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++ News zum Ukraine-Krieg ++ Russisches Spezialkommando versucht Sturm auf Asowstal

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Tag 55 seit Kriegsbeginn: Die Kämpfe in Mariupol konzentrieren sich auf ein Stahlwerk. Die Ukraine geht davon aus, dass die erwartete russische Offensive im Osten begonnen hat. Alle Informationen im Newsblog.
Tag 55 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine geht davon aus, dass die erwartete russische Offensive im Osten begonnen hat. Aus den USA kommen neue Waffenlieferungen. Alle Informationen im Newsblog. Seite neu laden 10.05 Uhr: Russland hat in der Nacht eigenen Angaben zufolge 1.260 Ziele in der Ukraine beschossen. Sie seien sowohl mit Raketen als auch mit Artillerie angegriffen worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Zudem sei in der ostukrainischen Region Donezk ein ukrainischer Kampfjet des Typs MiG-29 abgeschossen worden. 9.55 Uhr: Ein russisches Spezialkommando versucht nach Angaben der Separatisten das Gelände von Asowstal Industrial in Mariupol zu stürmen, wie die Nachrichtenagentur RIA berichtet. Ziel sei, das Gebiet so schnell wie möglich „zu befreien“. In dem Gelände leisten ukrainische Verbände erbitterten Widerstand gegen die russischen Truppen, dort sollen sich auch Zivilisten aufhalten. 9.48 Uhr: Griechenland beschlagnahmt einen russischen Öltanker im Rahmen der von der EU gegen Russland verhängten Sanktionen. Das teilt ein Vertreter des griechischen Schifffahrtsministeriums mit. 8.56 Uhr: Wegen der russischen Offensive im Osten der Ukraine sind nach Regierungsangaben aus Kiew den dritten Tag in Folge keine Fluchtkorridore für die umkämpften Orten eingerichtet worden. „Der intensive Beschuss im Donbass geht weiter“, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag mit. Sie warf Russland zudem vor, in der besonders umkämpften Hafenstadt Mariupol trotz Bitten keinen humanitären Korridor für Zivilisten in Richtung der Berdjansk bereitzustellen. „Wir setzen die schwierigen Verhandlungen über die Öffnung der humanitären Korridore in den Gebieten Cherson und Charkiw fort“, schrieb Wereschtschuk in ihrem Nachrichtenkanal in dem sozialen Netzwerk Telegram. Die Behörden hatten zuletzt in verschiedenen Städten im Osten der Ukraine beklagt, wegen der Gefahr durch Beschuss keine Menschen mehr aus den umkämpften Gebieten in Sicherheit bringen zu können. 8.34 Uhr: Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, das ukrainische Volk vernichten zu wollen. „Putin hat die Ukraine mit einem verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg überzogen“, sagt sie im ZDF. „Er will offenkundig die Ukraine zerstören, das ukrainische Volk vernichten.“ Deutschland werde deshalb weiter Waffen an die Ukraine liefern. Kanzler Olaf Scholz werde dazu heute weitere Gespräche führen, kündigt die SPD-Co-Chefin an. 8.20 Uhr: Russische Behörden haben in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine erneuten Beschuss aus dem Nachbarland beklagt. Getroffen worden sei diesmal das Dorf Golowtschino, es gebe Zerstörungen, eine Frau sei verletzt, teilte der Gouverneur des Gebietes Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow in seinem Kanal in dem sozialen Netzwerk Telegram mit. Die laut Behörden bereits mehrfach beschossene Region grenzt an das umkämpfte ukrainische Gebiet Charkiw. 7 Uhr: Japan wird der Ukraine Schutzmasken und -kleidung gegen chemische Waffen zur Verfügung stellen. Das kündigte der japanische Verteidigungsminister Nobuo Kishi am Dienstag an. Außerdem werde man der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland kommerzielle Drohnen zur Aufklärung bereitstellen. Damit komme man einer Anfrage der Regierung in Kiew nach. Der Schritt erfolgt angesichts wachsender Besorgnis über den Einsatz chemischer Waffen durch russische Truppen. „Wir werden der ukrainischen Regierung weiter so viel Unterstützung wie möglich zukommen lassen“, so Kishi. Kürzlich hatte Japan bereits schusssichere Westen, Helme und Winterkampfkleidung bereitgestellt. 5.15 Uhr: Ukrainische Medien berichten über eine Reihe von zum Teil heftigen Explosionen entlang der Frontlinie in der östlichen Region Donezk und über Beschuss in Marinka, Slawjansk und Kramatorsk. Auch in Charkiw im Nordosten der Ukraine, in Mykolaiw im Süden und in Saporischschja im Südosten hat es demnach Explosionen gegeben. In vielen Städten und Orten heulten Luftschutzsirenen. Bislang gibt es keine unabhängige Bestätigung für die Berichte. 4.15 Uhr: Die Angst vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs im Falle der Lieferung schwerer Waffen sollte nach den Worten der Vorsitzenden des Bundestagsverteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, nicht Richtschnur deutscher Politik sein. „Wir sollten uns nicht hinter Eskalationsszenarien verschanzen. Angst ist kein guter Ratgeber“, sagt die FDP-Politikerin der „Rheinischen Post“ laut Vorabbericht. Die Ukraine brauche jetzt sofort schwere Waffen, wie Panzer, um sich verteidigen zu können. 3.45 Uhr: Nach einem Bericht der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen hat es seit Kriegsbeginn 2.072 zivile Todesopfer und 2.818 zivile Verletzte gegeben. Darunter sollen sich 71 Kinder befinden. Die meisten Opfer habe es in Luhansk und Donezk gegeben. 