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News zum Ukraine-Krieg| Geiselnahme in Krankenhaus in Mariupol

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Tag 21 seit Kriegsbeginn: Drei EU-Regierungschefs sind in die umkämpfte Hauptstadt Kiew gereist. In Mariupol werden Krankenhausmitarbeiter festgehalten. Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Newsblog.
Tag 21 seit Kriegsbeginn: Drei EU-Regierungschefs sind in die umkämpfte Hauptstadt Kiew gereist. In Mariupol werden Krankenhausmitarbeiter festgehalten. Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Newsblog. 4.15 Uhr: Russland soll einen weiteren General im Krieg verloren haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Ansprache von einem hochrangigen getöteten russischen Militär gesprochen. Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, schrieb nach Angaben der Nachrichtenagentur AP auf Telegram, dass es sich um Maj. Gen. Oleg Mityaev handele. Er veröffentlichte ein Foto eines Offiziers. Es wäre der vierte russische General, der im Ukraine-Krieg gefallen ist. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. 3.35 Uhr: Die russische Armee soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereits bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren haben, die seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar an Kämpfen beteiligt waren. Diese Truppen seien entweder vollständig zerstört worden oder hätten ihre Kampfkraft verloren, teilte der Generalstab in Kiew in der Nacht zu Mittwoch in einem Lagebericht mit. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden. 2.50 Uhr: Neue Satellitenaufnahmen zeigen den ukrainischen Flughafen in Cherson und mehrere zerstörte und beschädigte Hubschrauber. Sie werden den ukrainischen Streitkräften zugeordnet. Auf den Bildern des Dienstes Planet ist schwarzer Rauch zu sehen, der vom Flughafen aufsteigt. Mindestens drei Hubschrauber sollen zerstört worden sein, berichtet unter anderem der US-Sender CNN. 2.00 Uhr: Auch in der Nacht hat es offenbar in mehreren ukrainischen Städten wieder Sirenenalarm gegeben. Im Twitterkonto von „UkraineAlert“ wurden unter anderem Kiew, Charkiw und Lwiw genannt. CNN berichtete von Explosionen und Alarmierungen in der ukrainischen Hauptstadt am späten Abend. Ein britischer Funkamateur hat Signale von russischen Bombern über der Ukraine empfangen. Auch Bewohner in Kiew melden Explosionen, die von Abwehrraketen stammen könnten. 1.10 Uhr: Bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine klingen die Standpunkte der beiden Seiten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj inzwischen realistischer. „Man sagt mir, die Positionen bei den Verhandlungen klingen realistischer“, sagte er in einer am frühen Mittwochmorgen veröffentlichten Videobotschaft. „Allerdings braucht es noch mehr Zeit für Entscheidungen im Interesse der Ukraine“, sagte Selenskyj. 1.00 Uhr: US-Präsident Biden will nach einem Bericht von CNN schon heute ein neues Paket an Militärhilfe bekannt geben. Dabei soll es sich unter anderem um Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und Stinger handeln. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hatte am Abend bei einer Veranstaltung Waffenlieferungen an die Ukraine eine Absage erteilt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Informationen des TV-Senders NBC sollen zu den Lieferungen auch so genannte „Switchblade“-Drohnen gehören. Es sind mit Sprengstoff besetzte Flugkörper, die sich selbst gesteuert auf Ziele stürzen können. 0.55 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium hat Hinweise, dass Russland seine Truppen weiter verstärkt. Ein Grund dafür könnten hohe Verluste sein. „Als ein Ergebnis dieser Verluste ist es wahrscheinlich, dass Russland angesichts des anhaltenden ukrainischen Widerstands Probleme bei offensiven Maßnahmen hat“, verlautbarte das Ministerium auf Twitter. Russland habe bereits Kontingente aus weit entfernten Regionen in Marsch gesetzt, unter anderem aus der Pazifik-Flotte und Armenien. Auch Söldner würden weiterhin rekrutiert. Nach Einschätzung Großbritannien sollen diese Truppen dazu dienen, bereits erobertes Gebiet zu halten. Damit würden Ressourcen für weitere Offensiven freigesetzt. 0.15 Uhr: Ein ukrainischer Offizieller hat russische Truppen beschuldigt, in einem Krankenhaus in Mariupol Geiseln genommen zu haben. Pavlo Kyrylenko, der Leiter der Regionalverwaltung von Donezk, sagte, Ärzte und Patienten würden gegen ihren Willen im regionalen Intensivkrankenhaus Mariupol festgehalten, das auch als Krankenhaus Nr.2 bezeichnet wird. In einer auf seiner offiziellen Facebook-Seite veröffentlichten Erklärung sagte Kyrylenko, einem der Krankenhausangestellten sei es gelungen, Informationen über das Geschehen weiterzugeben. „Es ist unmöglich, das Krankenhaus zu verlassen. Viele Schüsse, sitzen im Keller. Autos können das Krankenhaus zwei Tage lang nicht erreichen. Viele Hochhäuser brennen…400 Menschen wurden aus Nachbarhäusern ins Krankenhaus getrieben. Es ist uns unmöglich, rauszukommen“, zitierte er die Nachrichten. „Ich appelliere an internationale Menschenrechtsorganisationen, auf diese bösartigen Verletzungen der Normen und Gebräuche des Krieges, auf diese eklatanten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu reagieren“, schrieb er. 23.20 Uhr: Die 27 EU-Mitgliedstaaten halten insgesamt mehr als 10.000 Krankenhausbetten für Flüchtlinge aus der Ukraine bereit. Frankreich könnte Ende der Woche erste Patienten aufnehmen, teilten EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und der französische Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag mit. Unter den für Ukrainer reservierten Betten seien „Betten für Pädiatrie-Patienten, für Frühgeborene und ihre Mütter, für Krebspatienten, Menschen mit schweren Verbrennungen und Intensivpatienten“. 23.10 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein militärisches Eingreifen der Nato im Ukraine-Krieg weiter ausgeschlossen. „Mit US-Präsident Joe Biden, mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und den anderen Verbündeten bin ich mir einig, dass es keine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Nato und Russland geben darf. Das kann niemand wollen“, sagte Scholz am Dienstag auf dem Wirtschaftsgipfel der „Welt“ in Berlin. „Wir werden keine Flugverbotszonen über der Ukraine einrichten. Das würde eine direkte militärische Konfrontation mit Russland, mit russischen Kampfflugzeugen bedeuten“, wird Scholz von der Zeitung „Welt“ weiter zitiert. 23.05 Uhr: Die Webseite „Naval News“ hat Satellitendaten ausgewertet, die mehrere Schiffe vor der Küste der ukrainischen Hafenstadt zeigen. Es soll sich um russische Verbände, darunter auch Landungsschiffe und Minenräumer handeln. Insgesamt sollen sich14 Schiffe auf die Küste zubewegen. Die Aufnahmen wurden bereits am Dienstag gemacht. 22.13 Uhr: Die russischen Bodentruppen machen in der Ukraine nach Einschätzung der US-Regierung weiter kaum Fortschritte. Die Hauptstadt Kiew werde weiter aus großer Entfernung bombardiert, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Immer öfter würden zivile Ziele wie Wohngebiete getroffen. Das russische Militär sei aber nicht nennenswert näher an die Stadt herangerückt. Schätzungen nach seien die russischen Truppen im Nordwesten etwa 15 bis 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, im Osten seien es zwischen 20 und 30 Kilometer. Die nordukrainische Stadt Tschernihiw und die Stadt Mariupol am Asowschen Meer seien weiter isoliert. Aktuell sehe man keine unmittelbare Bewegung vom Meer aus in Richtung der wichtigen südwestukrainischen Hafenstadt Odessa. 