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Corona| Italien führt Impfpflicht für über 50-Jährige ein

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Die italienische Regierung hat eine Impfpflicht eingeführt – für alle, die mehr als 50 Jahre alt sind. Man will so den Druck von den Krankenhäusern nehmen.  Alle Infos im Newsblog.
Die italienische Regierung hat eine Impfpflicht eingeführt – für alle, die mehr als 50 Jahre alt sind. Man will so den Druck von den Krankenhäusern nehmen. Alle Infos im Newsblog. Eine schwere Corona-Welle erschüttert Deutschland: In vielen Regionen sind die Infektions- und Todeszahlen hoch, Krankenhäuser sind erneut überlastet. Nun bereitet eine neu aufgetretene Variante den Experten zusätzliche Sorgen: Omikron. Mehr als 71 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind vollständig geimpft. Italiens Regierung hat wegen der Pandemie-Lage eine Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 eingeführt. „Wir schreiten besonders in den Altersklassen ein, die mehr vom Risiko eines Krankenhausaufenthaltes betroffen sind, um den Druck von den Kliniken zu nehmen“, sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwochabend. Ab dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen außerdem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können. „Die Maßnahmen sollen die gute Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser erhalten und gleichzeitig Schulen und Betriebe offen halten“, begründete Draghi die Maßnahmen weiter. Die Impfpflicht wurde außerdem auf das Personal an Universitäten ausgeweitet. In Schulen galt sie schon. Die Regelungen treten mit dem Erscheinen im Amtsblatt in Kraft. Wann das sein wird, war zunächst unklar. Für körpernahe Dienstleistungen, wie etwa beim Friseur, gilt die 3G-Regel. Man braucht also zumindest einen negativen Corona-Test. Diese Beschränkung greift auch für den Zutritt zu Ämtern, der Post, Banken und Geschäften. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs oder auch Apotheken. Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage hat Epidemiologe Hajo Zeeb auf die Wichtigkeit von Tests bei einer möglichen Verkürzung der Quarantäne hingewiesen. Bisherige Erkenntnisse sprächen dafür, dass der Großteil der Übertragungswahrscheinlichkeit bei der Omikron-Variante in den ersten sieben Tagen nach der Ansteckung liege, erläuterte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur. Wenn man hier einen PCR-Test oder zwei Schnelltests einführe, „könnte das ein Weg sein, die Isolation von Infizierten früher zu beenden, und so von den langen 14 Tagen herunterzukommen“. Für Quarantäne von Kontaktpersonen könnte ähnliches gelten, teilte Zeeb weiter mit. Ganz auf Quarantäne für Geboosterte zu verzichten „dürfte aber keine gute Idee sein“. Omikron werde beispielsweise etwa 2,5- bis 3,5-fach infektiöser als Delta eingestuft. Die für Bildung zuständigen Kultusministerinnen und -minister der Länder bleiben bei ihrer Linie, dass Schulen in der aktuellen Corona-Lage offengehalten werden sollen. „Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), am Mittwoch nach einer Sonderschalte der Minister. Hintergrund ist die Ausbreitung der Omikron-Variante. Auch in Deutschland wird ein steiler Anstieg der Infektionszahlen befürchtet. Das Präsenzlernen habe höchste Priorität, sagte Prien. Die Kultusminister sprachen sich in ihrem Beschluss auch für überarbeitete Quarantäneregeln aus: „Die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ist für Kinder und Jugendliche systemrelevant und darüber hinaus eine Grundlage für die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit anderer Kritischer Infrastrukturen.