Start United States USA — mix Sommernächte für die Ewigkeit

Sommernächte für die Ewigkeit

192
0
TEILEN

Ein neues Buch zeigt die schönsten Momente aus 30 Jahren Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt.
Mario Hempel redet ohne Punkt und Komma, so schnell, so enthusiastisch. Als könne er die schönen Erinnerungen aus 30 Jahren Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt, die aus ihm heraussprudeln, kaum zurückhalten. Unternehmer aus Passion und selbst Künstler, ist er neben Gerhard Kämpfe, dem künstlerischen Leiter des Festivals, geschäftsführender Gesellschafter des allsommerlichen Open-Air-Spektakels, das 1992 zum ersten Mal stattfand. Zwar mussten die Feierlichkeiten zum Jubiläum, die schon im vergangenen Sommer stattfinden sollten, wegen Corona ausfallen. Aber Mario Hempel ist ein Optimist, der in jeder Hürde eine Herausforderung sieht. Also ließ er den Fotoband „Die Lichter von Berlin – 30 Jahre Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt“ produzieren, der die schönsten musikalischen Freiluftmomente zeigt und die Vorfreude auf den kommenden Sommer anregt, wenn alles nachgeholt werden soll. Beim Blättern in dem Buch mit goldenem Cover stoppt der 61-Jährige bei „Earth, Wind and Fire“. Mit dem Konzert hat sich Mario Hempel 2018 einen Traum erfüllt. Die Hits der Funk & Soul-Band, die 1978 mit „September“ berühmt wurde, begeistern nicht nur ihn nach Jahrzehnten noch. Als er „Earth, Wind and Fire“ bei der Inauguration von Joe Biden im Fernsehen sah, dachte er noch einmal an jene Sommernacht vor drei Jahren zurück, in der die Band den Gendarmenmarkt zum Kochen brachte. Eigentlich ist Mario Hempel als finanzieller Retter der Konzertreihe fürs Geschäft zuständig. Aber er ist eben auch vom Fach. Von 1978 bis „zum Ende“ 1989 tourte er mit seiner Band „Report“ durch die DDR und bis in den Ural. „Wir haben immer für Stimmung gesorgt“, erinnert er sich lächelnd. Sie spielten Countrysongs wie „Horse With No Name“ oder „Take Me Home, Country Roads“. Finanzieller Retter der Konzertreihe Mit der Wende geriet seine Biographie durcheinander. In den Jahren zuvor war es ihm nicht möglich gewesen, das Abitur zu machen, weil er kein Arbeiter- oder Bauernkind war. Obwohl seine Mutter Parteisekretärin in Botschaften wie Benin oder Nigeria und damit eine hohe DDR-Diplomatin war, blieb ihm dieser Weg versperrt. Stattdessen absolvierte er eine Ausbildung zum Instandhaltungsmechaniker, was ihm aber nie genug war. Essen für Kitas und Schulen Durch einen Bekannten geriet er nach 1989 nach Frankfurt am Main, wurde Vertriebschef eines Catering-Unternehmens, versorgte später, von der Berliner Niederlassung aus, Kantinen in der ehemaligen DDR. Ob das Goldgräberjahre waren? Vieles sei zerschlagen worden durch die Treuhand, entsprechend habe man die Kantinen der Betriebe genutzt, um auch für Schulen und Kitas zu kochen.

Continue reading...