21.55 Uhr: In den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland bestehen nach ukrainischen Angaben weiterhin „fundamentale Gegensätze“. „Es ist ein sehr schwieriger und zäher Verhandlungsprozess. Es gibt fundamentale Gegensätze. Aber es gibt sicherlich Raum für Kompromisse“, erklärte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak. Die Gespräche würden am Mittwoch fortgeführt. Delegationen Kiews und Moskaus kamen bereits zu vier Verhandlungsrunden zusammen. Die vierte, virtuell stattfindende Gesprächsrunde war am Montag nach Angaben beider Seiten aus „technischen“ Gründen pausiert und am Dienstagnachmittag wieder aufgenommen worden. 21.07 Uhr: Eine weitere Journalistin des US-Senders Fox News ist in der Nähe von Kiew ums Leben gekommen. Die 24-jährige Oleksandra Kuvshynova sei bei demselben Vorfall in Horenka getötet worden wie ihr Kollege, der Kameramann Pierre Zakrzewski (siehe Eintrag von 16.20 Uhr). Das teilte der Sender mit. Das Fahrzeug des Teams war demnach unter Beschuss geraten. Der Korrespondent Benjamin Hall war dabei ebenfalls verletzt worden. Kuvshynova habe das Fox-News-Team bei der Recherche in der Ukraine unterstützt. „Sie war unglaublich talentiert und hat wochenlang mit unserem Team vor Ort gearbeitet“, hieß es. 20.55 Uhr: Rund 20.000 Menschen haben nach ukrainischen Angaben die belagerte Hafenstadt Mariupol in der Südukraine über einen Fluchtkorridor verlassen. „Heute sind rund 20.000 Menschen in Privatautos über den humanitären Korridor aus Mariupol gefahren“, gab der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, via Telegram bekannt. Mariupol wird seit fast zwei Wochen von russischen Truppen belagert und ist seitdem von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie abgeschnitten. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage vor Ort als katastrophal. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden bereits rund 2.200 Einwohner durch die Kämpfe getötet. Aus der ebenfalls belagerten ukrainischen Region Sumy an der russischen Grenze sind unterdessen mit Hilfe des Roten Kreuzes zwei Konvois mit Zivilisten an Bord losgefahren. Das Rote Kreuz begleitete mindestens 80 Busse Richtung Lubny. Die Busse hätten Sumy am Dienstagnachmittag um 15.30 Uhr verlassen, die Aktion laufe noch, teilte die Zentrale des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. 20.43 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen verurteilten TV-Journalistin Marina Owsjannikowa Schutz angeboten. „Wir werden selbstverständlich diplomatische Schritte einleiten, um Ihrer Kollegin Schutz zu gewähren, entweder in der Botschaft oder im Asyl“, sagte Macron auf die Frage eines französischen Journalisten. 18.59 Uhr: Die ukrainische Regierung sieht Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges. Die Gespräche seien „konstruktiver“ geworden, sagte der ukrainische Präsidentenberater Ihor Showkwa der Agentur Unian zufolge. „In den ersten Runden war Russland nicht bereit, unsere Position anzuhören, sondern hat Ultimaten gestellt: dass die Ukraine sich ergibt, die Waffen niederlegt, dass unser Präsident eine Kapitulation unterzeichnet“, sagte Showkwa. „Nun spricht Russland in einem etwas anderen Ton.“ Russlands Präsident Wladimir Putin hat wiederum das Auftreten der ukrainischen Seite bei den laufenden Verhandlungen kritisiert. In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel habe Putin gesagt, „dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt“, hieß es in einer Kreml-Mitteilung. 18.53 Uhr: Die Europäische Union hat am Dienstagabend ihr viertes großes Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft gesetzt. Es umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, von der beispielsweise neben Kunstwerken und teuren Uhren auch Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro betroffen sind. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor erlassen. 18.17 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Das Treffen soll für den 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. An diesem Datum liegt der Kriegsbeginn einen Monat zurück. US-Präsident Joe Biden wird zudem auch als Gast beim regulären März-Gipfel der EU erwartet, der für den 24. und 25. März angesetzt ist. Das bestätigte ein ranghoher EU-Beamter. 17.55 Uhr: Mehr als 100 Busse mit Zivilisten haben dem internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zufolge die belagerte Stadt Sumi im Nordosten der Ukraine verlassen. Sie seien in zwei verschiedenen Konvois unterwegs, sagt ein IKRK-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters in Genf. Ziel sei Poltawa im Zentrum des Landes, möglicherweise müssten jedoch Umwege gefahren werden. Russland habe grünes Licht für die Evakuierung gegeben. 17.15 Uhr: Russland wird eigenen Angaben zufolge aus dem Europarat austreten. „Die Entscheidung, aus dem Europarat auszutreten, ist gefallen. Der entsprechende Brief von Außenminister Sergej Lawrow wurde dem Generalsekretär der Organisation übergeben“, sagte der Leiter der russischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Rates, Pjotr Tolstoi, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. „Russland tritt freiwillig aus dem Europarat aus, dies ist eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung.“ 16.56 Uhr: In seiner Rede vor dem kanadischen Parlament beschreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Folgen des Krieges in seinem Heimatland. Bislang seien 97 Kinder getötet worden, sagt er in seiner Videobotschaft. Die Menschen in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol seien ohne Kommunikation, Nahrungsmittel drohten auszugehen. Für seine gut zehnminütige Rede bekam Selenskyj langanhaltenden stehenden Applaus der Abgeordneten. 16.36 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Papst Franziskus in die umkämpfte Hauptstadt der Ukraine eingeladen. Der Heilige Stuhl bestätigte den Eingang eines entsprechenden Briefes. In dem auf den 8. März datierten Schreiben äußert Klitschko die Hoffnung, dass ein Besuch der weltweiten Religionsführer in Kiew „der Schlüssel ist, um Menschenleben zu retten und den Weg zu ebnen für Frieden in unserer Stadt, dem Land und darüber hinaus“. Sollte eine Reise nicht möglich sein, bittet Klitschko den Heiligen Vater um die Teilnahme an einer Videokonferenz. Der Vatikan teilte nicht mit, ob er eine Antwort nach Kiew schickte. 16.20 Uhr: Ein US-Journalist vom TV-Sender Fox News ist in der Ukraine ums Leben gekommen. Das bestätigte der Sender. Am Montagabend war der Kameramann in der Region Kiew verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert worden. 16.18 Uhr: Nur wenige Deutsche gehen laut einer Umfrage davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine auf Grundlage einer Verhandlungslösung beenden wird. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts forsa für das RTL/ntv-„Trendbarometer“ sagten 76 Prozent der Befragten, dass sie davon ausgehen, dass Putin ausschließlich auf einen militärischen Sieg setzt.19 Prozent der Befragten glauben demnach, dass Putin prinzipiell an einer Verhandlungslösung interessiert ist. 53 Prozent der Bundesbürger befürchten der Umfrage zufolge aktuell, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato ausweiten und in einen „Dritten Weltkrieg“ münden könnte.41 Prozent befürchten das derzeit nicht. 