“ In der Hälfte der Bundesländer hat nach der Weihnachtspause der Unterricht wieder begonnen. Millionen weitere Schülerinnen und Schüler kehren nächste Woche zurück. In allen Bundesländern ist Präsenzunterricht geplant. Flächendeckende Schulschließungen wie vor einem Jahr haben die Ampel-Parteien mit Änderungen am Infektionsschutzgesetz ausgeschlossen. Einige Bundesländer überlassen es den Einrichtungen nun selbst, wie sie vorgehen. Die Zahl der Corona-Infektionen in Großbritannien hat durch die besonders ansteckende Omikron-Variante des Virus einen weiteren Höchststand erreicht. Wie die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) am Mittwoch mitteilte, waren Schätzungen zufolge in der letzten Woche des alten Jahres rund 3,7 Millionen Menschen infiziert – so viele wie noch nie. In der Hauptstadt London hatte in dieser Woche sogar jeder Zehnte das Virus. Die Omikron-Welle hat Großbritannien derzeit noch immer fest im Griff – auch wenn Experten Anzeichen für eine Abflachung in London erkennen. Am Dienstag wurden in Großbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner – wird mit knapp 1.600 angegeben (Stand 30. Dezember). Das britische Gesundheitssystem gerät wegen der hohen Zahl an krankheitsbedingten Ausfällen beim Personal immer mehr unter Druck. Viele Krankenhausträger riefen den Katastrophenfall aus. Strengere Einschränkungen lehnt die Regierung bislang aber unter Verweis auf die verhältnismäßig geringe Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ab. Am Dienstag wurden 48 Todesfälle gemeldet. Großbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner. Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. „Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. In einigen Bundesländern, insbesondere im Norden Deutschlands, sei Omikron bereits dominierend. „Insofern müssen wir davon ausgehen, dass in wenigen Tagen Omikron auch bundesweit die dominierende Variante sein wird“, so der Sprecher. Das Coronavirus hat das Segelschulschiff „Gorch Fock“ erreicht. Bei acht Besatzungsmitgliedern habe es ein positives Testergebnis gegeben, sagte ein Sprecher der Marine am Mittwoch. Die Betroffenen hätten entweder keine oder nur leichte Symptome und seien an Bord isoliert. Die gesamte Besatzung ist geimpft. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die Bark liegt derzeit im Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Die Anreise der Offiziersanwärter für die vorgesehene Ausbildungsfahrt wurde verschoben. Knapp 20 Frauen und Männer wurden dem Sprecher zufolge als Kontaktpersonen identifiziert. Sie seien alle negativ getestet worden und in einem Hotel in Quarantäne. Über die Feiertage seien einige Mitglieder der Stammbesatzung in der Heimat gewesen, andere hätten Besuch von ihrer Familie gehabt. Anfang Oktober war der runderneuerte Dreimaster nach jahrelanger Werft-Zeit nach Kiel zurückgekehrt. Die Kosten für die Sanierung waren in den vergangenen Jahren von zunächst geplanten 10 auf 135 Millionen Euro gestiegen. Im Heimathafen Kiel werden Schiff und Crew im März zurückerwartet. Polens Präsident Andrzej Duda ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 49-Jährige fühle sich gut, habe keine schweren Symptome und stehe unter ständiger medizinischer Beobachtung, teilte sein Kabinettschef am Mittwoch in Warschau mit. Duda begab sich den Vorschriften gemäß in Isolation. Der Staatschef ist den Angaben zufolge mit drei Spritzen vollständig geimpft. In Polen steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen derzeit wieder leicht an. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 17.196 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Im gleichen Zeitraum starben 632 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Erwartet wird, dass die besonders ansteckende Omikron-Variante auch in Polen die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen lässt. Hongkong hat im Kampf gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus neue Einschränkungen erlassen. Die Regierung kündigte am Mittwoch ein Landeverbot für Flüge aus acht Ländern an. Die Maßnahme betrifft Reisende aus Frankreich, Großbritannien, den USA, Australien, Kanada, Indien, Pakistan und den Philippinen. „Passagierflüge aus diesen Ländern dürfen nicht in Hongkong landen, und Personen, die sich in diesen Ländern aufgehalten haben, dürfen nicht mehr Flugzeuge nach Hongkong besteigen“, sagte Regierungschefin Carrie Lam. Die Regelung, die ab Samstag um Mitternacht für zwei Wochen gelte, betreffe auch Transitflüge. Großbritannien und Frankreich hatten zuletzt die Schwelle von 200.