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Selenskyj zu Besuch an der Front: Ukrainischer Staatschef in Mykolajiw – kritische Situation in Sjewjerodonezk

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Im Ukraine-Krieg soll die Lage in Sjewjerodonezk extrem angespannt sein. Die Ukraine behauptet, ein russisches Schiff versenkt zu haben. News-Ticker.
Erstellt: 18.06.2022Aktualisiert: 18.06.2022, 15:30 Uhr
Von: Bedrettin Bölükbasi, Fabian Müller
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Selenskyj besucht die Fronten im Süden der Ukraine. Im umkämpften Sjewjerodonezk soll die Lage für Zivilisten extrem angespannt sein. Der News-Ticker. Update vom 18. Juni, 15.18 Uhr: Im Sankt-Michaels-Kloster in Kiew fand heute die Trauerfeier für den 24-jährigen Roman Ratuschny statt. Hunderte Menschen nahmen in der ukrainischen Hauptstadt Abschied von dem jungen Mann, der im Krieg sein Leben verlor. Ratuschny war Demokratie-Aktivist und hatte während der pro-europäischen Revolution von 2013 bis 2014 eine wichtige Rolle gespielt, so war er einer der ersten Demonstranten auf dem Maidan im Winter 2013 gewesen. Russische Soldaten töteten ihn am 9. Juni bei Kämpfen nahe der Stadt Isjum in der ostukrainischen Region Charkiw. Nun soll der 24-Jährige auf dem Baikowe-Friedhof in Kiew beigesetzt werden. Update vom 18. Juni, 13.17 Uhr: Während die Kämpfe in seinem Land schwelen, besucht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Mykolajiw eine weitere Frontregion im Süden der Ukraine. Auf einem Telegram-Video, veröffentlicht auf Selenskyjs Kanal, ist zu sehen, wie er die Ruinen der Stadt in Augenschein nimmt. „Wir haben den Zustand der Wirtschaft, die Wiederherstellung der Wasserversorgung und die Situation in der Landwirtschaft besprochen. Besonderes Augenmerk wurde auf Bedrohungen von Land und Meer gelegt“, heißt es in der Beschreibung des Videos. Mykolajiw liegt am Schwarzen Meer, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Cherson. In dem Video ist außerdem zu sehen, wie Selenskyj Witali Kim, den Militärgouverneur des Gebiets, und den Bürgermeister Olexander Senkewitsch mit Orden auszeichnet. Kurz nach Kriegsbeginn schien es, als ob die Stadt mit ehemals etwa 480.000 Einwohnern, den russischen Truppen in die Hände fallen würde. Jedoch konnte der russische Vormarsch offenbar gestoppt und sogar teilweise zurückgedrängt werden. Derzeit laufen die Kämpfe entlang der Gebietsgrenzen zwischen Cherson und Mykolajiw. Update vom 18. Juni, 12.32 Uhr: Serhij Hajdaj, Regionalgouverneur von Luhansk, berichtet, dass sich die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk mehr und mehr auf umliegende Dörfer verteile. „Die heftigsten Gefechte finden derzeit in der Nähe von Sjewjerodonezk statt“, berichtet Hajdaj auf Telegram. Die russischen Angreifer seien ihm zufolge aber noch nicht in der Lage gewesen, die Dörfer einzunehmen. „Unsere Verteidiger kämpfen in allen Richtungen gegen die Russen. Vor kurzem haben sie ein Flugzeug abgeschossen und Gefangene gemacht“, erklärt Hajdaj. Die Strategie der Straßenkämpfe beobachten auch Militärexperten. Auch das Stadtgebiet von Sjewjerodonezk stehe weiterhin nicht vollständig unter russischer Kontrolle, wie Hajdaj betont. Hingegen wird die Lage im benachbarten Lyssytschansk immer brenzliger, auch für die Zivilisten. Da es den russischen Truppen dort nicht gelinge vorzurücken, „beschießen sie die Stadt einfach aus der Luft“, erklärt der Gouverneur. Update vom 18. Juni, 12.15 Uhr: Im Ukraine-Krieg meldete das ukrainische Militär neue Zahlen zu Verlusten des russischen Militärs. Die Angaben lassen sich jedoch nicht unabhängig bestätigen. Update vom 18. Juni, 10.55 Uhr: Die Lage für die Zivilisten in den Bunkern unter dem Stahlwerk Azot in der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk wird immer kritischer. Nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten müssen die Menschen dort schwierige Abwägungen treffen. Es gebe außer den von Russland und seinen Verbündeten einseitig ausgegebenen humanitären Korridoren kaum Wege, um aus der Stadt zu kommen. Brücken seien zerstört, die Lage sehr angespannt. Außerdem habe Moskau schon in früheren Fällen in der Ukraine solche Korridore als Mittel missbraucht, um sich Vorteile auf dem Schlachtfeld zu verschaffen und Menschen zwangsweise umzusiedeln. Die von Russland angebotenen Korridore würden die Menschen in Richtung des Orts Swatowe, rund 70 Kilometer nördlich von Sjewjerodonezk, führen, also weiter in das von Russland besetzte Gebiet, so die britischen Experten. In einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums warnen die Experten: „Wenn eingeschlossene Zivilisten das Angebot ablehnen, durch einen Korridor hinauszugehen, wird Russland das wahrscheinlich als Rechtfertigung nehmen, um weniger Unterschied zwischen ihnen und irgendwelchen militärischen ukrainischen Zielen zu machen.“
Zuvor hatte Serhij Hajdaj, Gouverneur von Luhansk, bereits bestätigt, dass eine Rettung der Zivilisten aus dem Stahlwerk unmöglich sei (siehe Update von 6.54 Uhr). Update vom 18. Juni, 8.17 Uhr: Offenbar ist es den ukrainischen Streitkräften gelungen einen Schlepper der russischen Schwarzmeerflotte vor Odessa zu versenken. Laut Behördenangaben von ukrainischer Seite sei der Schlepper „Wassili Bech“ zunächst von ukrainischen Harpoon-Raketen getroffen und beschädigt worden sein. „Später wurde bekannt, dass er gesunken ist“, sagt Maxym Martschenko, Militärgouverneur von Odessa. Eine Bestätigung von russischer oder unabhängiger Seite gibt es dafür bislang nicht. Nach dem Raketenkreuzer „Moskwa“ und dem Landungsschiff „Saratow“, wäre die „Wassili Bech“ das dritte wichtige Schiff, welches die russische Armee verloren hätte. Der Schlepper war offenbar mit Militärgerät auf dem Weg zur strategisch wichtigen „Schlangeninsel“. Update vom 18. Juni, 6.54 Uhr: Im Osten der Ukraine lieferten sich russische und ukrainische Truppen heftige Kämpfe, ohne dass sich an den Fronten viel änderte.

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