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Ukraine-Krieg, Tag 111: Kiew berichtet von russischen Sturmangriffen im Osten

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Seit 111 Tagen führt Russland inzwischen Krieg gegen die Ukraine. Alle aktuellen Entwicklungen gibt es Ihr hier im TAG24-Liveticker.
Ukraine – Seit 111 Tagen führt Russland inzwischen Krieg gegen die Ukraine. Die Kämpfe konzentrieren sich weiterhin auf den Donbass im Osten des Landes. Zudem ist der Getreideexport der Ukraine faktisch zum Erliegen gekommen. Derweil fordert die ukrainische Regierung weitere Waffenlieferungen aus dem Westen. Alle aktuellen Entwicklungen gibt es Ihr hier im TAG24-Liveticker. Vor einem möglichen Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) in Kiew fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) eindeutige Unterstützung durch Deutschland. „Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt.“
Selenskyj rief die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine auf, den Kontakt in die russisch besetzten Landesteile, nach Donezk und ins Gebiet Charkiw zu halten. Auch diese Gebiete würden wieder befreit. „Sagen Sie ihnen, dass die ukrainische Armee auf jeden Fall kommen wird!“, so Selenskyj. In der seit Wochen umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine ist nach Behördenangaben auch die dritte und letzte Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez zerstört worden. Damit sei die Stadt zwar nicht vollständig abgeriegelt, sagte der Gouverneur des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj (46). Es sei aber nicht möglich, Zivilisten zu evakuieren oder Hilfslieferungen in die Stadt hineinzubringen. Die wichtigsten Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr im TAG24-Ticker vom Montag nachlesen. Alle Entwicklungen im Zuge des Krieges in der Ukraine am heutigen Dienstag, dem 14. Juni, gibt es hier im Liveticker. Beim Nato-Gipfel in Madrid wird nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg eine erhebliche Verstärkung der alliierten Abschreckungs- und Verteidigungskapazitäten beschlossen werden. In Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine habe man bereits die Fähigkeit gestärkt, jeden Zentimeter des Bündnisgebiets zu schützen und zu verteidigen, sagte der Norweger am Dienstagabend nach Gesprächen mit mehreren Staats- und Regierungschefs von Nato-Staaten in Den Haag. Beim Gipfeltreffen in Madrid Ende Juni werde man nun die nächsten Schritte unternehmen. In den Diskussionen am Dienstagabend ging es nach Angaben Stoltenbergs um die Notwendigkeit, mehr gefechtsbereite Streitkräfte und Ausrüstung ins östliche Bündnisgebiet zu verlegen. Zudem war demnach auch eine weitere Erhöhung des Bereitschaftsniveaus von Truppen Thema. Details nannte Stoltenberg nicht. Im Gespräch ist unter anderem, künftig dauerhaft deutlich mehr Nato-Truppen im östlichen Bündnisgebiet stationiert zu haben als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Zudem sollen Strukturen aufgebaut werden, die im Fall einer konkreten Bedrohung eine noch schnellere Verstärkung der vor Ort befindlichen Kräfte ermöglichen. Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Militärführung aus dem Ausland bislang nur ein Zehntel der notwendigen Waffenhilfe bekommen. „Von dem, was die Ukraine gesagt hat, dass sie es braucht, haben wir bis heute etwa zehn Prozent“, sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Russland sei an Rüstung und Zahl der Soldaten unendlich überlegen. Die Ukraine verschieße täglich 5000 bis 6000 Artilleriegeschosse, Russland etwa zehn Mal so viele, sagte Maljar in Kiew. „Egal wie die Ukraine sich anstrengt, egal wie professionell unsere Armee ist, ohne Hilfe von Partnern werden wir diesen Krieg nicht gewinnen können.“
Die ausländischen Unterstützer sollten klare Zeitpläne für ihre Militärhilfe aufstellen, sagte die Vizeministerin. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert seit dem 24. Februar. Russische Truppen haben nach Kiewer Militärangaben am Dienstag an mehreren Stellen in der Ostukraine Sturmangriffe geführt. In der Stadt Sjewjerodonezk werde weiter um jede Straße gekämpft, teilte der ukrainische Generalstab abends mit. Der Feind gruppiere seine Truppen um und versuche Verstärkung heranzuführen. Russische Sturmangriffe wurden außerdem bei Rubischne im Gebiet Charkiw und bei Solote im Gebiet Luhansk verzeichnet. Bei Berestowe im Gebiet Donezk sei ein solcher Angriff abgewehrt worden, hieß es. Die Militärangaben waren wie meist nicht unabhängig überprüfbar. An fast allen Frontabschnitten im Osten und Süden wurde von schwerem russischen Artilleriefeuer berichtet. Russland hat weitere rund 50 britische Staatsbürger, darunter vor allem Journalisten und Medienvertreter, mit Einreiseverboten belegt. Das russische Außenministerium veröffentlichte am Dienstag 49 Namen in Ergänzung zu einer langen „schwarzen Liste“, auf der bereits Hunderte westliche Staatsbürger stehen. Unter den Genannten sind auch der BBC-Chef Tim Davie, die Chefredakteure mehrerer britischer Zeitungen sowie die früheren Russland-Korrespondenten Shaun Walker und Luke Harding, die für die Zeitung „The Guardian“ arbeiten. Harding war schon in der Vergangenheit trotz Visums und Akkreditierung an der Einreise nach Russland gehindert worden. Namentlich genannt sind auch zahlreiche Korrespondenten der BBC sowie Journalisten der Zeitungen „Daily Mail“, „The Times“, „Financial Times“, „The Daily Telegraph“, „The Sunday Times“ und von Fernsehsendern.

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