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Tausende Afghanen auf der Flucht – Wie viele Menschen die Staaten aufnehmen wollen

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Tausende sind nun auf der Flucht vor den Taliban. Länder wie die Schweiz wollen gar keine zusätzlichen Flüchtlinge aufnehmen, Großbritannien hingegen langfristig bis zu 20.000. Auch die deutschen Bundesländer reagieren unterschiedlich.
D ie islamistischen Taliban haben die Macht in Afghanistan übernommen. Tausende Menschen sind nun auf der Flucht. Bislang sind etwa 2200 Diplomaten und andere Zivilisten mit Militärflugzeugen aus Kabul herausgebracht worden, heißt es aus westlichen Sicherheitskreisen. Laut Bundesaußenministerium wurden bislang 189 Deutsche aus Kabul ausgeflogen. Hinzu kämen 202 afghanische Bürger,59 EU-Bürger und 51 Menschen aus anderen Staaten, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Die USA stehen bereit, Tausende aufzunehmen, die bereits als Ortskräfte ein spezielles Einreisevisum erhalten haben. Es geht um bis zu 22.000 Afghanen. Allerdings ist derzeit zweifelhaft, ob ihre Evakuierung bei den derzeitigen Zuständen vor Ort klappt. Die Schweiz will vorerst keine größere Gruppe von Menschen direkt aus Afghanistan aufnehmen. Asylgesuche sollen nach dem üblichen Verfahren geprüft werden, erklärte die Regierung. Hingegen erhalten rund 40 lokale Mitarbeiter des Kooperationsbüros der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Kabul und ihre engsten Angehörigen ein humanitäres Visum – insgesamt rund 230 Personen. Österreich ist ebenfalls nicht bereit, künftig zusätzliche Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. „Es gibt keinen Grund, warum ein Afghane jetzt nach Österreich kommen sollte“, hatte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) WELT vor den Beratungen der EU-Innenminister am Mittwoch gesagt. Nehammer forderte, die Nachbarstaaten Afghanistans bei der Aufnahme von Flüchtlingen in die Pflicht zu nehmen. „Das heißt, oberste Priorität ist jetzt mit den Nachbarländern von Afghanistan zu reden, damit Schutz und Hilfe in der Region sichergestellt ist – ganz im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention.“ Und: „Abschiebezentren in der Region rund um Afghanistan wären eine Möglichkeit.“ Griechenland lehnt es ebenso ab, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Das Land will nach Worten von Migrationsminister Notis Mitarachi nicht das Einfallstor in die EU für afghanische Flüchtlinge werden. Er bekräftigte die Forderung nach einer gemeinsamen Haltung der EU zu den Afghanen, die aus ihrer Heimat fliehen. Auch die Türkei und Pakistan sehen bang eine weitere Flüchtlingswelle auf sich zurollen. Die Nachbarländer im Norden, Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan, haben ihre Grenzen abgeriegelt.

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