3 Uhr: Die amerikanische Regierung beruft am Dienstag ein hochrangiges Gremium ein, um die weltweite Reaktion auf die Krise bei der Ernährungssicherheit zu diskutieren. Diese werde durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine verschärft, teilte das US-Finanzministerium mit. „Finanzministerin Janet Yellen ist zutiefst besorgt über die Auswirkungen, die Russlands rücksichtsloser Krieg auf die Weltwirtschaft hat, einschließlich des Risikos einer zunehmenden Ernährungsunsicherheit in den Schwellenländern und Entwicklungsländern“, sagte ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums am Montag. 2.30 Uhr: Die ersten Waffenlieferungen aus dem neuen militärischen Hilfspaket der USA für die Ukraine sind an den Grenzen des Landes eingetroffen. Vier Flugzeuge hätten am Sonntag militärisches Gerät für die Ukraine angeliefert, teilte am Montag ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums mit, der nicht namentlich zitiert werden wollte. Ein fünfter Flug werde in Kürze folgen. Zu dem neuen Hilfspaket gehören 18 155-Millimeter-Haubitzen,200 gepanzerte Personentransporter vom Typ M113, elf Mi-17-Hubschrauber,100 weitere Panzerfahrzeuge sowie Artilleriemunition. 0.40 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Einschätzung von Bürgermeister Vitali Klitschko weiterhin von russischen Angriffen bedroht. „Kiew war und bleibt ein Ziel des Aggressors“, teilte Klitschko am Montagabend per Telegram mit. Er rate den geflohenen Einwohnern der Metropole dringend, lieber an einem sichereren Ort zu bleiben. „Aufgrund der militärischen Daten und der jüngsten Entwicklungen können wir nicht ausschließen, dass Kiew weiterhin von Raketenangriffen bedroht ist“, meinte Klitschko. Auf einige Bezirke seien zuletzt Raketen abgefeuert worden. „Daher können wir die Sicherheit in der Stadt nicht garantieren.“ Es gebe weiterhin viele Kontrollpunkte in Kiew und auch eine nächtliche Ausgangssperre. 0.15 Uhr: Beim Beschuss der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen getötet und 15 verletzt worden, darunter ein 14 Jahre altes Kind. „Die Granaten fielen direkt vor Häuser, auf Kinderspielplätze und in die Nähe von humanitären Hilfsstellen“, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, am Montagabend mit. Er warf der russischen Armee einen Angriff auf Zivilisten vor. Ärzte und Rettungskräfte seien rund um die Uhr im Einsatz, um die Folgen des Beschusses zu beseitigen, hieß es. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben zunächst nicht prüfen. 23.40 Uhr: Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sprach bei einer Pressekonferenz von „chronischen Schwierigkeiten“ der russischen Truppen in den Bereichen Logistik, Kommunikation, operative Manöver sowie in der Zusammenarbeit von Luft- und Bodentruppen. „Es bleibt abzuwarten, ob sie diese Probleme in den Griff bekommen haben und nun in der Lage sind, im Donbass effizienter zu agieren“, so der Pentagon-Sprecher. 23.30 Uhr: Nachdem wegen der Angriffe und Kämpfe Botschaften und Konsulate die Stadt verlassen und sich zum Teil in Lwiw niedergelassen haben, kehren viele wieder zurück. Der ukrainische Generalstab meldete auf Telegram, dass EU, Frankreich, Italien, Litauen, Lettland, Estland, Polen, die Türkei, Tschechien, Slowakei, der Vatikan, Slowenien, Iran, Kasachstan und Turkmenistan wieder aus der Hauptstadt heraus operieren. 23.10 Uhr: US-Präsident Joe Biden plant trotz eines Appells des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj derzeit keinen Besuch in der Ukraine. Es gebe keine solchen Pläne, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag in Washington. Die US-Regierung konzentriere sich darauf, dem von Russland angegriffenen Land militärische Ausrüstung zukommen zu lassen. Falls ein Regierungsmitglied in die Ukraine reise, werde dies aus Sicherheitsgründen auch erst nach der Ankunft mitgeteilt. Er will aber am Dienstag in einer Videokonferenz die Lage mit verbündeten Ländern besprechen. 21.52 Uhr: Die aktive Phase der russischen Offensive im Osten der Ukraine hat begonnen, schreibt der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, auf Twitter. „Wir werden unsere Gebiete nicht aufgeben“, betonte er. Das russische Militär habe den Auftrag, bis Ostern die Gebiete Donezk und Luhansk zu besetzen. Dies werde ihnen jedoch nicht gelingen, so Danilow. In der russisch-orthodoxen Kirche ist Ostern erst am 24. April. Die Bewohner der betroffenen Regionen rief er auf, sich in Sicherheit zu bringen. 21.50 Uhr: Beim Beschuss der ostukrainischen Region Donezk durch russische Truppen sind nach ukrainischen Angaben vier Menschen getötet worden. Das schreibt Regionalgouverneur Pawlo Kirilenko auf Telegram. 21.10 Uhr: Der Bürgermeister der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol erklärt, dass etwa 40.000 Zivilisten nach Russland oder in russisch kontrollierte Regionen der Ukraine zwangsumgesiedelt worden seien. Dies habe man anhand des kommunalen Registers festgestellt, sagt Wadym Boitschenko. Noch seien mehr als 100.000 Zivilisten in Mariupol. 20.36 Uhr: Die russische Invasion hat nach ukrainischen Angaben bislang bis zu 30 Prozent der ukrainischen Infrastruktur beschädigt oder zerstört. Die Schäden beliefen sich auf eine Summe von etwa 100 Milliarden Dollar, sagt Infrastruktur-Minister Oleksander Kubrakow der Nachrichtenagentur Reuters. Mehr als 300 Brücken an Nationalstraßen seien zerstört oder beschädigt, mehr als 8000 Kilometer Straße müssten repariert oder erneuert werden. Zudem seien dutzende Brücken des Bahnverkehrs gesprengt worden. Er erwarte, dass westliche Länder die Ukraine beim Wiederaufbau unterstützen, sagt der Minister. 