Geht es nach dem Politologen Anton Pelinka, ist der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig wahrscheinlich der ideale SPÖ-Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl. Er nennt dafür gleich mehrere Gründe.
Für den Politologen und intimen SPÖ-Kenner Anton Pelinka wäre Wiens Bürgermeister Michael Ludwig „wahrscheinlich“ der ideale rote Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl. Dieser sei die „große, positive Überraschung“ der vergangenen Jahre. „Aber fast sicher wird er es nicht werden wollen“, schränkte Pelinka im APA-Gespräch ein. Der Experte hielt es für „sehr wahrscheinlich“, dass Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner SPÖ-Spitzenkandidatin werden wird. Ludwig habe es geschafft, eine „Punze loszuwerden“, nämlich jene des „Mannes von vorgestern aus dem Flächenbezirk Floridsdorf“ und sei quasi zum „schillernden Intellektuellen“ emporgestiegen. „Er wurde zur beherrschenden Figur der SPÖ und der österreichischen Innenpolitik“, fand Pelinka rundum nur lobende Worte. Und der Wiener Bürgermeister sei „klug genug, Rendi-Wagner zu unterstützen, weil er nicht will, dass man sagt: ‚Dann mach es doch selber'“. Rendi-Wagner könnte auch eine große, positive Überraschung sein – „würde man sie lassen“, meinte der Politikwissenschaftler, der über Jahrzehnte an der Universität Innsbruck lehrte. „Sie hat nicht unbedingt die besten Berater. Aber dafür ist sie natürlich auch selbst verantwortlich“, konstatierte der 80-Jährige. Zum Nachteil gereiche Rendi-Wagner zudem innerparteilich nach wie vor, dass sie quasi als rote Erbin von Ex-Bundeskanzler Christian Kern gelte, der sich mit der Art seines Abgangs nicht gerade viele Freunde gemacht habe.