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Der Bürgermeister, ein Querdenker? Ein Weihnachtsgruß und seine fatalen Folgen

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Am 24. Dezember veröffentlicht das ´Mitteilungsblatt der Gemeinde Bergheim´ einen verhängnisvollen Weihnachtsgruß. Er stammt von Tobias Gensberger, dem Bürgermeister der 2000-Einwohner-Gemeinde in Bayern. Der Kommunalpolitiker kritisiert darin Corona-Schutzimpfungen – und spricht von einer ´Hexenjagd´.
Äußerlich sieht er recht unspektakulär aus, der Text, über den aktuell Menschen in ganz Deutschland diskutieren. “ Liebe Bürgerinnen und Bürger!“, lautet die Überschrift im Bergheimer Gemeindeblatt, links daneben ist ein strahlender Weihnachtsbaum abgebildet. Doch wer sich den Beitrag von Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger durchliest, merkt schnell: So unverfänglich, wie er aussieht, ist der Text nicht. „Schon seit einigen Jahren findet eine beunruhigende Spaltung der Gesellschaft statt“, erklärt der Kommunalpolitiker. Dann wird der Ton härter, er spricht von einer Art „Hexenjagd“ auf Ungeimpfte. „Die Diskriminierung von Menschen, die ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit wahrnehmen […], ist ebenso beispiellos wie unbegründet.“ Was Gensberger schreibt, erinnert an Parolen aus dem Querdenker-Milieu. „Für mich war es ein Glück, ungeimpft zu sein“ Der Bürgermeister hatte selbst Corona, musste deswegen sogar im Krankenhaus behandelt werden. „Für mich persönlich war es ein Glück, ungeimpft zu sein. Denn ich habe Donald Trumps Wundermittel erhalten, Antikörper!“, heißt es in seinem Weihnachtstext. Und weiter: „Der Arzt sagte dazu, dieses Medikament könne nur Ungeimpften verabreicht werden, bei Geimpften vertrage es sich nicht.“ Darüber lohnt es sich, nachzudenken, meint Gensberger. Fachleute wie Shahram Tabrizi, Chefarzt in Schrobenhausen und Gesundheitsreferent des Kreistags, machen solche Aussagen wütend. Im Gespräch mit dem „Donaukurier“ bezeichnet der Mediziner Gensbergers Behauptungen als „absurd“. „Geimpfte Menschen bauen eigene Antikörper auf“, erklärt er dem Blatt. Im Falle einer Covid-19 -Erkrankung brauchen sie also keine synthetisch erzeugten Abwehrstoffe – es sei denn, es handelt sich um immungeschwächte oder vorerkrankte Personen. Dass Personen, die gegen Covid-19 geimpft wurden, keine Antikörper bekommen dürfen, ist laut Tabrizi schlicht falsch.

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