20.10 Uhr: Die russische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nähe der westukrainischen Stadt Lwiw ein großes Waffendepot zerstört, in dem aus dem Westen gelieferte Waffen gelagert worden sein sollen. Russische Flugzeuge hätten am Montagmorgen einen Angriff auf ein Logistikzentrum der ukrainischen Streitkräfte ausgeführt, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Abend. Das Logistikzentrum sowie dort gelagerte „große Chargen ausländischer Waffen, die in den vergangenen sechs Tagen von den USA und europäischen Staaten in die Ukraine geliefert wurden“, seien bei den Angriffen zerstört worden, sagte Konaschenkow weiter. Ausgeführt worden sei der Angriff mit „hochpräzisen Raketen“. Insgesamt gab die russische Armee an, am Montag 16 ukrainische Militärstandorte zerstört zu haben, darunter eine Reparaturfabrik für taktische Raketen des Typs Totschka-U. Laut Konaschenkow wurde auch ein Munitionslager in der Nähe von Wassylkiw in der Region Kiew getroffen. 19.25 Uhr: Die Europäische Union hat „willkürliche“ Bombenangriffe Russlands in der Ukraine angeprangert. „Die EU verurteilt die fortgesetzten willkürlichen und illegalen Bombardements auf Zivilisten und zivile Infrastruktur durch die russischen Streitkräfte“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. „Kriegsverbrechen dürfen nicht ungestraft bleiben“, betonte er. Die Angriffe auf Lwiw und andere Städte der Westukraine verdeutlichten, „dass kein Teil des Landes von den sinnlosen Angriffen des Kreml verschont bleibt“, erklärte Borrell. Großstädte, darunter auch Charkiw im Nordosten der Ukraine, würden „weiterhin wahllos angegriffen“. Dies führe zu einer „Zerstörung zivilen Lebens und ziviler Infrastruktur“. 19.13 Uhr: Die USA wollen das ukrainische Militär im Umgang mit Haubitzen ausbilden. Das Training solle in den kommenden Tagen beginnen und außerhalb der Ukraine stattfinden, sagte ein hoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Montag. Es handele sich dabei um ein „Train-the-Trainer-Programm“, bei dem ukrainische Ausbilder von den USA angelernt würden. Der Pentagon-Vertreter wollte keine weiteren Details nennen und machte keine Angaben dazu, wo das Training stattfinden werde. Die USA hatten in der vergangenen Woche neue Waffenlieferungen für die Ukraine angekündigt – darunter 18 Feldhaubitzen vom Typ 155mm mit 40 000 Artilleriegeschossen. Man schaue außerdem, ob auch für andere Waffen ein Training notwendig sei, sagte der Pentagon-Vertreter weiter. 18.50 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs mit der erwarteten Offensive im Osten des Nachbarlands begonnen. „Es werden Anzeichen des Beginns der Offensive in der Östlichen Operationszone festgestellt“, teilte der Generalstab in Kiew mit. Hervorgehoben wurden dabei die Gebiete Charkiw und Donezk. Von Isjum im Gebiet Charkiw aus werden demnach Vorstöße in Richtung Barwinkowe und Slowjansk im Donezker Gebiet erwartet. Auch der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von russischen Angriffen. „Gerade ist die Kontrolle über die Stadt Kreminna verloren gegangen. Es finden Straßenkämpfe statt.“ Es sei keine Evakuierung der Kleinstadt mehr möglich. „Jede Stunde verschlechtert sich die Situation.“ In Kreminna sollen von 18.000 Einwohnern vor dem Krieg noch etwa 4.000 ausharren. Schwere Kämpfe gebe es auch um die Städte Rubischne und Popasna. Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hatte zuvor schon über russische Vorstöße in Richtung Huljajpole im Gebiet Saporischschja im Südosten informiert. Rund 10.000 russische Soldaten sollen dabei im Einsatz sein. 18.46 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, sieht in dem seit mehr als sieben Wochen dauernden Krieg auch eine atomare Bedrohung durch Russland. „Chemische Waffen oder Atomwaffen (…), wir rechnen mit allem. Alles ist möglich“, sagte Klitschko am Montag in einem Interview der Sender RTL und n-tv. Die Ukraine verteidige sich im Krieg nicht nur selbst. „Wir verteidigen nicht nur uns, wir verteidigen euch.“ Sein Land sei entschlossen, Teil der europäischen Familie zu sein. 16.45 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Regierung dazu aufgefordert, die Einkommen von Staatsbediensteten und Rentnern sowie die Sozialleistungen anzuheben. Sie sollten der Inflation angepasst werden, sagte der Kremlchef am Montag bei einer per Video abgehaltenen Regierungssitzung. Die Inflation gab er mit 17,5 Prozent an. Insgesamt habe sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert, meinte Putin fast zwei Monate nach Beginn seines Krieges gegen die Ukraine. Dem Westen warf er vor, mit seinen Sanktionen einen „Blitzkrieg“ gegen Russlands Wirtschaft geführt zu haben. Dieser sei gescheitert. Putin wies die Regierung an, frisches Geld in die Wirtschaft zu pumpen, um den Konsum anzukurbeln. „Jetzt ist es äußerst wichtig, die Binnennachfrage zu unterstützen, ihre übermäßige Schrumpfung zu verhindern“, sagte er. Dazu könne die Regierung Haushaltsgelder direkt einsetzen oder als Kredithilfen verwenden. Die Mittel dazu seien vorhanden, weil im ersten Quartal des Jahres „ein Etatüberschuss auf Rekordniveau“ erzielt worden sei. 16.26 Uhr: Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, fordert erneut die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine. „Wir brauchen die schweren Waffen aus Deutschland sofort“, sagte er am Montag der „Bild“-Zeitung. „Jede Verzögerung kostet Menschenleben. Das sollte jedem klar sein. Ich kann diese Debatte nicht verstehen.