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritten, während die USA am Montag mehr als eine Million Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet hatten. Als Reaktion auf die jüngsten Omikron-Fälle wird außerdem das öffentliche Leben in Hongkong weiter heruntergefahren. Ab Freitag sind Großveranstaltungen in der chinesischen Sonderverwaltungszone untersagt und zahlreiche Geschäfte und andere Einrichtungen, darunter Bars, Nachtclubs, Fitnessstudios und Schönheitssalons, müssen schließen. Restaurants dürfen außerdem ab 18 Uhr keine Gäste mehr in Innenräumen bedienen. Eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus haben in Deutschland inzwischen mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung erhalten. Insgesamt knapp 33,4 Millionen Auffrischungsimpfungen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch. Bei den Erwachsenen liegt die Quote bei 47,6 Prozent. Allein am Dienstag wurde demnach rund 480.000 Mal geboostert. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben inzwischen 71,4 Prozent der Gesamtbevölkerung (59,4 Millionen Menschen). Mindestens eine Impfdosis haben 74,3 Prozent der Bevölkerung oder 61,8 Millionen Menschen bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war. Allgemein nehmen die Corona-Impfungen nach dem ruhigeren Jahreswechsel an Fahrt auf. Am Dienstag wurden mindestens 610.730 Dosen in Deutschland verabreicht. Am Vortag lag die Zahl bei 433.960, am Neujahrstag bei 27.400. Insgesamt wurden mittlerweile fast 151 Millionen Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich entschlossen im Kampf gegen Corona-Impfverweigerer gezeigt. Er werde Ungeimpfte „bis zum bitteren Ende nerven“, indem er ihnen soweit wie möglich den „Zugang zu den Aktivitäten des sozialen Lebens“ einschränken werde, sagte der Staatschef in einem Interview mit der Zeitung „Le Parisien“. „Ich habe große Lust, die Ungeimpften zu ärgern“, fügte Macron hinzu. Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, „bis zum bitteren Ende“. Macrons Aussage löste heftige Kritik der Opposition aus. Die extrem rechte Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen nannte Macron seines Amtes unwürdig. Der Linkenpolitiker Jean-Luc Mélenchon bezeichnete die Aussage als „schockierend“. Grünen-Kandidat Yannick Jadot schrieb in einem Impfaufruf, die Menschen seien Macron egal. Auch in Frankreichs Nationalversammlung gab es Debatten um Macrons Aussage. Erneut unterbrach die Kammer deshalb in der Nacht ihre Beratungen zur Verschärfung von Corona-Regeln für Ungeimpfte. Uli Hoeneß hat erneut die Menschen kritisiert, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchten. „Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern München der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der langjährige Vorstand und Präsident des Fußball-Bundesligisten berichtete weiter von einer Schafkopfrunde, die er abgebrochen habe, weil ein Mitspieler ungeimpft gewesen sei. „Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt“, sagte Hoeneß. Der berühmte Straßenkarneval im brasilianischen Rio de Janeiro ist wegen der steigenden Corona-Infektionen erneut abgesagt worden. Bürgermeister Eduardo Paes sagte am Dienstag, dass der Straßenkarneval in der Form, wie er vor der Pandemie bis 2020 stattgefunden hat, „auch 2022 nicht stattfinden“ wird. Zuvor hatte er sich mit Vertretern der Musikkapellen getroffen, die Feierlichkeiten organisieren. Der berühmte Umzug der Sambaschulen soll hingegen weiterhin stattfinden. Der Straßenkarneval sollte vom 25. Februar bis 1. März stattfinden. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass die Behörden die Straßenfeiern wegen der Pandemie absagen mussten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten gewarnt. Je stärker sich Omikron ausbreite und vermehre, „desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine neue Variante hervorbringt“, sagte die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. „Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase“, betonte Smallwood. „Wir beobachten sehr stark steigende Infektionsraten in Westeuropa, deren Auswirkungen noch nicht ganz klar sind.“ Zwar sei das Risiko, bei einer Infektion mit Omikron ins Krankenhaus zu müssen, „individuell betrachtet“ wahrscheinlich geringer als bei der bisher dominanten Delta-Variante, sagte Smallwood. Allerdings gehe von Omikron wegen seiner starken Ausbreitung insgesamt womöglich eine größere Gefahr aus. US-Präsident Joe Biden rechnet wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus in den Vereinigten Staaten mit einer weiter steigenden Zahl an Neuinfektionen. Erneut appellierte er am Dienstag im Weißen Haus an seine Landsleute, sich impfen zu lassen. Jeder Amerikaner könne sich vor schweren Krankheitsverläufen schützen. „Sie können kontrollieren, wie groß die Auswirkung Omikrons auf Ihre Gesundheit sein wird.“ Es gebe in den USA genügend Impfstoff für alle. Weiter sagte Biden, auch Menschen, die bereits drei Impfungen bekommen hätten, könnten sich noch mit Omikron infizieren. Für Geimpfte sei es aber „sehr unwahrscheinlich, ernsthaft zu erkranken“. In der vergangenen Woche war mehr als jeder fünfte PCR-Test positiv. Das ist ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie, wie der Laborverband ALM e.V. auf Twitter mitteilte. Die Positivquote erhöhte sich demnach von 16,41 Prozent auf 21,89 Prozent – das entspricht in absoluten Zahlen rund 196.500 Infektionen. In der vergangenen Woche (Kalenderwoche 52,27.12.21 bis 02.01.22) wurde jedoch deutlich weniger getestet: Der Verband meldet rund 898.000 untersuchte Proben. In der Vorwoche (Kalenderwoche 51,20.-26.12.2021) wurden mehr als 1,1 Millionen PCR-Tests durchgeführt, davon waren etwa 192.700 positiv. „Die Omikron-Variante breitet sich in Deutschland erwartungsgemäß sehr schnell aus und wird schon bald Delta als dominierende Variante ablösen“, hieß es in einer Mittelung des ALM-Verbandes. Bei den zu erwartenden steigenden Fallzahlen müsse klar sein, dass sich die PCR-Kapazitäten der Labore nicht beliebig erweitern ließen, sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn die Situation eng wird, kann man für die meldungsrelevanten Nachweise aber auch auf laborbasierte Antigen-Tests zurückgreifen.“ Diese seien ausreichend zuverlässig für diesen Zweck. Ein Problem bei stark steigenden Fallzahlen kann ALM-Experte Jan Kramer zufolge auch sein, dass dann auch Labormitarbeiter verstärkt erkranken und mehrere Tage ausfallen. Für die Aufrechterhaltung der Laborarbeit könne das problematisch werden. Ob Labore zusätzlich belastet würden, wenn PCR-Tests künftig womöglich als Voraussetzung für eine kürzere Quarantänezeit gelten, konnte Müller noch nicht abschätzen. „Erst mit den genauen Entscheidungen lässt sich auf den Bedarf schließen.“ Möglicherweise würden verstärkt Priorisierungen nach den Regularien der Nationalen Teststrategie nötig. Die US-Regierung verdoppelt ihre Bestellung des Corona-Medikaments Paxlovid des Pharmariesen Pfizer von zehn auf 20 Millionen Packungen. Damit würden die „in unserem Arzneischrank“ verfügbaren Medikamente „erheblich ausgeweitet“, schrieb ein Sprecher von Präsident Joe Biden am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem antiviralen Medikament in Pillenform im Dezember eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt. Bereits einen Monat zuvor hatte die US-Regierung vorbehaltlich einer FDA-Zulassung zehn Millionen Packungen Paxlovid zu einem Preis von 5,3 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) bestellt. Das entspricht einem Preis von 530 Dollar pro Patient. In den USA ist neben Paxlovid auch das Corona-Medikament Molnupiravir des Pfizer-Konkurrenten MSD zugelassen worden. Nach dem Beispiel anderer Länder fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch für Deutschland eine Verkürzung bei den Corona-Quarantäne-Vorschriften. „Zum weiteren