15.43 Uhr: In Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine sind nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mittlerweile mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Wie der Norweger mitteilte, sind darunter rund 100.000 US-Soldaten in Europa und rund 40.000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando. Unterstützt würden die Truppen von Luft- und Seestreitkräften sowie von der Luftabwehr, sagte Stoltenberg. 15.39 Uhr: Das ukrainische Parlament hat ein Gesetz zur Verlängerung des Kriegsrechts verabschiedet. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Vorlage eingebracht, mit der das Kriegsrecht vom 26. März an um 30 Tage verlängert werden soll. Der Krieg in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen. Um den Kampf gegen Russland zu finanzieren, hat die Ukraine am Dienstag Anleihen im Volumen von 5,4 Milliarden Hryvnia (rund 165 Millionen Euro) platziert, wie das Finanzministerium mitteilt. Es war bereits die dritte derartige Anleihen-Auktion. Die Kiewer Regierung will auf diese Art insgesamt umgerechnet rund 1,24 Milliarden Euro aufbringen. 15.35 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an mehreren Fronten russische Angriffe abgewehrt. Nördlich von Kiew sei es russischen Kräften nicht gelungen, die Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Auch die westlich der Hauptstadt gelegene Stadt Makariw hätten die Angreifer nicht einnehmen können. In der Ostukraine seien ebenfalls Vorstöße zurückgeschlagen worden, etwa bei der Stadt Lyssytschansk. Der Feind habe Verluste erlitten und sich zurückgezogen. Hingegen versuchten die Angreifer, sich in der nahe gelegenen Stadt Rubischne im Donbass festzusetzen. Die eingeschlossene südostukrainische Hafenstadt Mariupol werde beständig aus mehreren Richtungen mit Artillerie und Kampfflugzeugen angegriffen, hieß es. 15.33 Uhr: Die Nato ist besorgt, dass Russland unter falschem Vorwand Chemiewaffen im Ukraine-Krieg einsetzen könnte. Das sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel und warnt, jeglicher Einsatz solcher Waffen wären „absolut inakzeptabel“. 14.47 Uhr: Die FDP will ein Sonderprogramm für die Aufnahme russischer Soldaten, die sich dem Krieg in der Ukraine verweigern. „Wir sollten schnellstmöglich in Deutschland und der Europäischen Union insgesamt prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Sonderprogramm aufzulegen, um jedem russischen Deserteur in der Ukraine schnell, sicher und unkompliziert Asyl zu gewähren“, forderte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, am Dienstag. 14.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verzichtet vorerst auf eine Nato-Mitgliedschaft seines Landes. Zu einer Nato-Mitgliedschaft gebe es keine offene Tür, sagt Selenskyj. Sein Land brauche aber verlässliche Sicherheitsgarantien. 14.11 Uhr: Russland kann für seinen Krieg in der Ukraine nach Angaben von Aktivisten auf die Kampfbereitschaft Zehntausender Syrer zählen. „Mehr als 40.000 Syrer haben sich bisher registrieren lassen, um an der Seite Russlands in der Ukraine zu kämpfen“, sagte Rami Abdel Rahman, Direktor der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, am Dienstag.22.000 dieser Bewerber seien bislang akzeptiert worden. Der Kreml hatte vergangene Woche verkündet, dass freiwillige Kämpfer, auch aus Syrien, in den Reihen der russischen Armee willkommen seien. Nach Angaben der Beobachtungsstelle haben russische Offiziere seitdem in Abstimmung mit der syrischen Armee und verbündeten Milizen Rekrutierungsbüros in von den Regierungstruppen kontrollierten Gebieten Syriens eröffnet. Moskau unterhält seit dem Syrien-Krieg eine starke Militärpräsenz in dem Land. 14.05 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mindestens drei Reporter getötet und mehr als 30 verletzt worden. Außer dem US-Journalisten Brent Renaud seien auch zwei ukrainische Reporter durch russischen Beschuss ums Leben gekommen, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Dienstag bei Telegram. Wiktor Dudar sei in der Nähe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw getötet worden, der Kameramann Jewhen Sakun durch einen Raketenangriff in Kiew. 13.53 Uhr: Die Evakuierung der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist am Dienstag fortgesetzt worden. Weitere 2.000 Autos mit Zivilisten hätten die Stadt über einen Fluchtkorridor verlassen können, erklärte die Stadtverwaltung. Wie viele Menschen die Stadt auf diese Weise verlassen konnten, blieb zunächst offen. Indes gibt es laut der ukrainischen Regierung erneut Probleme bei der Lieferung von Hilfsgütern in die eingekesselte Stadt. Ein Versorgungskonvoi stecke im nahe gelegenen Berdjanks fest, erklärt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. 13.49 Uhr: Der chinesische Künstler und Aktivist Ai Weiwei sieht viel Heuchelei in der westlichen Reaktion auf den Krieg in der Ukraine. „‚Scheinheilig‘ ist noch eine sehr milde Bezeichnung dafür, wie Europa sich verhält“, sagte er über den Unterschied zwischen der restriktiven Migrationspolitik nach 2015 und der aktuellen Aufnahmebereitschaft für Menschen aus der Ukraine. „Wir haben kein klares moralisches oder philosophisches Urteilsvermögen mehr, sondern ein großes Durcheinander“, so der 64-jährige zur Deutschen Presse-Agentur. 13.36 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Äußerungen der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken zu einem möglichen Nato-Einsatz in der Ukraine als irritierend kritisiert. „Das würde ja letztlich einen Kriegseintritt der Nato voraussetzen“, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin. Er ergänzte: „Ich schließe diesen Kriegseintritt der Nato aus auf ukrainischem Gebiet.“ Er wisse nicht, wie Esken zu ihrer Einschätzung komme. „Ein Nato-Einsatz würde ja den Verteidigungsfall voraussetzen. Und der kann ja nicht auf ukrainischem Gebiet stattfinden.“ Zudem verlangt Dobrindt von der Bundesregierung die rasche Einführung einer Registrierungspflicht für die aus der Ukraine ankommenden flüchtenden Menschen. „Es ist aus verschiedensten Gründen zwingend notwendig, dass wir zu einer Registrierungspflicht kommen“, sagte er. 13.25 Uhr: Eine steigende Inflation, Kapitalabflüsse und westliche Sanktionen könnten die russische Wirtschaft nach Einschätzung der Ratingagentur Scope in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent einbrechen lassen. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden zu einer viel tieferen Rezession führen als während der Covid-19-Pandemie“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie der Bonitätswächter. 13.21 Uhr: Um schnell unabhängig von Russland zu werden, will der britische Premier Boris Johnson statt auf russisches stärker auf heimisches Öl und Gas setzen. „Es ist verrückt, dass wir Öl und Gas aus (Wladimir) Putins Russland importieren, obwohl wir unsere eigenen Ressourcen in der Nordsee haben“, schrieb Johnson in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag im „Telegraph“. „Es ist Zeit, Investoren mehr Vertrauen in britische fossile Brennstoffe zu geben.“ Aus der Downing Street hieß es, Johnson habe sich bereits mit Unternehmenschefs von Ölkonzernen getroffen. 13.13 Uhr: Deutschland ist laut Bundesfinanzminister Christian Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland. Es gebe bereits ein scharfes Maßnahmenbündel, das enorme Wirkung zeige. „Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar“, so der FDP-Politiker in Brüssel mit Blick auf russische Oligarchen. Lindner äußert sich aber erneut skeptisch zu einem möglichen Energieboykott Russlands. Man müsse abwägen, wie lange man selbst dies durchhalten könne. 