“ Zu Details äußerte sich Klitschko nicht. In einem Interview der Sender RTL und ntv sagte er: „Ich bin kein Waffenexperte, aber wir brauchen Panzer und Flugzeuge.“ Die Bundesregierung liefert bislang keine schweren Waffen an die Ukraine. Klitschko äußerte sich in dem „Bild“-Interview auch zur Lage in Kiew. Die Menschen sollten noch nicht in die ukrainische Hauptstadt zurückkehren, warnte er. „Kiew ist noch nicht sicher, das haben wir erst gestern bei einem Raketenangriff erlebt.“ Den Sendern RTL und ntv sagte Klitschko zur ukrainischen Absage an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Es war ein diplomatischer Fehler. In dieser Zeit müssen wir Einigkeit demonstrieren.“ Klitschko lud zugleich Bundeskanzler Scholz ein, Kiew zu besuchen. 15.40 Uhr: Bei erneuten russischen Angriffen auf die nordostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schlug eine Granate am späten Montagvormittag auf einem Spielplatz in einem Wohngebiet ein, eine Frau und ein Mann wurden demnach getötet. Einen weiteren Toten sowie sechs Verletzte gab es nach Angaben des Direktors eines medizinischen Nothilfe-Zentrums bei einem Angriff auf ein humanitäres Hilfszentrum. Bereits am Sonntag waren bei russischen Angriffen in Charkiw nach Behördenangaben sechs Menschen getötet und 24 weitere verletzt worden. Drei weitere Menschen wurden demnach in der Region Charkiw getötet. Reporter der Nachrichtenagentur AFP hörten auch am Montagmorgen wieder eine Reihe heftiger Explosionen in der Stadt. 15.24 Uhr: Die ukrainische stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk ruft Russland auf, Fluchtkorridore aus Mariupol und aus dem Gelände des Stahlwerks Asowstal in der Hafenstadt zuzulassen. Dort haben sich die verbliebenen ukrainischen Soldaten verschanzt. Auch viele Zivilisten sollen in das Gelände geflohen sein. Es müsste schnell eine Passage für Frauen, Kinder und andere Zivilisten aus dem Asowstal heraus geschaffen werden, sagt Wereschtschuk. 15.11 Uhr: In der umkämpften Stadt Rubischne ist es am Montag zu heftigen Explosionen gekommen, die zum Teil Brände ausgelöst haben sollen. Das berichten Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Über der Stadt stiegen demnach riesige Rauchwolken auf. Ukrainische Soldaten beschossen russische Stellungen in Rubischne vom etwa drei Kilometer entfernten Ort Nowodruschesk aus mit Artillerie und Mörsergranaten. Rubischne liegt in der ostukrainischen Region Luhansk in der Nähe der Kleinstadt Kreminna, in welche nach ukrainischen Angaben in der Nacht die russische Armee einmarschiert ist. 15.09 Uhr: Die Lage in Mariupol sei „extrem schwierig“, sagt der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk. Die Hafenstadt sei aber noch nicht vollständig in der Hand der Russen. Weiter sagt er, dass die russischen Luftangriffe um über 50 Prozent zugenommen hätten. Immer öfter seien Teile der Infrastruktur Ziele der Attacken. 14.55 Uhr: Der Westen schadet sich mit seinen Sanktionen nach den Worten von Präsident Wladimir Putin selbst. Diese hätten zu einer Verschlechterung der Wirtschaft geführt, sagt er bei einer Videoschalte mit hochrangigen Regierungsvertretern. Zur russischen Wirtschaft erklärt er, dass sich die Inflation stabilisiert und sich die Nachfrage im Einzelhandel normalisiert habe. Russland solle seinen Haushaltspielraum für eine stärkere Unterstützung der heimischen Wirtschaft nutzen. Die Bereitstellung von Liquidität könne angesichts einer schrumpfenden Kreditvergabe gestützt werden, sagt Putin. 14.01 Uhr: Bei den russisch-ukrainischen Verhandlungen für eine Beendigung des Krieges sind nach Kremlangaben weiter keine Fortschritte in Sicht. Die Dynamik lasse zu wünschen übrig, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Die Ukraine ändere ihre Position oft und lasse keine besondere Konstanz bei Abstimmungsfragen erkennen. Gleichwohl gebe es weiter Kontakte, werde weiter auf Expertenebene verhandelt. Das Verteidigungsministerium in Moskau behauptete zugleich, Russland habe Erkenntnisse zu Plänen für Angriffe auf Kirchen in der Ukraine am kommenden Wochenende – dem orthodoxen Osterfest. In der Nacht zum 24. April plane das „Kiewer Regime mit Unterstützung westlicher Länder schreckliche Provokationen“ mit vielen Opfern. Die Taten in den Gebieten Odessa, Charkiw, Sumy, Mykolajiw und Saporischschja sollten dann russischen Truppen angelastet werden, teilte der russische Generaloberst Michail Misinzew mit. Er sagte nicht, wie er auf diese Vorwürfe kommt oder worauf er die Erkenntnisse stützt. 12.41 Uhr: Die russischen Streitkräfte sind nach ukrainischen Angaben in die Kleinstadt Kreminna im Gebiet Luhansk einmarschiert. „In der Nacht konnte der Feind bis Kreminna vorstoßen, nur festsetzen konnte er sich dort nicht. Die Kämpfe direkt in der Stadt halten an“, teilte der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag auf seiner Facebook-Seite mit. Kreminna sei neben der Stadt Rubischne, um die seit eineinhalb Monaten erbittert gekämpft werde, derzeit der größte Krisenherd, so Hajdaj. Russische Panzertechnik sei in großem Umfang in die Stadt eingefahren. Zudem berichtete Hajdaj über den massiven Beschuss der Stadt, durch den mehrere Wohnhäuser und ein Sportkomplex beschädigt worden seien. Der ukrainische Generalstab hatte in seinem Lagebericht zuvor mitgeteilt, dass die russischen Angriffe abgewehrt worden seien. Die Berichte können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. 