Die Lage an der EU-Außengrenze zu Belarus spitzt sich zu – Tausende Migranten wollen den Übertritt erzwingen. Nun hat Bundesinnenminister Horst Seehofer die Europäische Union in die Pflicht genommen.
Neue Sanktionen der EU stehen bereits im Raum. Doch jetzt hat Bundesinnenminister Horst Seehofer von der Europäischen Union auch ganz konkrete Unterstützung bei der akuten Bewältigung der Krise an der polnisch-belarussischen Grenze eingefordert. »Wir müssen der polnischen Regierung bei der Sicherung der Außengrenze helfen«, sagte der CSU-Politiker der»Bild«-Zeitung.»Das wäre eigentlich Aufgabe der EU-Kommission. An die appelliere ich jetzt, dass sie aktiv wird. « Polen und Deutschland könnten die Lage nicht allein bewältigen, so Seehofer. An den Grenzübergängen haben sich Migranten versammelt, die über Polen in die EU gelangen wollen. Polen wirft der belarussischen Führung vor, eine»große Provokation« vorzubereiten. Am Montagabend war bekannt geworden, dass Polen den Grenzübergang Kuznica nach Belarus wegen des Andrangs schließen wird. Große Gruppen von Migranten hätten mit Gewalt versucht, die Grenze zu überqueren, teilte der polnische Grenzschutz am Montagabend per Twitter mit. Der Grenzverkehr werde am Dienstag von 7 Uhr an unterbrochen. Die polnischen Behörden gehen davon aus, dass Hunderte Menschen versuchen werden, die Grenze zu durchbrechen. Der polnische Regierungssprecher erklärte, gegenwärtig befänden sich 3000 bis 4000 Menschen nahe der polnischen Grenze.