Umgang mit Omikron muss die Ampel jetzt Vorschläge machen. Die Basis muss dazu eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung sein“, sagte der CSU-Chef am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Vor allem sei wichtig zu wissen, ob es durch mildere Verläufe zu einer geringeren Belastung der Krankenhäuser kommen werde. Am Freitag wollen sich Bund und Länder erneut per Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Die wichtigste Frage sei dabei, ob die jetzige Quarantäne-Regelung bleiben könne, betonte Söder. „Es ist nötig, die jetzige Quarantäne-Regelung zu überarbeiten. Wir können ja bei einer rasch wachsenden Verbreitung nicht das ganze Land zeitgleich in Quarantäne schicken.“ In vielen deutschen Nachbarländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien wurden die Quarantänezeiten bereits verkürzt. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält eine Entspannung der Corona-Situation in den Sommermonaten für möglich. „Ob es wie im letzten Jahr einen entspannten Sommer geben wird? Das kann man auch für 2022 hoffen“, erklärt er gegenüber dem Nachrichtenportal „ZDFheute.de“. Auch Stiko-Mitglied Fred Zepp hält es für denkbar, dass der Sommer wieder mit deutlich weniger Infektionen einhergeht. „Zum einen ist das Virus zumindest in geringem Maße temperatursensitiv, und wir werden uns wieder vermehrt in der freien Natur aufhalten“, sagt Zepp. „Zum anderen werden wir dann hoffentlich mehr als 85 bis 90 Prozent der Menschen geimpft haben.“ Angesichts der Omikron-Variante rechnen sowohl Mertens als auch Zepp jedoch 2022 mit hohen Infektionszahlen. „Wahrscheinlich werden wir dieses Jahr durch Omikron eine nochmalige Steigerung der Infektionsinzidenzen mit jedoch anschließend eher milden Krankheitsverläufen haben“, sagt Zepp. Mehrere britische Kliniken haben wegen eklatanter Personalausfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante den Katastrophenfall ausgerufen. Mindestens sechs Krankenhausstiftungen, zu denen teilweise mehrere Kliniken gehören, haben sich angesichts der heftigen Corona-Welle bereits zu diesem Schritt entschieden, wie die BBC am Dienstag berichtete. Krankenhäuser rufen den Katastrophenfall aus, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass sie notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleisten können. Der Chef der NHS Confederation, in der Organisationen des nationalen Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Matthew Taylor, schrieb der BBC zufolge in einem Beitrag, „in vielen Teilen des Gesundheitssystems sind wir aktuell im Krisenzustand“. In einigen Krankenhäusern würden Beschäftigte bereits gebeten, freie Tage aufzugeben, damit der Betrieb aufrechterhalten werden könne. Premierminister Boris Johnson gestand ein, dass der Druck auf das Gesundheitssystem voraussichtlich noch mehrere Wochen anhalten wird. Bislang wehrt sich die britische Regierung jedoch trotz Rekord-Neuinfektionszahlen, schärfere Maßnahmen einzuführen. Am Montag wurden allein in England und Schottland fast 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wegen der Feiertage sind die Zahlen allerdings lückenhaft und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1.526 (Stand: 29. Dezember). Schweden verzeichnet einen neuen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen. Die Behörden registrieren für den 30. Dezember einschließlich Nachmeldungen 11.507 neue Fälle. Der bisherige Höchstwert lag Ende Dezember 2020 bei 11.376 Neuinfektionen. Die neue Corona-Welle, die durch die ansteckender Omikron-Variante ausgelöst wurde, traf Schweden später als seine nordischen Nachbarn. Sie hat zuletzt zu einem starken Anstieg der Fallzahlen und auch zu mehr Krankenhauseinweisungen geführt. Bei der neuen Corona-Variante Omikron mehren sich der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge die Hinweise auf mildere Krankheitssymptome. Es sehe zunehmend so aus, dass Omikron vor allem die oberen Atemwege wie Nase, Rachen und Bronchien befalle statt etwa der Lunge, sagt ein WHO-Vertreter