11.30 Uhr: Wegen anhaltender Angriffe der russischen Streitkräfte können nach ukrainischen Angaben den zweiten Tag in Folge keine Menschen aus umkämpften und belagerten Städten evakuiert werden. „Für heute, den 18. April, wird es leider keine humanitären Korridore geben“, teilte die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk im Messengerdienst Telegram mit. Die Verhandlungen über die Korridore mit der russischen Armee seien „langwierig und komplex“, insbesondere in Bezug auf die verwüstete Stadt Mariupol, die größtenteils unter der Kontrolle Moskaus steht. „Die russischen Besatzer blockieren und bombardieren immer wieder humanitäre Routen. Daher wurde aus Sicherheitsgründen beschlossen, keine Korridore zu öffnen“, erklärte Wereschtschuk. 11.25 Uhr: Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin befürchtet einen Verlust von 200.000 Arbeitsplätzen in der Hauptstadt im Zusammenhang mit der Einstellung von Geschäftsaktivitäten ausländischer Unternehmen. Die Stadtverwaltung wolle Arbeitslose mit Schulungen und gesellschaftlich wichtigen Aufgaben unterstützen, schreibt Sobjanin in seinem Blog. 11.11 Uhr: Bei einem Fluchtversuch aus der Region Luhansk sind dem Gouverneur zufolge vier Zivilisten erschossen worden. Sie wollten in ihrem Auto aus Kreminna im Osten der Region Luhansk fliehen, teilt Gouverneur Serhij Gaidai mit. 9.33 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit Iskander-Raketen vier Depots für Waffen und Militärausrüstung in der Ukraine zerstört. Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass. Zudem seien drei ukrainische Militärflugzeuge und elf Drohnen abgeschossen worden. Die russischen Streitkräfte hätten seit dem Abend insgesamt 315 Ziele getroffen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 4.30 Uhr: Der Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andryushchenko, berichtet von etwa 100 Kindern, die aus der Stadt von russischen Streitkräften entführt worden seien. Sie seien aus Hospitälern und Sanatorien geholt und in russisch kontrollierte Gebiete gebracht worden, berichtet die Webseite Krimean Humans Rights Group unter Berufung auf den Berater. 3 Uhr: Auf dem umkämpften Gelände des Stahlwerks Asowstal in Mariupol befinden sich nach Angaben örtlicher Behörden neben ukrainischen Truppen auch zahlreiche Zivilisten. Die Menschen hätten sich dort vor Beschuss während der wochenlangem Belagerung der Stadt durch das russische Militär versteckt, sagte der Chef der Streifenpolizei von Mariupol, Michajlo Werschinin, in der Nacht zum Montag dem Lokalfernsehen. Nach unbestätigten Berichten sollen mindestens 1.000 Menschen Unterschlupf gesucht haben, darunter viele Kinder. „Sie trauen den Russen nicht. Sie sehen, was in der Stadt vor sich geht, und bleiben deswegen auf dem Werksgelände“, sagte er. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. In dem riesigen Stahlwerk, zu dem auch unterirdische Anlagen gehören, sollen sich mehrere Tausend ukrainische Verteidiger der Stadt verschanzt haben. Große Teile von Mariupol befinden sich inzwischen unter Kontrolle des russischen Militärs. Es wird damit gerechnet, dass das Stahlwerk gestürmt werden soll. 1.30 Uhr: Seit dem 24. Februar haben die Behörden einem Medienbericht zufolge mehr als 140 Ermittlungsverfahren wegen der Befürwortung des russischen Einmarsches in die Ukraine eingeleitet. In der Mehrheit der Fälle geht es um die Verwendung des „Z“-Symbols, mit dem die Russian Armee in der Ukraine unter anderem ihre Panzer und Fahrzeuge kennzeichne, berichtet das RedaktionsNetzwerks Deutschland unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den Innen- und Justizministerien und Landeskriminalämtern der Bundesländer. 1.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Verzögerungen bei Waffenlieferungen an sein Land kritisiert. Angesichts einer erwarteten neuen Offensive russischer Truppen bedeute dies „eine Erlaubnis für Russland, das Leben von Ukrainern zu nehmen“, sagte Selenskyj in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache. Er nannte keine Länder beim Namen. Jedoch hatte es zuletzt in Deutschland Streit in der Ampelkoalition über die Lieferung schwerer Waffen gegeben. 1 Uhr: Die deutsche Luftverkehrswirtschaft würde ein Energieembargo gegen Russland nach eigener Einschätzung verkraften. „Wir würden Einschränkungen erleben und höhere Preise. Schon heute kommt aber das meiste Öl, das die Branche nutzt, in den Nordseehäfen an. Zu großen Ausfällen sollte ein Embargo daher nicht führen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. 0.05 Uhr: Mehr als 1.100 Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland haben sich nach Angaben der Bundesärztekammer für einen Einsatz in der Ukraine oder den Nachbarländern gemeldet. „Die Zahl zeigt, wie groß die Solidarität in der Ärzteschaft mit den Menschen in der Ukraine ist. Ein Einsatz dort kann schließlich lebensgefährlich werden“, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). Die Mediziner hätten sich auf einen entsprechenden Aufruf der Bundesärztekammer über ein Online-Portal registriert, um bei der Behandlung von Kranken und Kriegsverletzten zu helfen. 23.30 Uhr: Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol berichtet auf Telegram von russischen Versuchen, ab Montag die Stadt abzusperren. Niemand dürfe sie verlassen oder von außen in die Stadt gelangen. Außerdem werde die Bewegungsfreiheit innerhalb von Mariupol erheblich eingeschränkt. Nach Angaben von Petro Andriushchenko geben die russischen Besatzer Pässe für die Bewohner aus. Nur mit diesen dürften sie Straßen betreten und in andere Stadtviertel reisen. 