Angesichts des russischen Aufmarsches an der Grenze zur Ukraine ruft auch Großbritannien Mitarbeiter seiner Botschaft in Kiew zurück. Die…
W egen der sich zuspitzenden Lage zwischen Russland und der Ukraine zieht auch Großbritannien Mitarbeiter aus seiner Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ab. Als Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch Russland würden einige Beschäftigte und Angehörige aus der Botschaft zurückgerufen, teilte das Außenministerium in London am Montagmorgen mit. Zuvor hatte bereits die amerikanische Regierung angesichts der zunehmenden Spannungen angekündigt, ihre Botschaftspräsenz in Kiew zu verringern. Familienangehörige von Diplomatinnen und Diplomaten wurden aufgefordert, die Ukraine zu verlassen. Kiew kritisierte dies als „übertriebene Vorsicht“. „Wir halten einen solchen Schritt der amerikanischen Seite für verfrüht“, teilte das Außenministerium am Montag in der Hauptstadt Kiew mit. Die Sicherheitslage habe sich „nicht grundlegend verändert“. Die Europäische Union sieht anders als die Vereinigten Staaten und Großbritannien derzeit keinen Grund dafür, Botschaftspersonal und Familienangehörige von Diplomaten zur Ausreise aufzufordern. „Ich denke nicht, dass wir dramatisieren müssen“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Solange noch Verhandlungen mit Russland liefen, glaube er nicht, dass man die Ukraine verlassen müsse. Zugleich räumte Borrell ein, dass sich die Situationseinschätzung ändern könne. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken, der per Videokonferenz zum EU-Treffen zugeschaltet werden sollte, werde Washingtons Ankündigung erklären, sagte der Spanier.