13.03 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko auf vier gestiegen. Zuvor hatten die Behörden von zwei Toten gesprochen. Russische Streitkräfte hatten nach ukrainischen Angaben am Dienstag mehrere Wohnblocks beschossen. 12.35 Uhr: Die russische Regierung erwartet von der Fortsetzung ihrer Gespräche mit ukrainischen Vertretern über eine mögliche Waffenruhe keinen Durchbruch. „Wir wollen keine Voraussagen machen. Lassen Sie uns auf greifbare Ergebnisse warten“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im Vorfeld der am Dienstag geplanten neuen Verhandlungen vor Journalisten. Für Diskussionen über das Format eines möglichen Abschlussdokuments sei es „zu früh“. 12.26 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich vorsichtig zustimmend zur Reise der drei osteuropäischen EU-Regierungschefs nach Kiew geäußert. Es sei wichtig, auf verschiedene Weise Solidarität zu zeigen, sagte Scholz am Dienstag auf die Frage nach einer Bewertung. Er verwies auf die bereits bestehenden Gesprächskanäle und die praktische Hilfe bis zu Waffenlieferungen, die auch Deutschland für die Ukraine geleistet habe. Alle würden auf unterschiedliche Art und Weise helfen. „Und das ist auch gut so“, sagte er. Scholz forderte Russlands Präsident Wladimir Putin zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine auf. 12.19 Uhr: Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende des Kriegs sind am Dienstag nach Angaben aus Kiew weitergegangen. „Sie wurden bereits fortgesetzt“, sagte der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija am Dienstag der Zeitung „Ukrajinska Prawda“. Weitere Angaben machte er nicht. 12.10 Uhr: Angesichts der heftigen Kämpfe in der Ukraine haben die Finanzminister der EU-Staaten ein neues Sanktionspaket gegen Russland besiegelt. Es sieht nach Brüsseler Ratsangaben vom Dienstag massive Einschränkungen des Handels mit Russland vor. So wird etwa die Ausfuhr europäischer Luxusgüter untersagt. Auch der Import von russischem Stahl und Eisen wird verboten. 11.47 Uhr: Das Krankenhaus im ukrainischen Lwiw (Lemberg) an der polnischen Grenze ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet durch die Anzahl an verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen. Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, dieses und andere Krankenhäuser mit Material zu versorgen. 11.43 Uhr: Finnlands Präsident Sauli Niinistö vermutet, dass es Kremlchef Wladimir Putin bei dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht um einen Austausch der Regierung in Kiew geht. Während Putin seine Liste an Forderungen habe, erscheine es so, dass ein Führungswechsel in der Ukraine nicht mehr auf dieser Liste stehe, sagte Niinistö in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Der Finne hatte zuletzt am Freitag mit Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Putin habe sehr deutlich zu ihm gesagt, er habe niemals einen Regierungswechsel in der Ukraine gefordert, sagte Niinistö im Gespräch mit der CNN-Journalistin Christiane Amanpour. Putin wolle vielmehr, dass die Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands anerkannt werde, eine Ausweitung der von prorussischen Separatisten kontrollierten ostukrainischen Donbass-Region und die Neutralität der Ukraine. Zudem sagte Niinistö, eine Sache sei für ihn sehr klar: Putin wolle gerne direkt mit den USA sprechen. Niinistö kennt Putin seit rund zehn Jahren. 11.31 Uhr: Die russischen Truppen haben den Flughafen der Stadt Dnipro in der Ostukraine unter Beschuss genommen und nach ukrainischen Angaben weitgehend zerstört. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe es zwei Angriffe gegeben, „die Start- und Landebahn wurde zerstört. Das Terminal wurde beschädigt. Massive Zerstörungen“, erklärte der Gouverneur der Region Dnipro im Online-Dienst Telegram. Dnipro ist eine Industriestadt mit rund einer Millionen Einwohnern. Sie liegt am gleichnamigen Fluss (deutsch: Dnepr), der eine wichtige natürliche Grenze zum teilweise pro-russischen Osten der Ukraine bildet. Die Stadt war vom Vormarsch der russischen Armee zunächst nicht stark betroffen gewesen. Am Samstag jedoch wurde durch russischen Beschuss mindestens ein Mensch getötet. 11.20 Uhr: Der Kreml sieht es nach eigenen Angaben als positives Zeichen, dass die Gespräche mit Vertretern der Ukraine fortgesetzt werden. Es sei allerdings schwer vorherzusagen, was die Ergebnisse sein könnten, sagt der russische Präsidialamtssprecher Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er räumt ein, es gebe Schwierigkeiten in der russischen Wirtschaft. Aber Schwierigkeiten könnten auch neue Möglichkeiten eröffnen. 10.58 Uhr: Großbritannien verbietet den Export von Luxusgütern nach Russland. Zugleich sollen neue Zölle auf russische Importe wie etwa Wodka im Wert von 900 Millionen Pfund erhoben werden, kündigte Finanzminister Rishi Sunak am Dienstag an. „Unsere neuen Zölle werden die russische Wirtschaft weiter vom Welthandel isolieren und sicherstellen, dass sie nicht von dem regelbasierten internationalen System profitiert, das sie nicht respektiert“, sagt Sunak. 10.56 Uhr: Die ukrainische Führung sieht den Krieg an einem entscheidenden Punkt angelangt, der zu einer Verhandlungseinigung mit Russland oder zu einer neuen russischen Offensive führen könnte. „Wir stehen am Scheideweg“, sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch. „Entweder werden wir uns bei den aktuellen Gesprächen einigen, oder die Russen werden einen zweiten Versuch (einer Offensive) starten, und dann wird es wieder Gespräche geben.“ Am Dienstag sollten Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands über eine Waffenruhe fortgesetzt werden. 10.28 Uhr: In der südukrainischen Region Mykolajiw hat sich laut Gouverneur Witalij Kim die Lage zuletzt etwas beruhigt. Russische Truppen, die gleichnamige Regionalhauptstadt Mykolajiw einzunehmen versuchten, seien etwas zurückgedrängt worden, sagt Kim in einem Fernsehinterview. Die Hafenstadt werde weiterhin beschossen. Allein am Montag seien 80 Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Der Gouverneur gibt sich kämpferisch: „Sie können zu 99 Prozent sicher sein, dass die Region Mykolajiw den russischen Vorstoß aufhalten wird.“ Schließlich müssten die russischen Truppen dafür den Fluss Bug überqueren. „Wir werden unsere Brücken nicht den Invasoren überlassen.“ Mykolajiw liegt östlich von Odessa im Küstengebiet des Schwarzen Meeres. 10.47 Uhr: Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat einen Nato-Einsatz in der Ukraine nicht ausgeschlossen. „Ich glaube, dass wir mittlerweile in einer Situation angekommen sind, wo wir zu nichts niemals sagen sollten, weil wir nicht wissen, wie die Entwicklung weitergeht“, sagte Esken am Montagabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. „Aber nach derzeitigem Stand wäre das ein Beitrag zur Eskalation und da sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein.“ Mit der Waffenlieferung in ein Kriegsgebiet seien bereits rote Linien der deutschen Außenpolitik überschritten worden. 10.39 Uhr: Nach neuen schweren Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Bürgermeister Vitali Klitschko eine lange Ausgangssperre angekündigt. Von Dienstagabend,19 Uhr (MEZ), bis Donnerstagfrüh,6 Uhr (MEZ), dürften die Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Ausnahmen gelten demnach nur für Personen mit Sonderausweisen. „Deshalb rufe ich alle Kiewer auf, sich darauf vorzubereiten, dass sie zwei Tage lang zu Hause oder im Falle eines Alarms im Schutzraum bleiben müssen“, betonte Klitschko. 