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So kämpfte sich eine 36-Jährige aus dem Rollstuhl und zurück ins Leben kämpft

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Drei Jahrzehnte läuft bei Karoline Erdmann alles normal, dann holt eine seltene Erbkrankheit sie von den Beinen. Plötzlich kann sie nicht mehr laufen, sprechen und essen. Warum sie trotz ihrer Handicaps ihr heutiges Leben so gut findet wie ihr früheres und was sie anderen Betroffenen mitgeben will.
Drei Paar extravagante High Heels in knalligen Farben mit 15 Zentimeter hohen, spitzen Absätzen stehen auf dem Kleiderschrank. An der Fotowand hängen dutzende Bilder mit Freunden und Familie – von ausgelassenen Partys und vergnügten Treffen. Auf jedem lacht Karoline Erdmann. Es sind Erinnerungen aus den ersten 30 Lebensjahren der Bartherin. Denn die High Heels kann die junge Frau heute nicht mehr tragen. Auch Partys stehen in der Regel nicht auf der Tagesordnung. Stattdessen liegen hinter der heute 36-Jährigen ein Jahr im Rollstuhl, viele Operationen, Magensonde, Therapien, Schmerzen, der Verlust der Sprache. Was geblieben ist, ist allerdings das offene und vergnügte Lachen. Die lebenslustige Karo, wie sie von allen genannt wird, hat sich zurück ins Leben gekämpft. Raus aus dem Rollstuhl. Weg von der Magensonde. Nur das Sprechen funktioniert nicht mehr richtig. Karo Erdmann leidet an Morbus Wilson, einer seltenen Erbkrankheit, bei der Körper nicht in der Lage ist, Kupfer normal abzubauen. Eine Stoffwechselstörung, von der nur wenige Menschen betroffen sind – laut Experten leiden bundesweit rund 1000 Menschen daran. Kupfer lagert sich im Gehirn und in Organen wie der Leber ab und kann dort große Schäden anrichten. Drei Jahrzehnte lang läuft jedoch alles normal. Mit zehn Jahren wird bei Karo Erdmann Morbus Wilson diagnostiziert. Sie muss fortab immer Tabletten nehmen, eingeschränkt ist sie aber nicht. Bis zum Jahr 2015: „Ich bin im Oktober 30 Jahre geworden und konnte noch mit meinen Mädels feiern. Danach ging es schleichend bergab. Erst konnte ich wochenlang nicht mehr richtig schlafen, hatte Schmerzen im ganzen Körper und meine Stimme wurde immer leiser“, erinnert sich die 36-Jährige. Sie bricht ihre Ausbildung zur Hotel-Betriebswirtin ab. Stattdessen geht sie von Arzt zu Arzt, ohne Erfolg. Eines Tages fährt Heike Erdmann ihr einziges Kind in die Notaufnahme nach Stralsund. Die Diagnose: Es ist wieder Morbus Wilson. Nur diesmal trifft es sie mit voller Wucht.

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