Am Montagabend sind in deutschen Städten erneut mehrere zehntausend Menschen auf die Straße gegangen – in Thüringen rund 17.000, in Mecklenburg-Vorpommern 15.000. In Köln und Lübeck hielten die Demonstranten sich an die Maskenpflicht. In Freiberg durchbrachen sie eine Polizeikette.
A m Montagabend sind erneut mehrere zehntausend Menschen in deutschen Städten auf die Straße gegangen, um gegen Einschränkungen in der Corona-Pandemie und eine mögliche Impfpflicht zu demonstrieren. Größere Menschenansammlungen meldete die Polizei vor allem aus Ostdeutschland. Allerdings gab es am Montag auch Gegenproteste, so in Zwickau oder bei insgesamt 16 Corona-konformen Demonstrationen in Leipzig. In Bautzen wurden mindestens drei Polizisten verletzt. Die Beamten seien mit Pflastersteinen und Flaschen beworfen worden, teilte die Polizei mit. Insgesamt seien rund 600 Menschen durch die Stadt gezogen. Davon seien rund 150 bis 200 gewaltbereite Hooligans und Menschen aus dem radikal rechten Milieu gewesen. Einsatzkräfte mussten später „einfache körperliche Gewalt“ und Pfefferspray einsetzen, weil drei Teilnehmer die Polizeikette durchbrechen wollten und die Beamten angriffen. Dabei erlitt ein Demonstrant einen asthmatischen Anfall. Unter den sechs Demonstranten in Hoyerswerda, die eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit bekamen, war auch ein AfD-Abgeordneter des Landtags. Dort versammelten sich rund 300 Personen, teilte die Polizei in der Nacht zu Dienstag mit. Insgesamt kamen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz rund 6.500 Menschen zusammen, so die Polizei. Dabei waren nicht alle Versammlungen angemeldet. Im sächsischen Freiberg versammelten sich nach ersten Schätzungen etwa 700 Menschen, die immer wieder der Polizei ausgewichen seien, sagte ein Sprecher. Als die Beamten an einem Ort eine Sperre mit Fahrzeugen bildeten, habe es einen Durchbruch von etwa 100 Personen gegeben. Die Polizei setzte dabei auch Schlagstöcke ein. Ein Polizeifahrzeug sei beschädigt worden, der Verursacher sei in Gewahrsam gekommen. Es sei gesteigertes Gewaltpotenzial zu merken, sagte der Sprecher. Beamte seien nicht zu Schaden gekommen. In Dresden wurde nach Polizeiangaben ein Schweizer Journalist am Rande des Geschehens an der Bundesstraße 6 Richtung Bautzen von Unbekannten geschlagen. Dort habe es eine Protestaktion mit etwa 300 Menschen gegeben.