23.15 Uhr: Oleg Sinegubov, Leiter der staatlichen Verwaltung in Charkiw, hat auf Telegram von heftigem Beschuss der Stadt durch russische Artillerie geschrieben. Dabei seien Wohngebiete angegriffen und getroffen worden. Es habe mindestens 20 zivile Verletzte und fünf Tote gegeben. Gleichzeitig hätten ukrainische Truppen die Angreifer weitgehend aus dem Stadtzentrum verdrängen können. Man habe mehrere russische Panzer und Transporter zerstört. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. 23.05 Uhr: Nach Meldungen der ukrainischen Truppen haben diese am Sonntag zehn russische Panzer in der Region Donezk und Luhansk zerstört. Außerdem seien mehrere Artilleriestellungen angegriffen und zwei Hubschrauber abgeschossen worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. 23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj twittert, er habe mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, über die Finanzstabilität seines Landes und den Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen. Es gebe klare Pläne. Er sei sich sicher, dass die Kooperation zwischen der Ukraine und dem IWF auch weiterhin fruchtbar sein werde. 22.25 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat auf Twitter von einem großen Krater nach einem russischen Angriff in Tschernihiw berichtet. An der Stelle, wo die Bombe eingeschlagen ist, habe sich vorher die Bibliothek der Stadt befunden. Die russische Bombe habe 500 Kilogramm gewogen und das ehemalige Wahrzeichen der Stadt zerstört. 19.20 Uhr: Der Kampf um die belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol dauert auch nach dem Verstreichen eines russischen Ultimatums an. Der ukrainische Generalstab berichtete von russischen Raketen- und Bombenangriffen auf die Stadt mit früher mehr als 400.000 Einwohnern. Dabei kämen auch Überschallbomber vom Typ Tu-22M3 zum Einsatz. Besonders in der Nähe des Hafens sowie des Stahlwerks Asowstal gebe es Angriffsversuche russischer Truppen. Russland hatte den dortigen ukrainischen Truppen zuvor mit Vernichtung gedroht. Die Einheiten sollen sich nach russischen Angaben in dem Stahlwerk verschanzt haben. Ein Ultimatum, die Waffen bis zum Sonntagmittag niederzulegen und sich zu ergeben, ließen die Ukrainer verstreichen. Außenminister Dmytro Kuleba berichtete im US-Sender CBS, die eigenen Truppen seien „im Grunde eingekreist“ von russischen Truppen, die Mariupol dem Erdboden gleichmachen wollten. Wörtlich sagte Kuleba: „Die Stadt existiert nicht mehr.“ 18.38 Uhr: Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Europa davor gewarnt, bei einer Zahlungsunfähigkeit seines Landes selbst in große wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. „Die Zahlungsunfähigkeit Russlands könnte zur Zahlungsunfähigkeit Europas werden“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats im Nachrichtenkanal Telegram. Zugleich warf er EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor, sein Land in den Bankrott treiben zu wollen. Das sei die „geheime Absicht der Masochisten aus Brüssel“. Medwedew warnte die Europäer zudem vor weiteren Folgen der Sanktionen, die wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine gegen sein Land verhängt wurden. Als Beispiele nannte er eine Hyperinflation, die dann „nicht länger den bösen Russen zugeschrieben werden“ könne, sowie einen Mangel an Grundnahrungsmitteln. Die vielen Flüchtlinge aus der Ukraine könnten zudem eine „Welle von Gewaltverbrechen“ zu Folge haben. Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident, zwischen zwei Amtszeiten von Wladimir Putin, der bis heute regiert. 17.45 Uhr: Nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba kann die Entwicklung in Mariupol zur roten Linie für die Verhandlungen mit Russland werden. Die Lage in der Hafenstadt sei schrecklich, sagt Kuleba dem Sender CBS News. Was er mit roter Linie genau meint, lässt er offen. Zwischen den Außenministerien in Moskau und in Kiew habe es in jüngster Zeit keine diplomatischen Kontakte gegeben, erklärt der Minister. 17.20 Uhr: Die verbliebenen ukrainischen Kämpfer in Mariupol werden sich nach Angaben der Regierung in Kiew auch nach Ablauf eines russischen Ultimatums nicht ergeben. Die letzten Verteidiger der strategisch wichtigen Hafenstadt „werden bis zum Ende kämpfen“, sagte Regierungschef Denys Schmyhal am Sonntag dem US-Fernsehsender ABC. Russland hatte den ukrainischen Kämpfern eine Frist bis Sonntagmittag gestellt, um ihre Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen. Mariupol sei „immer noch nicht gefallen“, betonte Schmyhal. „Unsere Streitkräfte, unsere Soldaten sind noch immer dort. Sie werden bis zum Ende kämpfen.“ Schmyhal betonte, dass seine Regierung eine diplomatische Lösung des Konflikts anstrebe, wenn dies „möglich“ sei. „Wenn die Russen keine Verhandlungen wollen, werden wir bis zum Ende kämpfen, absolut. Wir werden nicht kapitulieren“, fügte er hinzu. „Wir werden unser Land, unsere Familien, unseren Boden nicht verlassen.