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Russland erobert Teile von Sjewjerodonezk — Separatisten eignen sich Frachtschiffe in Mariupol an

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Tag 97 der russischen Invasion in der Ukraine: Die Lage im Osten des Landes ist weiter äußerst schwierig. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Luhansk haben die Kreml-Truppen Teile …
Tag 97 der russischen Invasion in der Ukraine: Die Lage im Osten des Landes ist weiter äußerst schwierig. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Luhansk haben die Kreml-Truppen Teile der Stadt Sewerodonezk unter ihre Kontrolle gebracht. Die Stadt ist seit Monaten Ziel russischer Angriffe. Sie gilt als letzter Punkt, den das ukrainische Militär in der Region Luhansk noch kontrolliert. Im Donbass sei nun die „maximale Kampfkraft der russischen Armee“ versammelt, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Nach Einschätzung britischer Geheimdienste muss Russland mit seiner verstärkten Offensive in Luhansk allerdings in anderen besetzen Gebieten größere Risiken akzeptieren. Unterdessen hat sich die EU in der Nacht auf einen Kompromiss beim Öl-Embargo geeinigt. Auch weitere Sanktionen gegen Russland sowie Finanzhilfen für die Ukraine sollen kommen. Der russische staatliche Energieriese Gazprom hat seine Lieferungen an die Niederlande gestoppt. „Gazprom hat die Gaslieferungen an das Unternehmen GasTerra B.V. (Niederlande) eingestellt, weil diese nicht in Rubel bezahlt wurden“, teilt das Unternehmen mit. Gazprom beruft sich dabei auf das Dekret von Präsident Wladimir Putin, wonach alle Käufer russischen Gases aus dem sogenannten unfreundlichen Ausland, wozu die EU-Länder aus Sicht Moskaus zählen, ihre Zahlungen ab April auf Rubel umstellen müssen. Über diese Umstellung seien die Geschäftspartner rechtzeitig informiert worden, so Gazprom. GasTerra B.V. habe sie aber ignoriert.
2021 hatte Russland 6,67 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Niederlande exportiert — rund 16 Prozent des Verbrauchs dort. GasTerra hat nach eigenen Angaben den jetzigen Lieferstopp vorausgesehen und die fehlende Gasmenge schon aus anderen Quellen bezogen. Vor den Niederlanden hatte Gazprom die Lieferungen an Polen, Bulgarien und Finnland eingestellt, weil diese Länder sich ebenfalls weigerten, in Rubel zu bezahlen. Die deutschen Energieversorger beziehen nach wie vor Gas aus Russland. Russische Truppen haben die Stadt Sjewjerodonezk teilweise unter ihre Kontrolle gebracht. „Die Situation ist äußerst kompliziert. Ein Teil von Sjewjerodonezk wird von den Russen kontrolliert“, schreibt der Gouverneur der Region Luhansk, Sergij Gajdaj, auf Telegram. Die russischen Soldaten könnten aber nicht ungehindert vorrücken, weil „immer noch“ ukrainische Kämpfer in der Stadt seien. Die durch einen Fluss getrennten Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sind die letzten Städte in der Region Luhansk, die noch von der Ukraine kontrolliert werden. Sjewjerodonezk ist schon seit Wochen heftig umkämpft. Die Stadt, die vor dem Krieg 100.000 Einwohner hatte und in der nun schätzungsweise noch 15.000 Zivilisten ausharren, ist bereits schwer zerstört. Sjewjerodonezk Bürgermeister Olexander Stryuk schlug bereits wegen der humanitären und sanitären Lage Alarm. „Ständige Bombenangriffe“ erschwerten vor allem die Versorgung mit Trinkwasser. Nach Einschätzung britischer Geheimdienste muss Russland mit seiner verstärkten Offensive in der ukrainischen Region Luhansk in anderen besetzen Gebieten größere Risiken akzeptieren. Der Kreml habe in Luhansk zwar langsame, aber größere Fortschritte gemacht als in früheren Phasen des Krieges, da er seine Truppen und Waffen in einer relativ kleinen Region konzentriert habe, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Der dortige schwere Beschuss halte an, außerdem komme es in den Randgebieten der Stadt Sjewjerodonezk mutmaßlich zu Straßenkämpfen. Der Fokus auf Luhansk bedeute, aber dass Russland in anderen besetzen Gebieten seine Kontrolle riskiere. Um die Regionen Luhansk und Donezk vollständig zu besetzen, wie es Moskau wohl anstrebe, müssten die Russen zudem neben Sjewjerodonezk auch noch die wichtige Stadt Kramatorsk und die Hauptverkehrsader zwischen Dnipro und Donezk unter ihre Kontrolle bringen. Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine beschlagnahmen mehrere Handelsschiffe, die im Hafen von Mariupol liegen. „Ein Teil der Schiffe kommt unter die Rechtshoheit der Donezker Volksrepublik“, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Separatistenführer Denis Puschilin. Die Schiffe würden umbenannt und Teil einer neu entstehenden Handelsflotte der Republik. Das erste Schiff mit einer Ladung von 2500 Tonnen Metall sei bereits in die russische Millionenstadt Rostow-am-Don geschickt worden.

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