10.35 Uhr: Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Krieg noch bis Mai andauern. „Ich denke, wir sollten bis Mai, Anfang Mai ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen“, sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. Arestowitsch ist selbst nicht an den Gesprächen der beiden Kriegsparteien beteiligt, die am Dienstag fortgesetzt werden sollen. 10.29 Uhr: Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß in der umkämpften Hafenstadt Mariupol abgewehrt. Dabei seien etwa 150 Angreifer getötet sowie zwei Panzer und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen mit. Mit Artilleriefeuer und Luftangriffen seien zudem weiteres militärisches Gerät zerstört und anrückende Kolonnen des Feindes beschossen worden. Das ultranationalistische Bataillon Asow postete auf seinem Telegram-Kanal Fotos zerstörter russischer Militärfahrzeuge. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. 10.28 Uhr: Der russische Staat und russische Unternehmen werden künftig nicht mehr von Ratingagenturen aus der EU bewertet werden dürfen. Diese Strafmaßnahme ist nach Angaben der EU-Kommission ein weiterer Teil des neuen Sanktionspakets, das an diesem Dienstag in Kraft treten soll. Ziel der Maßnahme ist es, Russlands Zugang zum EU-Finanzmarkt noch weiter einzuschränken. Von dem Verbot sind den Angaben zufolge alle Ratingdienstleistungen betroffen. 8.42 Uhr: Die Ukraine plant nach eigenen Angaben am Dienstag die Öffnung von neun Fluchtkorridoren aus Gebieten, die von russischen Truppen belagert werden. Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Stadt Mariupol zu bringen, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. 8.32 Uhr: Das Moskauer Verteidigungsministerium meldet laut russischen Nachrichtenagenturen die volle Kontrolle über die gesamte Region Cherson im Süden der Ukraine. Russische Kräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden sechs Drohnen abgeschossen, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Die Angaben konnten von Reuters nicht unabhängig überprüft werden. 8.20 Uhr: Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Vortag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilt. Am Montag hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern. 8.13 Uhr: Bei russischen Angriffen auf Wohngebiete in Kiew sind nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste mindestens zwei Menschen getötet worden. Einer der Angriffe habe ein 16-stöckiges Wohnhaus im Stadtteil Swjatoschyn im Westen Kiews getroffen, schrieb der Rettungsdienst am Dienstag im Onlinedienst Facebook. „Es wurden zwei Leichen geborgen,27 Menschen wurden gerettet.“ Zuvor hatten Rettungskräfte auch von einem Angriff auf ein etwa zehnstöckiges Gebäude im Stadtteil Podil berichtet. Der Angriff in Podil löste den Angaben zufolge einen Brand in den ersten fünf Stockwerken des Wohngebäudes aus. Ein Mensch sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von schwerer Verwüstung an dem Wohnhaus in Podil. Der Angriff ließ alle Fenster in dem Gebäude zerbersten. Am Dienstagmorgen waren Bewohner des Hauses zu sehen, die Trümmer aus den zerstörten Fenstern warfen. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurde auch im Viertel Osokorky im Südosten von Kiew ein Wohnhaus getroffen. Auf von Rettungskräften veröffentlichten Bildern war ein zweistöckiges Haus mit verrußter Fassade und zerborstenen Fenstern zu sehen, aus dem Rauch aufstieg. 8.11 Uhr: Russland warnt die Bürger vor Hamsterkäufen von Grundnahrungsmitteln. Es bestehe trotz westlicher Sanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine keine Gefahr einer Lebensmittelknappheit auf dem heimischen Markt, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko am Dienstag. „Es gibt keine Grundlage für die Gefahr einer Verknappung oder einer Verringerung der Produktpalette“, so Abramschenko. „Es lohnt sich nicht, die Nachfrage mit Käufen für die Zukunft künstlich in die Höhe zu treiben.“ Russland werde seinen Markt neu ausrichten und dafür das Netzwerk mit befreundeten Ländern erweitern, um einen für beide Seiten profitablen Handel aufzubauen. Die Regierung hat bereits Schritte unternommen, um den heimischen Lebensmittelmarkt angesichts der westlichen Sanktionen zu schützen. Ministerpräsident Michail Mischustin unterzeichnete erst am Montag einen Erlass, der die Ausfuhr von Weiß- und Rohzucker bis zum 31. August verbietet. Die Ausfuhr von Weizen, Roggen, Gerste und Mais in die Nachbarstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion ist zunächst bis zum 30. Juni verboten. 8.08 Uhr: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj verspricht sich von einer neuen Verhandlungsrunde mit Russland Fortschritte. Moskau habe „bereits begonnen zu verstehen, dass es mit Krieg nichts erreichen wird“, sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Dienstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlichten Videobotschaft. Die Gespräche zwischen ukrainischen und russischen Vertretern sollen demnach im Laufe des Dienstag fortgesetzt werden. Die jüngste Verhandlungsrunde am Montag bewertete Selenskyj positiv. Ihm sei gesagt worden, dass die Gespräche „ziemlich gut“ verlaufen seien. „Aber warten wir ab“, schränkte Selenskyj mit Blick auf die neue Verhandlungsrunde ein. 7.30 Uhr: Flüchtlinge aus der Ukraine sollen künftig nach festen Regeln in Deutschland verteilt werden. Die Geflüchteten würden nun über den sogenannten Königsteiner Schlüssel in die einzelnen Bundesländer und Kommunen verteilt, erklärt Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Deutschlandfunk. Die SPD-Politikerin betonte allerdings, dass viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine Freunde und Verwandte als Anlaufpunkte hätten und damit ihre Aufenthaltsorte selbst bestimmten. 7.06 Uhr: Eine Reihe heftiger Explosionen hat am frühen Dienstagmorgen die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Zu hören waren mindestens drei starke Detonationen; ein AFP-Journalist sah eine Rauchsäule über der Stadt aufsteigen. In Kiew herrscht eine nächtliche Ausgangssperre. Wo sich die Explosionen ereigneten, war deshalb zunächst unklar. Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Lesia Wasylenko veröffentlichte im Onlinedienst Twitter ein Foto, auf dem ein beschädigter Wohnblock zu sehen war, aus dem Rauch aufstieg. „Der Stadtteil Podil von Kiew ist ein Ort, an dem man Kaffee trinkt und das Leben genießt“, schrieb Wasylenko. „Jetzt nicht mehr. Vor 30 Minuten wurde (Podil) von Sprengstoff getroffen.“ 6.05 Uhr: Die Regierung der Ukraine hat zusammen mit Plattformen für Kryptowährungen eine Spenden-Website eingerichtet. „Kryptowährungen spielen eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Ukraine“, erklärte der stellvertretende Digitalminister Oleksandr Bornjakow am Montag. Diese „erleichtern den Fluss von Finanzmitteln für ukrainische Bürger und Soldaten“. Über die Internetseite Aid for Ukraine (Hilfe für die Ukraine) können Nutzer Spenden in zehn verschiedenen Kryptowährungen einreichen, die anschließend in Dollar umgewandelt werden. 4 Uhr: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben örtlicher Behörden bisher mehr als 2.000 Zivilisten getötet worden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar seien 2.357 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Stadtrat in der Nacht zu Dienstag mit. Mariupol mit etwa 400.000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten. Ukrainische Behörden berichten von heftigen Luftangriffen auf die umkämpfte Stadt am Asowschen Meer. Russland beharrt darauf, lediglich militärische Ziele anzugreifen. Ein Video der ukrainischen Asow-Miliz zeigt das Ausmaß der Zerstörung in Mariupol. Es wurde am Montag auf YouTube veröffentlicht und zeigt unter anderem das „Epicenter K“-Einkaufszentrum. 