“ 15.50 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat an die EU-Länder appelliert, der Ukraine schnell Waffen zu liefern. „Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen“, sagte von der Leyen der „Bild am Sonntag“. „Ich unterscheide nicht zwischen schweren und leichten Waffen. Die Ukraine muss das bekommen, was sie zur Verteidigung braucht und was sie handhaben kann“, erklärte von der Leyen. Die Kommissionschefin bereitete die Bürger in der EU auf einen langen militärischen Konflikt vor. „Wir müssen alles tun, dass er so schnell wie möglich endet. Und wir müssen uns zugleich darauf vorbereiten, dass der Krieg schlimmstenfalls noch Monate, gar Jahre dauern kann.“ 15.15 Uhr: Bei Angriffen auf Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben der Rettungskräfte mindestens fünf Menschen getötet worden. AFP-Journalisten hörten am Sonntag zwei Angriffswellen und sahen mehrere Feuer, die sich in Wohnvierteln im Zentrum der zweitgrößten Stadt des Landes ausbreiteten und Dächer einstürzen ließen. Zuvor war von drei toten Zivilisten die Rede gewesen. 15.00 Uhr: Ein von Russland gestelltes Ultimatum zur Kapitulation verbliebener ukrainischer Soldaten in Mariupol ist ohne Reaktion der Ukraine verstrichen. Russland hatte am Sonntag dazu ein Ultimatum gestellt. Spätestens bis zum Mittag (12.00 Uhr MESZ) sollten sich die noch in der eingekesselten und weitgehend in Trümmern liegenden Hafenstadt befindlichen Soldaten zurückziehen. „Alle, die ihre Waffen niederlegen, kommen mit dem Leben davon“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es gab den Soldaten ein Zeitfenster von mehreren Stunden, sich unbewaffnet aus der strategisch wichtigen Stadt zurückzuziehen. Doch auch Stunden nach Ablauf der Frist gab es keine Anzeichen für einen Rückzug. Die ukrainischen Truppen in Mariupol haben dem Ministerpräsidenten des Landes zufolge nicht kapituliert. Das sagt Denys Schmyhal in einem Interview mit dem Sender ABC. 12.43 Uhr: Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit zusätzlichen Geldern für humanitäre Güter. Die EU stellt weitere 50 Millionen Euro für Menschen bereit, die vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffen sind, wie aus einer Mitteilung am Sonntag hervorgeht. Demnach sollen 45 Millionen an die Ukraine gehen und fünf Millionen an das Nachbarland Moldau. Die Gelder seien Teil der Mittel, die während einer für die Ukraine organisierten Geberkonferenz vergangenes Wochenende zugesagt wurden. Damit hat die EU der Mitteilung zufolge nun 143 Millionen Euro für humanitäre Hilfen in Reaktion auf den Krieg bereitgestellt. Die neuen Gelder sollen unter anderem für medizinische Notfallhilfe, Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie Notunterkünfte ausgegeben werden. 12.25 Uhr: Im ostukrainischen Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens drei Zivilisten durch russischen Beschuss mit Artillerie und Raketen getötet worden.31 Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Insgesamt hätten die russischen Truppen 23 Mal Teile der Gebietshauptstadt Charkiw und Ortschaften im Gebiet beschossen. Zudem habe es einen Raketenangriff gegeben. Synjehubow warnte die Einwohner von Charkiw davor, ohne triftigen Grund ins Freie zu gehen. 11.17 Uhr: Die in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol kämpfenden ukrainischen Truppen wollen sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nicht ergeben. Die Einheiten, darunter 400 ausländische Söldner, hätten sich in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag in Moskau. Die Regierung in Kiew habe ihnen untersagt, die Waffen niederzulegen. Zuvor hatte Moskau ein Ultimatum gestellt und den Soldaten im Fall einer Kapitulation zugesichert, dass sie am Leben bleiben würden. „Im Fall einer weiteren Gegenwehr werden sie alle vernichtet“, sagte Konaschenkow. Nach russischen Angaben sollen in dem Werk etwa 2.500 Kämpfer sein, die Stadt gegen eine komplette Eroberung verteidigen wollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte wiederholt erklärt, alles für eine Rettung der strategisch wichtigen Stadt tun zu wollen. Er forderte vom Westen Panzer und andere schwere Waffen, um den Osten der Ukraine zu verteidigen. Mariupol liegt im Gebiet Donezk, das prorussische Separatisten mit russischer Hilfe komplett unter ihre Kontrolle bringen wollen. Nach Darstellung des russischen Generalmajors Konaschenkow kämpfen in der Ukraine noch rund 4.877 Söldner, die meisten von ihnen aus Polen, den USA, Kanada und Rumänien. Hunderte gebe es auch aus Großbritannien und der Südkaukasusrepublik Georgien. Mehr als 1.000 ausländische Kämpfer seien bisher getötet worden, sagte er. Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht. 10.25 Uhr: Italiens Ministerpräsident Mario Draghi ist ernüchtert von den diplomatischen Versuchen, Kremlchef Wladimir Putin zu einem Waffenstillstand im Ukrainekrieg zu überzeugen. „Ich fange an zu denken, dass diejenigen recht haben, die sagen: Es ist sinnlos, mit ihm zu reden, man verliert nur Zeit“, sagte der Regierungschef in einem Interview der Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Sonntag). Draghi hatte vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mit Putin telefoniert und auch danach noch einmal. „Wir hatten uns darauf verständigt, uns ein paar Tage später noch mal zu sprechen. Und dann kam der Horror von Butscha“, sagte Draghi. Er will die Hoffnung auf einen diplomatischen Ausweg zwar nicht aufgeben und wolle auch Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron weiter unterstützen, der mehrmals und auch lange mit Putin verhandelte. „Aber ich habe den Eindruck, dass der Schrecken des Krieges mit all dem Gemetzel, mit alldem, was den Kindern und Frauen angetan wird, völlig losgelöst ist von den Worten und Telefonaten“, sagte Draghi. 