in Genf. Für eine Entscheidung, ob ein spezieller Omikron-Impfstoff nötig sein werde, sei es noch zu früh, so der Vertreter. Eine solche Entscheidung müsse aber global koordiniert werden. Nach einer vierten Corona-Impfdosis steigt die Zahl der Antikörper laut dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett deutlich an. Eine Woche nach Verabreichung der weiteren Impfung sei eine Verfünffachung festgestellt worden. Das hätten vorläufige Ergebnisse einer Studie ergeben. Israel hatte am Sonntag angekündigt, Menschen ab 60 Jahre sowie medizinischem Personal einen zweiten Booster zu verabreichen. Vor der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Corona-Lage an den Schulen an diesem Mittwoch hat KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) vor weiteren Schulschließungen gewarnt. „Wir müssen uns klarmachen: Für Kinder und Jugendliche bedeuten Schulschließungen eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, ihrer Lernchancen, der Chancengerechtigkeit. Das dürfen wir so nicht weitermachen, und das spiegelt ja auch das Infektionsschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung wider“, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin am Dienstag im Sender phoenix. Prien hatte zum Jahreswechsel die KMK-Präsidentschaft übernommen. Sie sagte mit Blick auf die Omikron-Variante, es gebe keinen Hinweis, dass diese für Schulkinder gefährlicher sei, als es die Delta-Variante war. „Insofern, glaube ich, müssen wir jetzt verantwortlich, unter strengen Hygienemaßnahmen, aber trotzdem im Regelbetrieb die Schulen wieder öffnen.“ Prien und ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern beraten an diesem Mittwoch in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen an den Schulen. Zur Mitte der Woche ist die Hälfte der Bundesländer nach den Weihnachtsferien wieder zurück im Unterricht. Die andere Hälfte startet in der kommenden Woche. Angestrebt wird überall Präsenzunterricht. Wegen befürchteter stark ansteigender Infektionszahlen durch die Omikron-Variante war zuletzt auch wieder über möglichen Distanz- oder Wechselunterricht diskutiert worden. Thüringen wollte mit Fernunterricht ins neue Jahr starten, zog den Plan dann aber kurzfristig wieder zurück. Ob eine Impfpflicht Sinn macht, hängt nach Überzeugung von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auch von der Dauer der Wirkung der Vakzine ab. „Wenn es im Februar/März belastbare Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Impfpflicht eine deutliche Vergrößerung des Freiheitsspielraums für uns alle bringt, dann spricht viel dafür“, sagte er der Wochenzeitung „Zeit“. Sollte das Impfen hingegen absehbar nur für zwei, drei Monate helfen, „dann spricht das eher gegen eine Impfpflicht“. Im Bundestag werden derzeit verschiedene Gruppenanträge zur Frage einer möglichen Impfpflicht vorbereitet. Im Gespräch sind drei Vorlagen: Für eine generelle Impfpflicht, für eine abgestufte Regelung für vulnerable Gruppen sowie gegen eine Impfpflicht. Über die Anträge soll zeitnah und ohne Fraktionszwang im Bundestag beraten werden. Die Kritik, die Ampel habe sich mit der Entscheidung, die pandemische Lage von nationaler Tragweite auslaufen zu lassen, wichtiger Mittel in der Corona-Krise beraubt, wies Buschmann zurück. Die neue Bundesregierung habe gezeigt, „dass wir mit milderen Mitteln in der Lage waren, die vierte Welle zu brechen“, sagte der Justizminister. „Und das, finde ich, ist ein Erfolg.“ Buschmann fügte hinzu: „Auch der Mangel an Freiheit macht krank.“ Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ab einem Alter von zwölf Jahren genehmigt. Die bisherige Notfallzulassung für Booster wurde auf Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und einschließlich 15 Jahren ausgeweitet, wie die FDA am Montag mitteilte. Bislang waren Drittimpfungen mit dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer ab einem Alter von 16 Jahren erlaubt. Die FDA verkürzte zudem grundsätzlich den Zeitraum zwischen der zweiten Impfdosis mit dem Biontech-Vakzin und der Auffrischung von bislang sechs auf fünf Monate. Außerdem erlaubte sie eine Drittimpfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren mit einem stark geschwächten Immunsystem, etwa wegen einer Organtransplantation. Die geschäftsführende FDA-Chefin Janet Woodcock erklärte, die rapide Ausbreitung der Omikron-Variante mache es notwendig, „effektive und lebensrettende Präventivmaßnahmen wie Impfungen und Booster, Maskentragen und Abstandhalten zu ergreifen, um Covid-19 effektiv zu bekämpfen.