Olaf Scholz will Kanzler werden. Im ZDF-Sommerinterview muss er sich kritischen Fragen stellen. Als es um Heiko Maas geht, weicht er aus.
Olaf Scholz will Kanzler werden und findet dieses Ziel „sehr erreichbar“. Im ZDF-Sommerinterview muss er sich aber erst einmal kritischen Fragen stellen. Als es um Heiko Maas geht, weicht er aus. Potsdam – Olaf Scholz ist derzeit ein von Hoffnung erfüllter Mann. Der Kanzlerkandidat der SPD genießt in den Umfragen hohe Zustimmungswerte – die mit Abstand besten aller Kanzlerkandidaten *. Zugleich schafften es die Sozialdemokraten in den vergangenen Wochen, sich in der Sonntagsfrage an die Union heranzurobben. In einer aktuellen Insa-Umfrage * liegt die SPD tatsächlich gleichauf mit CDU/CSU. Zieht also nach Gerhard Schröder (1998-2005) wieder ein Roter ins Kanzleramt ein? Im „Sommerinterview“ des ZDF wollte der Vizekanzler die Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen – musste sich dabei aber auch kritischen Fragen stellen. Aufgrund der dramatischen Situation in Afghanistan war die Bundesregierung massiv in die Kritik geraten*. Als Vizekanzler und Teil der Regierung gerät daher auch Scholz in den Fokus. Noch am 10. August, fünf Tage vor der Eroberung Kabuls durch die Taliban, wollte Scholz an Abschiebungen nach Afghanistan festhalten. ZDF-Moderatorin Shakuntala Banerjee wollte nun wissen, warum er und die SPD einen Antrag der Grünen, Ortskräfte nach Deutschland zu holen, abgelehnt habe und fragte ihn nach seiner politischen Verantwortung als Vizekanzler. Scholz wich aus und kündigte lediglich an, „jetzt“ zu handeln. Er wollte sich auch nicht zu aktuellen Rücktrittsforderungen an die Adresse seines SPD-Außenministers Heiko Maas * äußern. Auf die Frage, ob Maas auch nach einer für die SPD erfolgreichen Wahl Außenminister bleibe, ging Scholz nicht ein. „Jetzt geht es darum, die Arbeit zu leisten, die wir zu leisten haben.“ Auch auf Nachfrage verweigerte er eine Antwort. „Wie die nächste Regierung gebildet wird, entscheidet sich nach der Wahl.“ Es sei ohnehin „nicht respektvoll für die Wählerinnen und Wähler“ schon jetzt über Ministerien zu sprechen. Menschen, die jetzt aus Afghanistan flüchten, möchte Scholz vor allem in den Nachbarländern helfen. „Wenn Schutz stattfinden kann in Pakistan, im Iran, im Irak, in der Türkei, dann ist es wichtig, dass wir dort mit finanziellen Mitteln über internationale Organisationen helfen.“ Der Finanzminister hatte bereits eine erste Tranche für die Flüchtlingshilfe der Uno bewilligt.
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USA — mix Antwort „nicht respektvoll“? Scholz bekommt in „Sommerinterview“ heikle Frage – und blockt