 4.06 Uhr: Das an Bord eines US-Transportflugzeugs zur Welt gekommene afghanische Baby ist nach Militärangaben von den Eltern nach dem Flugzeug benannt worden. Das Mädchen, das auf dem deutschen US-Stützpunkt Ramstein geboren wurde, heiße nun nach dem Rufzeichen der Maschine „Reach“, erklärte der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Tod Wolters. Die Transportflugzeuge vom Typ Boeing C-17 der US-Luftwaffe nutzen oft das Rufzeichen „Reach“, gefolgt von einer Zahlenkombination. 3.21 Uhr: Die Sicherheitslage in Afghanistan ist seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban weitgehend ruhig. Das geht aus einem wöchentlichen Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor, der am Abend veröffentlicht wurde. In den allermeisten Regionen des Landes sei die Sicherheitssituation im Berichtszeitraum – der Woche nach der Taliban-Machtübernahme – vergleichsweise ruhig. 22.56 Uhr: Das Zeitfenster für Evakuierungen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul schließt sich nach Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer auch wegen der sich verschärfenden Sicherheitssituation. Es werde auch deshalb kleiner, „weil die Bedrohungslage sehr konkret mit Blick auf terroristische Anschläge auf die, die evakuiert werden sollen, aber auch auf die Soldatinnen und Soldaten, größer wird“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend im ZDF-„heute journal“. Wie groß dieses Fenster sei, „darüber möchte ich nicht spekulieren, weil es auch die Arbeit, die immer noch unvermindert weitergeht, um so viele Menschen wie möglich auf die Flieger zu bekommen, weiter erschwert. Und die Soldaten vor Ort haben es schon mit einer sehr, sehr schweren Situation zu tun.“ Die Bundeswehr hatte bereits am Dienstag berichtet, dass zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat in Kabul unterwegs seien. 21.16 Uhr: Schon am Donnerstag soll die letzte Bundeswehr-Maschine mit Evakuierten Kabul verlassen, wie „Spiegel“ und „Bild“ berichten. Grund dafür sei die immer schlechter werdende Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt, heißt es im „Spiegel“-Bericht. Dies mache es fast unmöglich, noch weitere Schutzbedürftige an den Flughafen zu bringen und auszufliegen. Die USA wollen am 31. August ihre Truppen aus Afghanistan abziehen. 20.35 Uhr: Die deutsche Botschaft in Kabul hat am Mittwoch vor Schießereien und Terroranschlägen am Flughafen der afghanischen Hauptstadt gewarnt. „Es kommt sehr häufig zu gefährlichen Situationen und bewaffneten Auseinandersetzungen an den Gates. Dazu kommen aktuelle Terrorwarnungen“, heißt es in einem Schreiben an deutsche Staatsbürger, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Zugang zum Flughafen sei kaum noch möglich. Die Bundeswehr hatte bereits am Dienstag berichtet, das zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat in Kabul unterwegs seien. Die internationale Evakuierungsaktion, die nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban eingeleitet wurde, soll am 31. August mit dem Abzug der US-Streitkräfte enden. Der letzte Bundeswehrflug könnte schon deutlich früher gehen. 19.25 Uhr: Die Bundeswehr hat weitere 167 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Ein Militärtransporter des Typs A400M landete am frühen Mittwochabend erneut in Taschkent im Nachbarland Usbekistan, wie die Bundeswehr mitteilte. Es war bereits der dritte Flug der Bundeswehr von Afghanistan nach Usbekistan an dem Tag im Rahmen der Evakuierungsaktion, zuvor waren je 218 und 153 Menschen ausgereist. In Taschkent steigen die Passagiere in zivile Maschinen der Lufthansa um. Vor zehn Tagen hatten die militant-islamistischen Taliban die afghanische Hauptstadt erobert und wieder die Macht übernommen. 17.29 Uhr: Die militant-islamistischen Taliban haben in den Verhandlungen mit der Bundesregierung zugesagt, dass Afghanen auch nach dem für den 31. August geplanten US-Truppenabzug das Land verlassen dürfen. Das twitterte der deutsche Verhandlungsführer Markus Potzel am Mittwoch nach Gesprächen mit dem Vizechef des politischen Büros der Taliban in Katar, Schir Mohammed Abbas Staneksai. Dieser habe ihm versichert, dass Afghanen mit gültigen Ausweisdokumenten nach dem 31. August weiterhin die Möglichkeit haben werden, mit kommerziellen Flügen auszureisen 17.03 Uhr: Journalisten am Kabuler Flughafen soll nach eigenen Angaben am Mittwoch durch US-Soldaten der Zugang in die Stadt verwehrt worden sein. Der stellvertretende Chefredakteur der Boulevardzeitung „Bild“, Paul Ronzheimer, selbst vor Ort, berichtete auf Twitter: „Unter Androhung von Militärpolizei zwingt US-Militär uns und zehn weitere internationale Journalisten, Flieger nach Doha zu nehmen. Obwohl wir einen gesicherten Weg raus aus dem Airport hatten Richtung Stadt. Krasser Angriff auf die Pressefreiheit.“ Im weiteren Verlauf berichtete Ronzheimer, man werde zum Flieger nach Doha eskortiert.

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