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80 Prozent der Wohnungen in Mariupol laut Stadtrat zerstört – „Versuchen zu überleben“

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Laut der Verwaltung im belagerten Mariupol sind in der Stadt eine große Zahl der Wohnungen durch russischen Beschuss zerstört worden. Die Bewohner befinden sich in einer verzweifelten Lage. Fotos dokumentieren die enormen Verwüstungen und das Elend. Ein Überblick.
I n der vom Krieg stark betroffenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach örtlichen Angaben etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört und davon rund 30 Prozent nicht wieder aufzubauen. „Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm“, teilte der Rat der Stadt am Donnerstag bei Telegram mit. Mariupol sei seit 16 Tagen blockiert, Tausende müssten vor russischem Beschuss Deckung suchen in Schutzräumen, hieß es. Bisher seien etwa 30.000 Zivilisten aus der Stadt geflohen. Laut dem russischen Verteidigungsministerium konnten sich am Donnerstag 43.000 weitere Zivilisten in Sicherheit bringen. Überprüfbar sind diese Angaben allerdings nicht. Einwohner der Stadt berichten von einer verzweifelten Lage. Sie habe nichts zu essen und könne ihre Mutter im 80 Kilometer entfernten Makijiwka nicht erreichen, um ihr zu sagen, dass sie noch lebe, erklärte eine Bewohnerin namens Elena, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte. „Wir versuchen, irgendwie zu überleben“, sagte sie. „Es gibt… einfach nichts. Es ist grausam. Mein Kind hat Hunger. Ich weiß nicht, was ich ihm zu essen geben soll.“ In der Stadt waren bei Schneefall reihenweise fensterlose, ausgebrannte Mietshäuser mit Einschusslöchern zu sehen. Autos, manche mit dem „Z“-Symbol russischer Invasionstruppen im Fenster, fuhren an gelagerten Munitionskisten und Artilleriegranaten vorbei. Andere Autos warteten in Verkehrsstaus, Passanten zogen Karren und Kinderwagen. Auf dem Boden lag eine Landmine. Über den Dächern der Stadt stieg Rauch auf. Zuletzt war in Mariupol auch ein Theater bombardiert worden. In einem Luftschutzkeller sollen sich Hunderte Zivilisten aufgehalten haben. Zahlreiche Menschen konnten gerettet werden. Kiew und Moskau geben sich gegenseitig die Schuld am Angriff. Die ukrainische Abgeordnete Lesja Wasylenko teilte mit, dass es Verletzte gegeben habe. Russische Luftangriffe trafen nach Angaben des Verwaltungschefs außerdem das Gelände eines öffentlichen Schwimmbads in Mariupol. Auch dort hatten Zivilisten Schutz gesucht. „Jetzt liegen dort schwangere Frauen und Frauen mit Kindern unter den Trümmern. Das ist Terrorismus pur“, sagte er. Die Zahl der Opfer war nicht bekannt. Russische Artillerie zerstörte am Donnerstag nach Angaben aus der Ukraine weiterhin eine Schule und ein Gemeindezentrum in Merefa, einer Stadt in der Nähe von Charkiw im Nordosten des Landes. Laut dem Bürgermeister sind 21 Menschen getötet worden.

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