3.50 Uhr: Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder Strom. „Die Ukraine hat die IAEA darüber informiert, dass die externe Stromversorgung des Kernkraftwerks (Tschernobyl) heute wiederhergestellt wurde“, erklärte die IAEA am Montagabend auf Twitter. Der ukrainische Energieversorger Ukrenergo hatte zuvor mitgeteilt, die Stromzufuhr der Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt worden. 3.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat massive Steuererleichterungen für die heimische Wirtschaft angekündigt. In seiner abendlichen Ansprache sagte er, dass man statt einer Mehrwertsteuer und einer Einkommensteuer eine zweiprozentige Steuer einführen wolle. Kleinbetriebe könnten eine Einmalzahlung leisten. „Wenn Sie diese bezahlen können, gut. Wenn nicht – wir stellen keine Fragen“, sagte er. Steuerprüfungen seien bis auf Weiteres ausgesetzt. 2.55 Uhr: Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) hat das hohe Spendenaufkommen von privaten Organisationen für die Ukraine hervorgehoben. „In knapp zwei Wochen haben Unternehmen, Stiftungen und Philanthropen mehr als 200 Millionen Dollar“ (180 Millionen Euro) für humanitäre Hilfe bereitgestellt, erklärte UNHCR am Montag. Die Organisation braucht nach eigenen Angaben allerdings mehr als 500 Millionen Dollar für die Bewältigung der größten Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. 2.50 Uhr: Der ehemalige Befehlshaber der US-Truppen in Europa sieht Russland vor dem baldigen Ende seiner Möglichkeiten. Die russischen Truppen hätten weder die Zeit noch ausreichend Truppen und Munition, sagte er im US-Sender MSNBC. „Nach meiner Einschätzung könnte Russland in zehn Tagen nicht mehr in der Lage sein, weiter anzugreifen“, sagte der pensionierte US-General Ben Hodges in einem Interview. Voraussetzung sei aber, dass der Westen die Ukraine weiterhin mit Abwehrraketen und anderen Waffen beliefere. Hodges sagte, dass Berichte über niedrige Moral, Streit zwischen Kommandanten, Meuterei auf mindestens einem Schiff und Desertion – alles innerhalb der ersten zwei Wochen – Indikatoren für größere Personalprobleme für die russischen Streitkräfte seien. Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Krieg noch bis Mai andauern. „Ich denke, wir sollten bis Mai, Anfang Mai, ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen“, sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. 1.35 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versuchen die russischen Streitkräfte, ihre Truppen um die Stadt Charkiw zu verstärken. Außerdem erwarte man „Provokationen“ in Belarus, um das Land mit in den Krieg zu ziehen. Angriffe werden aus dem belarussischen Grenzgebiet gemeldet. Nördlich von Kiew versuchten sich die russischen Truppen neu zu formieren und die Logistik zu verbessern, schreibt der Generalstab auf Telegram. Das Gebiet um die Stadt Sumy sei weiterhin umkämpft, ebenso Donezk und Luhansk. Die russischen Truppen würden immer noch versuchen, Mariupol einzunehmen, seien aber am Montag erneut zurückgeschlagen worden. Derzeit habe man keine Anzeichen für Landeoperationen an der Schwarzmeerküste. Die Behörden der Stadt Charkiw im Osten berichteten am Montagabend, dass bei einem russischen Luftangriff zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt wurde. In Tschuschujew südöstlich der Stadt wurde demnach außerdem ein 15-Jähriger bei einem Angriff auf eine Jugendeinrichtung getötet. 1.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Abendansprache die russischen Verluste als sehr hoch bezeichnet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten 80 Kampfjets abgeschossen, hunderte Panzer zerstört und tausende russische Soldaten getötet worden. „In 19 Tagen hat Russland mehr verloren als in zwei blutigen Kriegen in Tschetschenien“. Die Zahlen können nicht unabhängig verifiziert werden. Nach Angaben der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial sollen in den beiden Kriegen in Tschetschenien etwa 14.000 Soldaten ums Leben gekommen sein. Die Ukraine hat zuletzt von 12.000 getöteten russischen Soldaten gesprochen, die Zahlen sind aber nicht überprüfbar. Die USA gehen von bislang 4.500 gefallenen russischen Soldaten aus. 0.30 Uhr: Die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte hat auf Telegram behauptet, dass eine russische Drohne in polnisches Hoheitsgebiet eingedrungen sein. Der Flugkörper vom Model „Outpost“ sei am Montag über der Militärbasis von Yavoriv nahe der polnischen Grenze und der Stadt Lwiw geflogen. Er sei dann für kurze Zeit im polnischen Luftraum gewesen. Die Luftwaffe geht davon aus, dass es sich um einen Beobachtungsflug gehandelt habe. Am Tag zuvor hatten russische Raketen Lwiw angegriffen. Die Drohne sei schließlich von ukrainischen Streitkräften abgeschossen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Aus Polen gab es keine Mitteilungen über eine Luftraumverletzung. 0.20 Uhr: Die Slowakei hat drei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen. Wie das slowakische Außenministerium am Montagabend bekanntgab, müssen sie innerhalb von 72 Stunden die Slowakei verlassen, weil ihre Tätigkeit den diplomatischen Regeln widerspricht. Wer die drei Personen sind und welche Aufgaben sie erfüllten, konkretisierte das slowakische Außenministerium nicht. Parallel dazu wurden mindestens drei slowakische Staatsbürger festgenommen, die gegen Bezahlung spioniert haben sollen. 0.15 Uhr: In der Ukraine haben nach Angaben aus Kiew am Montag nur sieben der geplanten landesweit zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern funktioniert. Dabei seien insgesamt rund 4.000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk nach Angaben der Agentur Unian am Abend. Die meisten Zivilisten kamen aus der Region Kiew (2.028). Hingegen scheiterten Evakuierungen aus Mariupol auch am 19. Kriegstag weitgehend. Auch eine Hilfskolonne mit Medikamenten und Wasser für die belagerte Hafenstadt werde weiter blockiert, sagte Wereschtschuk. 23.00 Uhr: Der außenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten hat betont, dass die Ukraine bei Verhandlungen mit Russland Sicherheitsgarantien für die Zukunft anstrebt. „Wir wollen, dass sich diese Situation nie wiederholen kann“, sagte Ihor Showkwa am Montag in den ARD-„Tagesthemen“ laut Übersetzung des Senders. In den Verhandlungsrunden seien zuletzt Überlegungen angestellt worden „über eine mögliche friedliche Lösung, mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Beendigung der Kriegshandlungen“. 21.11 Uhr: Die US-Regierung sieht in dem russischen Angriff auf den Truppenübungsplatz Jaworiw in der Westukraine keinen „Wendepunkt“. „Ich glaube nicht, dass wir diesen oder die anderen Angriffe in der Westukraine als eine Art Wendepunkt betrachten würden“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag. Das russische Militär würde aber eindeutig seine Ziele erweitern. Kirby betonte gleichzeitig: „Wir betrachten diesen Angriff nicht als einen Versuch, die Lieferung von Sicherheitshilfen an die Ukraine anzugreifen.“ Man werde die Ukraine weiterhin mit entsprechenden Lieferungen unterstützen. 