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Ukraine-Krieg: Raketenangriff auf Bahnhof in Kramatorsk – Zahl der Toten steigt

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Russlands Truppen greifen die Ostukraine an. Bei einem Raketenangriff auf einen einen Evakuierungsbahnhof sterben Dutzende Zivilpersonen: die Lage im News-Ticker.
Erstellt: 08.04.2022,20:20 Uhr Von: Tobias Utz, Karolin Schäfer, Nadja Austel, Lucas Maier Kommentare Teilen Russlands Truppen greifen die Ostukraine an. Bei einem Raketenangriff auf einen Evakuierungsbahnhof sterben Dutzende Zivilpersonen: die Lage im News-Ticker. +++ 20.12 Uhr: Nach dem Raketenangriff auf die ostukrainische Großstadt Kramatorsk nördlich von Donezk sprechen Behörden inzwischen von 50 zivilen Todesopfern, darunter fünf Kinder. Weitere über hundert Menschen wurden bei dem russischen Angriff am Freitag verletzt. Zwar weist Moskau die Verantwortung für die Aktion zurück, zahlreiche Berichte von westlichen Geheimdiensten und Investigativteams weisen jedoch darauf hin, dass die russischen Streitkräfte hinter der tödlichen Attacke stecken. Zu den westlichen Staatschefs, die den Angriff öffentlich verurteilten, ist auch Bundeskanzler Olaf Scholz, der am Freitag den britischen Premier Boris Johnson in London besuchte. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Nachmittag verurteilten die beiden Regierungschefs den Angriff als russisches Kriegsverbrechen. US-Präsident Joe Biden sprach von einer schrecklichen Gräueltat Russlands, die Zivilisten traf, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen“. Biden kündigte an, dass USA daran mitarbeiten werde Russlands Handlungen zu dokumentieren, um Moskau für sein Vorgehen zur Rechenschaft zu ziehen. +++ 14.45 Uhr: Bislang ist bekannt, dass 39 Menschen am Freitagmittag in einem Bahnhof in Kramatorsk ihr Leben verloren haben. Dass das Gebäude, welches wohl für Evakuierungen genutzt wurde, voller Personen war, wussten die russischen Streitkräfte offenbar. Das erklärte jedenfalls der ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. „Die Russen wussten, dass der Bahnhof in Kramatorsk voll von Zivilisten war, die darauf gewartet haben evakuiert zu werden. Dennoch haben sie mit einer Rakete angegriffen und dabei über 30 Menschen getötet und mehr als hundert Menschen verletzt“, so Kuleba im Statement. Er bezeichnete die Bombardierung zudem als „vorsätzliche Schlachtung“. +++ 13.45 Uhr: Während Russland versucht, die Verantwortung für den Raketenangriff auf Kramatorsk von sich zu weisen, hat sich mittlerweile auch Wolodymyr Selenskyj geäußert. In einer Video-Schalte im finnischen Parlament sagte Selenskyj mit Blick auf den Raketenangriff: „Das ist der 44. Tag unserer Realität.“ Weiter gab er zu verstehen, dass es sich um einen gewöhnlichen Bahnhof gehandelt habe.. Laut dem Präsidenten zeige der Angriff, was Russland unter dem „Schutz“ der Donbass-Region verstehen würde. +++ 12.15 Uhr: Russland hat die Verantwortung für die Raketenangriffe auf den Evakuierungsbahnhof in Kramatorsk mittlerweile zurückgewiesen. Dabei handle es sich lediglich um Anschuldigungen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es sei eine „Provokation“, die „nichts mit der Realität zu tun“ habe. Das Statement widerspricht dem, was zuvor aus dem Ministerium in Moskau zu vernehmen war. In einem früheren Statement hieß es, dass man drei Hochpräzisionsraketen auf drei Bahnhöfe im Donbass (Ostukraine) abgefeuert habe. Mittlerweile heißt es aus Kramatorsk, dass 39 Menschen ihr Leben durch die Angriffe verloren. Update vom Freitag,08.04.2022,10.30 Uhr: Bei einem Angriff auf den Bahnhof in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Der Angriff soll mit Raketen erfolgt sein. Der Eisenbahnchef Olexander Kamischyn spricht von mindestens 30 Toten und 100 Verletzten. Vom Bahnhof in Kramatorsk aus sind zuletzt immer wieder Zivilpersonen in den westlichen Teil der Ukraine gebracht worden. Nach dem Evakuierungsaufruf der Regierung in Kiew sind täglich bis zu 3000 Menschen von Kramatorsk aus mit dem Zug aus der Ostukraine gefahren. Bereits am Dienstag (05.04.2022) äußerte sich eine Ärztin aus Kramatorsk beängstigt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: Sie hoffe, dass die ukrainische Armee noch standhalte, sonst würde in Kramatorsk „das nächste Mariupol“ drohen. Das Verteidigungsministerium der Ukraine hat derweil auf Twitter Bilder veröffentlicht, welche Kramatorsk kurz nach dem Angriff zeigen. Sie sprechen von insgesamt zwei Raketenangriffen auf die Station. Sie werfen den russischen Streitkräften zudem vor, bei dem Angriff Streumunition verwendet zu haben. Unabhängig überprüft werden konnte dies noch nicht. Die Bilder zeigen mehrere Tote. Der Gouverneur des Oblast Denzk, Pavlo Kyrylenko, spricht davon, dass sich zur Zeit der Angriffe tausende Menschen an der Bahnstation aufgehalten hatten. +++ 22.30 Uhr: Im Ukraine-Krieg verlagert sich der Fokus zunehmend in Richtung Osten. Mit Blick auf eine offenbar unmittelbar bevorstehende russische Großoffensive im Donbass appellierte der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, am Donnerstag eindringlich an seine Landsleute, den Donbass zu verlassen. „Bitte gehen Sie“, sagte Gajdaj. Es gelte, ein „zweites Mariupol“ zu verhindern. Forensische Analysen des Bundesnachrichtendienstes (BND) stützen Angaben Kiews zu mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen im Großraum Kiew. „Diese paar Tage sind vielleicht die letzte Chance“, um die Ostukraine zu verlassen, mahnte Gajdaj auf Facebook. Sämtliche Städte in der Region befänden sich unter Beschuss, was die Evakuierungsbemühungen erschwere. Einige Orte seien bereits nicht mehr zugänglich. Die ukrainische Bahn warf der russischen Armee vor, Evakuierungszüge für Zivilisten in der Ostukraine zu blockieren. Russland habe eine Bahnstrecke in der Nähe des Bahnhofs Barbenkowo angegriffen, erklärte Bahnchef Oleksandr Kamytschin. Diese Strecke sei der „einzige Ausweg per Zug für Städte wie Slawjansk, Kramatorsk und Lyman“. In Slawjansk und Kramatorsk seien die Passagiere dreier gestoppter Züge zunächst in einem Bahnhof untergebracht worden.

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