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Putins Kriege – von Tschetschenien bis zur Ukraine

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Tschetschenien, Georgien, Syrien, Ukraine: Russland hat unter Putin schon in mehreren Ländern gekämpft. Zwischen den Kriegen gibt es Parallelen – hier die Hintergründe verstehen.
Seit Wladimir Putin an der Macht ist, hat er viele Kriege geführt. Häufig rechtfertigt er sie mit dem Schutz russischer Landsleute in Nachbarstaaten. Doch welche Ziele verfolgt er tatsächlich? Hintergrund: Tschetschenien ist eine autonome Region in Russland. Hier herrscht schon von 1994 bis 1996 Krieg gegen russische Truppen, weil eine tschetschenische Nationalbewegung nach dem Zerfall der Sowjetunion völkerrechtswidrig die Unabhängigkeit der „Tschetschenischen Republik“ erklärt hatte. Im ersten Tschetschenien-Krieg kann die Region ihre Unabhängigkeit behaupten.1999 beginnt der zweite Krieg. Darum ging es: Im September 1999 kommt es zu einer Anschlagsserie auf Wohnblöcke in Moskau und anderen Städten, bei denen Hunderte Menschen getötet werden. Putin macht tschetschenische Terroristen dafür verantwortlich – und erklärt ihnen den Krieg. Offiziell deklariert er ihn als „Anti-Terror-Operation“. Tschetschenien ist für Russland auch ein wichtiges Gebiet für den Export von kaspischen Energierohstoffen. So ging es aus: 2000 wird der prorussische Mufti Achmad Kadyrow von Russland als Chef der Verwaltung eingesetzt.2003 wird er zum Präsidenten Tschetscheniens gewählt. Dabei werden massive Verstöße gegen das Wahlrecht beobachtet. Während seiner Siegesfeier im Mai 2004 wird er durch einen Anschlag getötet. Putin ernennt Kadyrows Sohn Ramsan 2007 zu dessen Nachfolger. Kadyrow setzt Putins Interessen innerhalb eines „informellen Deals“ durch: Indem er die Region „befriedet“, erhält er die Republik Tschetschenien quasi als Lehen – und Zahlungen aus dem russischen Staatshaushalt. 2009 erklärt der damalige russische Präsident Dmitri Medwedjew den Tschetschenien-Krieg für beendet. Hintergrund: Abchasien und Südossetien sind Regionen in Georgien. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre haben sie einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt. Der Akt wird weder von Georgien noch von der internationalen Gemeinschaft anerkannt. Das führt dort immer wieder zu Unruhen. Darum ging es: 2008 verdichten sich Hinweise auf einen bevorstehenden Angriffskrieg von Russland auf Georgien. Abchasier und Ossetier erhalten vermehrt russische Staatsbürgerschaften und Russland stationiert Truppen in den Gebieten. Im Sommer 2008 kommt es zu einer Eskalation der Konflikte in Südossetien. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, schickt Georgien Truppen in die Region. Russland reagiert mit einem Angriff auf Georgien und besetzt nicht nur Abchasien und Südossetien, sondern auch weitere Gebiete in dem Land. Moskau begründet seinen Angriff damit, dass es eigene Staatsbürger*innen in den Gebieten vor Aggressionen Georgiens schützen wolle.

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