20.58 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson und sein lettischer Amtskollege Krisjanis Karins haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgerufen, seine Angriffe auf Zivilisten zu beenden. Die Regierungschefs seien sich einig, dass „Putin in der Ukraine einen furchtbaren und unverzeihlichen Fehler gemacht hat und seine wahllosen Angriffe auf unschuldige Bürger aufhören müssen“, hieß es am Montagabend aus der Downing Street. Außerdem müsse der Westen seine Abhängigkeit von Russland im Energiebereich beenden. Man wolle schnellstmöglich „nukleare und erneuerbare Optionen“ ausloten. 20.49 Uhr: Inmitten anhaltender Kämpfe gehen die Evakuierungen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine weiter. Nach Angaben des stellvertretenden Innenministers Jewhenij Jenin wurden seit Beginn des Krieges rund 548.000 Zivilisten in Sicherheit gebracht. 20.35 Uhr: Ein US-Journalist vom TV-Sender Fox News wurde bei einem Einsatz in der Region Kiew verletzt und in ein Krankenhaus verlegt. Das bestätigte Fox News in einer Mitteilung. „Die Sicherheit unseres gesamten Teams in der Ukraine und den umliegenden Regionen ist unsere oberste Priorität und von größter Bedeutung“, schrieb Suzanne Scott, CEO von Fox News. Weitere Details zu der Verletzung und darüber, was eigentlich passiert ist, seien noch nicht bekannt. 19.53 Uhr: Die EU-Mitgliedstaaten einigen sich auf ein viertes Sanktionspaket gegen Russland. Details werden zunächst nicht genannt, Diplomaten zufolge gehören zu den Sanktionen ein Importverbot für Stahl und Eisen, ein Verbot von Investitionen in Ölunternehmen und den Energiesektor sowie ein Exportverbot für Luxusgüter, darunter Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro. Das Büro der französischen EU-Ratspräsidentschaft erklärt, der Handelsstatus von Russland als „meistbegünstigte Nation“ werde widerrufen. 19.35 Uhr: Das russische Militär macht nach Einschätzung der US-Regierung nur langsam Fortschritte beim Vorstoß auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Stellenweise seien die Soldaten weiter rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Ein kilometerlanger, ins Stocken geratener russischer Militärkonvoi sei auch nicht wirklich vorangekommen. Die nordukrainische Stadt Tschernihiw sei im Wesentlichen isoliert. Aber auch dort gibt es dem Pentagon zufolge kaum Fortschritte des russischen Militärs, weil der Widerstand der Ukrainer demnach sehr stark ist. Der jüngste russische Angriff auf den Militärübungsplatz Jaworiw rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt hat nach Angaben des Pentagon keine Auswirkungen auf die Lieferungen des Westens an die ukrainische Armee. Es wäre falsch anzunehmen, dass die Russen dort eine Art Umschlagplatz für Sicherheitsunterstützung getroffen hätten, sagte der Beamte. Seit Beginn des Krieges habe das russische Militär insgesamt mehr als 900 Raketen abgeschossen. Der Beamte betonte außerdem, dass der ukrainische Luftraum weiterhin umkämpft sei. Die Russen hätten trotz ihrer Ausrüstung nicht die Kontrolle über den Luftraum. 19.13 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat weitere Angriffe gegen mutmaßliche Aufenthaltsorte ausländischer Kämpfer in der Ukraine angekündigt. „Wir kennen alle Standorte ausländischer Söldner in der Ukraine. Gegen sie werden weiterhin gezielte Angriffe durchgeführt“, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow einer Mitteilung zufolge. „Eine Reihe westlicher Länder fördert auf staatlicher Ebene die Teilnahme ihrer Bürger als Söldner der Ukraine an Feindseligkeiten gegen russische Truppen“, behauptete Konaschenkow. 18.43 Uhr: Aus Protest gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft drei Männer in die Villa eines Ex-Schwiegersohns von Kremlchef Wladimir Putin an der französischen Atlantikküste eingedrungen. Die drei sollten noch am Montag aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden, teilte die Anklagebehörde in Bayonne mit. Die Männer sollten mündlich verwarnt werden, eine in Frankreich mögliche Maßnahme bei minderschweren Vorfällen. 18.20 Uhr: Bei einem Angriff russischer Truppen auf einen Fernsehturm nahe der ukrainischen Stadt Riwne sind nach Angaben örtlicher Behörden neun Menschen getötet worden. Neun weitere seien bei dem Beschuss des Turms im westukrainischen Ort Antopil verletzt worden, teilte der Leiter der Regionalverwaltung, Witalij Kowal, am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Zwei Raketen hätten den Fernsehturm und ein Verwaltungsgebäude direkt daneben getroffen. 18.13 Uhr: Russland kündigt Angriffe auf ukrainische Waffenfabriken an. In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums werden die Bürger des Landes aufgefordert, die Umgebung der entsprechenden Werke zu verlassen. Dies sei eine Reaktion auf einen Angriff in Donezk, für den Russland die Ukraine verantwortlich macht. Man werde „Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine außer Gefecht setzen, die Waffen herstellen, reparieren und wiederherstellen, die von Nationalisten für Kriegsverbrechen verwendet werden“. Die Ukraine verneint einen Angriff auf Donezk. 18.05 Uhr: Zweieinhalb Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs verbietet die Ukraine den Import russischer Bücher und anderer Druckerzeugnisse. Das teilte das für Medien zuständige Staatskomitee am Montag in Kiew mit. Die „Einfuhr von Verlagsprodukten aus dem Gebiet des Aggressorlandes“ werde gestoppt, hieß es. Damit solle dessen kultureller Einfluss auf die ukrainische Bevölkerung unterbunden werden. Die meisten Menschen in der Ukraine sprechen Ukrainisch und Russisch und lesen Literatur in beiden Sprachen. 17.57 Uhr: In Finnland wächst der Zuspruch für einen möglichen Beitritt zur Nato. Angesichts des Angriffskriegs des finnischen Nachbarlandes Russland in der Ukraine sprachen sich in der jüngsten Umfrage des Rundfunksenders Yle 62 Prozent der Befragten für eine Mitgliedschaft aus. Gegen einen solchen Schritt waren der am Montag veröffentlichten Befragung zufolge nur noch 16 Prozent.21 Prozent waren unentschlossen. Erst vor wenigen Wochen hatte sich in einer Yle-Umfrage zum ersten Mal überhaupt eine finnische Mehrheit von mehr als 50 Prozent für einen Nato-Beitritt gefunden. 17.40 Uhr: Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar sind 2,8 Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet. Das geht aus der neuesten Statistik hervor, die am Montag von der UN in Genf veröffentlicht wurde. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) registrierte seit Sonntag eine Zunahme um 110.512 Flüchtlinge. Die Flucht aus der Ukraine ist die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. 17.24 Uhr: Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Zweikampf herausgefordert. Dabei soll es um nichts Geringeres als das Schicksal der Ukraine gehen. „Ich fordere hiermit Wladimir Putin zu einem Kampf von Mann zu Mann heraus. Der Einsatz ist die Ukraine“, twitterte der Tesla-Gründer am Montag. „Nimmst du diesen Kampf an?