10.17 Uhr: Die ukrainische Regierung hat für Sonntag die Schließung der Fluchtkorridore aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes angekündigt. Es sei nicht gelungen, mit der russischen Armee eine Feuerpause für die Evakuierungsrouten zu vereinbaren, teilte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntag auf Telegram mit. „Wir scheuen keine Mühe, damit die humanitären Korridore so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können.“ Wereschtschuk forderte zudem die Einrichtung einer Evakuierungsroute für verletzte Soldaten aus der Stadt Mariupol. Für diese hat Moskau den verbliebenen ukrainischen Truppen ein Ultimatum bis Sonntagmittag gestellt, um sich zu ergeben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag gewarnt, eine Tötung der verbliebenen ukrainischen Streitkräfte in der umkämpften Hafenstadt würde das endgültige Aus der Gespräche mit Russland bedeuten. 10 Uhr: In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist in dem Ort Browary nach Behördenangaben am Sonntag bei einem russischen Raketenangriff ein Teil der Infrastruktur getroffen worden. Es könne zu Unterbrechungen bei der Wasser- und Stromversorgung kommen, sagte Bürgermeister Ihor Sapaschko in einem Video. Der Krieg gehe weiter. Der Rathauschef rief in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram die Bürger der Stadt rund zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew auf, die Ruhe zu bewahren. In der Hauptstadt Kiew teilten die Behörden mit, dass es dort ruhig geblieben sei – abgesehen vom Luftalarm. Anders als am Vortag habe es keine neuen Explosionen gegeben. Ein Sprecher der Stadt betonte, es sei zu früh, von einer sicheren Lage zu sprechen. Bürgermeister Vitali Klitschko hatte am Vortag Bürger, die zurückkehren wollten, gewarnt, das zu tun. Sie sollten an einem sicheren Ort bleiben. In der Region um die südukrainische Stadt Mykolajiw teilte der Gebietsgouverneur Witalij Kim mit, dass die russische Armee weiter mit Raketen schieße. Er erwartet nach eigenen Angaben eine Mobilmachung in Russland, die ein bis zwei Monate dauern könne. Das sei für die Ukraine genug Zeit, um sich mit ausreichend Waffen zu versorgen, sagte er in einem Video. 6.30 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant die Ausweitung der russischen Sanktionen auf die wichtige Sberbank und bereitet einen Mechanismus für ein Öl-Embargo vor. „Wir sehen uns weiter den Bankensektor an, insbesondere die Sberbank, die alleine 37 Prozent des russischen Bankensektors ausmacht“, sagte von der Leyen der „Bild am Sonntag“ zu einem sechsten Sanktionspaket. „Und natürlich geht es um Energiefragen.“ Die EU-Kommission entwickele „gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden kann“, sagte von der Leyen. Oberstes Ziel sei es, die russischen Einnahmen zu schrumpfen. Es müsse verhindert werden, dass Kremlchef Wladimir Putin auf anderen Märkten noch höhere Preise für Öl-Lieferungen erziele, die sonst in die EU gingen. Ausdrücklich verteidigte von der Leyen die Bundesregierung gegen den Vorwurf, bei Sanktionen gegen Russland zu bremsen: „Deutschland hat allen fünf Sanktionspaketen, die wir vorgeschlagen haben, innerhalb von 48 Stunden zugestimmt.“ Noch nie sei die EU „so geschlossen, entschlossen und tatkräftig aufgetreten wie jetzt“. Daran habe Deutschland seinen Anteil. 5.56 Uhr: Erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets an Waffen und Munition aus den USA sind in der Ukraine eingetroffen. Das berichtete der TV-Sender CNN in der Nacht zu Sonntag unter Berufung auf einen Beamten im Weißen Haus. Washington hatte Kiew am Mittwoch weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) zugesagt – darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber. Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs in der östlichen Donbass-Region unterstützen. Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar damit bereits Waffen im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert. Seit Anfang vergangenen Jahres summieren sich die US-Hilfen für Kiew so auf insgesamt rund 3,2 Milliarden Dollar. 5.34 Uhr: Angesichts der „unmenschlichen“ Situation in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Unterstützung vom Westen gefordert. Entweder die „Partner liefern der Ukraine sofort alle notwendigen schweren Waffen“, oder sie unterstützten ihn bei den Verhandlungen über ein Ende der Belagerung, sagte Selenskyj in der Nacht zum Sonntag. Die russischen Streitkräfte, die mittlerweile laut eigenen Angaben das gesamte Stadtgebiet bis auf die Stahlwerke kontrollierten, setzten den verbliebenen Verteidigern ein Ultimatum. Selenskyj will mit westlichen Kampfflugzeugen den „Druck auf Mariupol verringern und die Belagerung“ aufbrechen. Der ukrainische Präsident räumte ein, dass die Suche nach einer „militärischen oder diplomatischen“ Lösung der Situation „äußerst schwierig“ sei. 1.09 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium gewährt einem Nachrichtensender zufolge ukrainischen Streitkräften in Mariupol das Leben, wenn sie sich ergeben. „Wir garantieren, dass das Leben all derer, die ihre Waffen niederlegen, verschont wird“, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den russischen Generaloberst Michail Misinzew. Angesprochen sind die noch verbleibenden Kämpfer in der belagerten Fabrik Asowstal.

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