Start Deutschland Deutschland — in German Trügerische Aussagen: Taliban wollen Frauen an Regierung beteiligen

Trügerische Aussagen: Taliban wollen Frauen an Regierung beteiligen

454
0
TEILEN

US-Präsident Joe Biden hat sich zur Lage in Afghanistan geäußert. Er stehe zu der Entscheidung, das US-Militär abzuziehen. Die Taliban verkünden Amnestie für Regierungsmitarbeiter.
US-Präsident Joe Biden hat sich zur Lage in Afghanistan geäußert. Er stehe zu der Entscheidung, das US-Militär abzuziehen. Die Taliban verkünden Amnestie für Regierungsmitarbeiter. >>> News-Ticker aktualisieren +++ 9.50 Uhr: Die Taliban haben angekündigt, Frauen an der zukünftigen Regierung Afghanistans beteiligen zu wollen. Unter der Herrschaft der radikal-islamischen Organisation sollen sie zukünftig Regierungsämter übernehmen dürfen. Das kündigte ein Vertreter der Taliban-Kulturkommission im Staatsfernsehen an. „Das islamische Emirat will nicht, dass Frauen zu Opfern werden“, sagte Enamullah Samangani. Grundlage für die Mitarbeit von Frauen sei das islamische Recht, so Samangani. Was genau das bedeute, ließ er offen. Internationale Beobachterinnen und Beobachter sowie Hilfsorganisationen sprechen von einer prekären Lage für Frauen im Land. In der Vergangenheit waren Frauen und Mädchen unter der Herrschaft der Taliban vor allem von Bildung ausgeschlossen. Zudem konnten sie keinen Beruf ausüben. +++ 9.30 Uhr: Der britische Außenminister Dominic Raab hat von einer „stabilen Lage“ am Flughafen in Kabul gesprochen. Das sagte Raab gegenüber Sky News. Diese Stabilität sei nun „absolut entscheidend“, betonte er. +++ 9.05 Uhr: Die Start- und Landebahn am Flughafen Kabul ist wohl wieder geöffnet. Das vermeldete Stefano Pontecorvo, ziviler Repräsentant der NATO, auf Twitter. Er beobachte Flugzeuge, wie sie landen und abheben, so Pontecorvo. Zahlreiche Menschen versuchen aus Afghanistan per Flugzeug zu fliehen. Bilder des US-Senders CNN zeigen die schwierige Lage am Kabuler Flughafen. Menschenmessen versuchen auf das Gelände zu gelangen. +++ 8.45 Uhr: Die erste Rettungsmaschine hat wohl nur sieben Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. „Es sind nur sieben“, erklärte Jodann Wadephul, Außenpolitiker der Union, dem Deutschlandfunk. Man habe nur einen Slot von einer halben Stunde vor Ort gehabt. „Wir konnten nur die mitnehmen, die jetzt da waren“, so Wadephul. Die Lage am Flughafen Kabul stellte sich sehr schwierig dar. Lange Zeit war unklar, ob das Flugzeug aus Deutschland überhaupt landen könne. Nach stundenlanger Verzögerung und Warteschleifen in der Luft landete die Maschine schließlich in der Nacht auf Dienstag. Außenpolitiker Wadephul betonte, dass es „unverantwortlich“ gewesen wäre, mehr Menschen zum Flughafen zu bringen, da völlig unklar gewesen sei, ob das Flugzeug überhaupt lande. Mit dem Flugzeug seien jedoch vor allem „robuste Kräfte“ nach Kabul gebracht worden. Soldaten sollen nun die Voraussetzungen schaffen, dass weitere Flugzeuge am Flughafen in Kabul landen und starten können. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete die Landung in Kabul als „halsbrecherisch“. „Wir haben eine sehr unübersichtliche, gefährliche, komplexe Situation am Flughafen, vor allen Dingen durch die Menschenmengen“, sagte sie der ARD. Update vom Dienstag,17.08.2021,8.00 Uhr: Die radikalislamischen Taliban haben eine Generalamnestie für alle Regierungsmitarbeitende Afghanistans verkündet. Die Islamisten forderten die Beamten am Dienstag dazu auf, zu ihrem Arbeitsplatz zurückzukehren. „Sie sollten mit vollem Vertrauen in Ihren Alltag zurückkehren“, hieß es in einer Erklärung der radikalen Islamisten, die am vergangenen Sonntag (15.08.2021) wieder die Macht in Afghanistan übernommen hatten. +++ 22.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat den Taliban für den Fall eines Angriffs auf US-Kräfte mit „einer raschen und starken“ militärischen Reaktion gedroht. Das gelte für jede Handlung der Taliban in Afghanistan, die das US-Personal oder deren Mission gefährden würde, sagte Biden am Montag im Weißen Haus. Trotz der raschen Machtübernahme durch die Taliban verteidigte Biden den von ihm angeordneten Abzug des US-Militärs. Er stehe felsenfest zu seiner Entscheidung. Es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn die US-Truppen noch etwas länger in Afghanistan geblieben wären, sagte er. Vorwürfe erhob Biden gegen die entmachtete politische Führung und die Streitkräfte Afghanistans. „Die politischen Anführer Afghanistans haben aufgegeben und sind aus dem Land geflohen“, sagte er. „Das afghanische Militär ist zusammengebrochen, manchmal ohne zu versuchen zu kämpfen.“ Die jüngsten Ereignisse hätten bekräftigt, dass der US-Truppenabzug aus Afghanistan die richtige Entscheidung gewesen sei. „Amerikanische Truppen können und sollten nicht in einem Krieg kämpfen und in einem Krieg sterben, den die afghanischen Streitkräfte nicht bereit sind, für sich selbst zu führen.

Continue reading...