“, fügte er auf Russisch hinzu. Der exzentrische Milliardär und Gründer des Luft- und Raumfahrtunternehmens SpaceX richtete den Tweet direkt an den offiziellen englischsprachigen Twitter-Account des 69-jährigen Staatschefs. Er meine es „absolut ernst“, schrieb Musk weiter, nachdem einer seiner 77 Millionen Anhänger gefragt hatte, ob er sich die Herausforderung auch wirklich überlegt habe. „Wenn Putin den Westen so einfach demütigen könnte, dann würde er die Herausforderung annehmen. Aber das wird er nicht“, fügte er hinzu. Eine unmittelbare Reaktion des Kremls blieb aus. 17.15 Uhr: Der UN-Generalsekretär António Guterres schließt die Möglichkeit eines Atomkrieges angesichts der Entwicklungen im Ukraine-Krieg nicht mehr aus. Dass Russland die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft versetzt habe, sei eine beängstigende Entwicklung. „Die Aussicht auf einen nuklearen Konflikt, einst undenkbar, ist jetzt wieder im Bereich des Möglichen“, sagte Guterres am Montag in New York. Damit änderte der UN-Chef seinen Ton: In den vergangenen Wochen hatte er die Möglichkeit eines Einsatzes von Atomwaffen noch als „unvorstellbar“ bezeichnet. Gleichzeitig richtete Guterres sich klar wie selten gegen den Aggressor Russland: „Die überwältigende Mehrheit der zivilen Opfer und die überwältigende Mehrheit der zerstörten zivilen Infrastruktur wurden im Zusammenhang mit dem Krieg von den russischen Streitkräften verursacht.“ Eine Flugverbotszone über der Ukraine lehnte er allerdings mit der Begründung ab, dies könnte zu einer Eskalation und einem globalen Konflikt führen. 17.10 Uhr: Russland als großer Getreideexporteur schränkt die Ausfuhr von unter anderem Weizen, Gerste und Roggen zeitweise ein. Damit solle der Bedarf im Land gesichert und ein Preisauftrieb für Verarbeiter und Verbraucher verhindert werden, sagte die zuständige Vizeregierungschefin Wiktorija Abramtschenko am Montag in Moskau. Im Grundsatz gilt demnach ab diesem Dienstag bis zum 30. Juni ein Exportstopp für Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Mischgetreide, sogenanntes Mengkorn. „Eine Getreideausfuhr im Rahmen von Quoten aufgrund einzelner Lizenzen wird erlaubt“, stellte Abramtschenko aber klar. Für Zucker und Zuckerrohstoff gilt der Stopp bis Ende August. 17.08 Uhr: Die Nato wird nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch ein Sondertreffen zu der russischen Invasion abhalten. Verteidigungsminister Hulusi Akar werde dazu nach Brüssel reisen, heißt es. 17.02 Uhr: In der US-Regierung wird einem Insider zufolge eine Reise von Präsident Joe Biden nach Europa erwogen, um über den Krieg in der Ukraine mit den Verbündeten zu sprechen. Dies könnte in den kommenden Wochen passieren, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Das Präsidialamt in Washington lehnt eine Stellungnahme ab. 16.57 Uhr: Der Beschuss durch russische Truppen verhindert nach ukrainischen Angaben weiterhin humanitäre Hilfe für die Stadt Mariupol. Ein Konvoi, der am Montag versucht habe, Hilfsgüter zu liefern sowie Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen, sei wie bereits in der vergangenen Woche nicht durchgekommen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschuk. Einige Zivilisten hätten jedoch die belagerte Hafenstadt mit Pkws verlassen können. 16.41 Uhr: Rund 500 russische Marineinfanteristen haben planmäßige Militärübungen in der Exklave Kaliningrad abgehalten. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die russische Ostseeflotte. In dem Agenturbericht wird der Einmarsch der Russen in die Ukraine nicht erwähnt. 16.26 Uhr: Die europäischen Finanzminister beraten laut Bundesfinanzminister Christian Lindner am Montag und Dienstag über weitere Sanktionen gegen Russland. „Wir wollen maximalen Druck auf Putin“, sagt Lindner in Brüssel. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch.“ Außerdem müssten bei den Strafmaßnahmen Umgehungsmöglichkeiten geschlossen werden. 16.01 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium gibt einem Medienbericht zufolge den Beginn einer Massenevakuierung der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol bekannt. Deren Blockade sei aufgehoben, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. 15.54 Uhr: Russische Truppen sollen ukrainischen Angaben zufolge Teile eines Munitionslagers unweit des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gesprengt haben. Die Explosion habe sich bei der Ruine eines Militärausbildungsplatzes ereignet, teilte der ukrainische Atomkraftbetreiber Enerhoatom auf Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Das Personal im Kraftwerk habe wegen der Explosion zwischenzeitlich seine Arbeit niedergelegt, hieß es von Enerhoatom. Ob sich die Strahlenbelastung durch den Vorfall verändert habe, sei bislang nicht bekannt. Bei dem Atomkraftwerk im Süden der Ukraine herrschte zuletzt Unklarheit darüber, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Enerhoatom meldete der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, das Atomkraftwerk stehe „unter der Kontrolle des Befehlshabers der russischen Streitkräfte“. Der russische Staatskonzern Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle Kontrolle übernommen zu haben. 15.27 Uhr: Die Europäische Union will einem Insider zufolge ihre Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft, Transneft und Gazprom Neft verschärfen. Man werde aber weiter Öl von den Konzernen kaufen, sagt eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die drei Unternehmen unterliegen bereits EU-Sanktionen für Kredite und Fremdfinanzierung. Im Rahmen des neuen Pakets, das noch im Laufe des Montags von EU-Spitzendiplomaten diskutiert werden soll, werden sie auch mit einem Investitionsverbot belegt. Damit würden Finanzmittel aus der EU für neue Produktions- und Explorationsprojekte eingefroren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte am Freitag neue Sanktionen gegen den russischen Energiesektor an, ohne allerdings die betroffenen Unternehmen zu nennen. „Dieses Verbot wird alle Investitionen, Technologietransfers, Finanzdienstleistungen etc. für die Energieexploration und -produktion umfassen“, hatte von der Leyen angekündigt. 15.13 Uhr: Nach einem Bombenangriff auf eine Pumpstation in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw ist nach Betreiberangaben die Trinkwasserversorgung ausgefallen. Vier Menschen seien auf dem Gelände der Anlage getötet worden, teilte der ukrainische Verband der Wasserversorgungs- und Kanalisationsunternehmen mit. Auf Fotos waren etwa Schäden an einem unterirdischen Wasserbecken zu sehen. Es werde alles unternommen, um die Stadt mit 300.000 Einwohnern wieder mit Wasser zu versorgen, hieß es. Im Gebiet Tschernihiw wurde zudem ein Gebäude auf dem Gelände einer Gasspeicheranlage angegriffen, wie der Netzbetreiber Ukrtransgaz berichtete. Eine Granate habe eine Methanol-Pumpstation beschädigt. Das Personal sei in Sicherheit gebracht worden. Es wurde den Angaben zufolge niemand verletzt. Tschernihiw nahe der Grenze zu Russland steht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Zentrum schwerer Attacken. Die humanitäre Lage in der Stadt ist Behördenangaben zufolge katastrophal. 15.07 Uhr: Ein ukrainischer Unterhändler der Gespräche mit Russland erklärt, die Verhandlungen seien bis Dienstag unterbrochen worden. Die vierte Runde der Gespräche konzentriert sich nach ukrainischen Angaben auf einen Waffenstillstand, einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine. 14.43 Uhr: Das Menschenrechtskommissariat der UN kann nach eigenen Angaben bis einschließlich Sonntag den Tod von mindestens 636 Zivilisten in der Ukraine bestätigen. Darunter seien 46 Kinder. Die tatsächliche Totenzahl dürfte deutlich höher liegen, unter anderem wegen Verzögerung bei den Berichten aus umkämpften Orten wie Charkiw und Mariupol, heißt es weiter. 13.38 Uhr: Die Ukraine ruft zum weltweiten Boykott internationaler Firmen auf, die ihre Geschäfte in Russland trotz des Krieges aufrechterhalten. Internationale Firmen müssten Russland verlassen – sowohl aus moralischen als auch aus praktischen Gründen, erklärt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba.

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