“ Aus Angst vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus will Thailand die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln bis mindestens Monatsende nicht lockern. „Im Interesse von Gesundheit und Sicherheit haben wir beschlossen, die Wiedereinführung des Test&Go-Modells weiter zu verschieben“, zitierte die Zeitung „Bangkok Post“ am Dienstag Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul. Der Vorschlag muss aber noch vom Covid-Krisenzentrum CCSA bewilligt werden. Die Regierung hatte am 21. Dezember beschlossen, das quarantänefreie „Test&Go“-Modell, wonach vollständig geimpfte Touristen seit November bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten mussten, zunächst bis zum 4. Januar auszusetzen. Danach sollte die Lage neu bewertet werden. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erhofft von der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag bundeseinheitliche Corona-Regeln, um „nicht blind in eine fünfte Welle zu laufen“. Die Regierungschefs sollten am 7. Januar Maßnahmen beschließen, „mit denen wir der Omikron-Variante bundesweit Einhalt gebieten können“, sagte Holetschek der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). Die Staatsregierung werde dann prüfen, „an welchen Stellschrauben wir in Bayern noch drehen müssen und welche weiteren Maßnahmen wichtig und erforderlich sind“. Aufgrund der höheren Übertragbarkeit und der noch nicht ausreichenden wissenschaftlichen Daten zu Omikron sei Vorsicht geboten. Die Belastung des Gesundheitssystems sei immer noch hoch. Bei Omikron halte er „eine Verkürzung oder gar Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen“ für denkbar, sagte Holetschek. Zwischen Infektionsschutz und Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur sei abzuwägen. Es brauche aber aussagekräftige wissenschaftliche Daten, um entscheiden zu können. Die Bundesregierung hat die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika, Namibia und sechs weitere afrikanische Staaten gelockert. Die neun Länder, zu denen auch Botsuana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik und Simbabwe gehören, werden ab Dienstag von Virusvariantengebieten zu Hochrisikogebieten zurückgestuft, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagabend mitteilte. Fluggesellschaften durften zuletzt aus den Ländern im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Die Regel galt auch für den Bahn- oder Schiffsverkehr. Für Einreisende aus Virusvariantengebieten gilt zudem eine zweiwöchige Quarantänepflicht – auch für Geimpfte und Genesene. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Botsuanas Präsident Mokgweetsi Masisi ist positiv auf die Omikron-Variante des Coronavirus getestet worden. Der 60-jährige Staatschef werde sich daher in Quarantäne begeben, teilte die Regierung in Gaborone am Montag mit. Südafrika und Botsuana waren die ersten Staaten, in denen die Omikron-Variante entdeckt wurde. Bei Masisi seien „keine Symptome“ einer Covid-19-Erkrankung aufgetreten, hieß es in der Erklärung der Regierung. Er stehe aber weiter unter ärztlicher Beobachtung. Einstweilen werde Vize-Präsident Slumber Tsogwane die Amtsgeschäfte übernehmen. Botsuana verzeichnete in der vergangenen Woche 220.000 Corona-Infektionen und 2.400 Todesfälle. Ende Dezember lag die Impfquote unter den 2,4 Millionen Einwohnern des Landes bei 43 Prozent. Das Land startete kürzlich eine Booster-Kampagne, zudem wurde das Impfalter auf zwölf Jahre herabgesetzt.

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