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Trotz anhaltender Streikgefahr und Abfertigungschaos an den Flughäfen ist die Lufthansa in die Gewinnzone zurückgekehrt. Während wenige Meter entfernt die Delegationen des Unternehmens und von Verdi um einen Tarifabschluss für das Bodenpersonal rangen, kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr den ersten operativen Jahresgewinn seit Ausbruch der Corona-Krise an. Der gerade noch vom Staat gerettete Konzern rechnet für das laufende Jahr jetzt mit einem Gewinn (bereinigtes Ebit) von mehr als einer halben Milliarde Euro. Für 2021 hatte Lufthansa bei dieser Kennzahl einen Verlust von mehr als 2,3 Milliarden Euro bilanziert.
Trotz der Rückkehr in die Gewinnzone tritt Lufthansa für 2023 etwas auf die Bremse. Es komme vor allem darauf an, den Betrieb zu stabilisieren und für die Kunden verlässlicher zu machen, sagte Spohr am Donnerstag in Frankfurt. Der MDax-Konzern will nach den Erfahrungen aus dem aktuellen Chaos-Sommer im kommenden Jahr 85 bis 90 Prozent des Vorkrisenprogramms anbieten. Im laufenden Jahr werden nach der Corona-Flaute im Frühjahr und etlichen Flugstreichungen im Sommer rund 75 Prozent herauskommen.
Angesichts hoher Energierechnungen und Inflation könne er sich nicht vorstellen, dass die private Nachfrage so weitergehe wie bislang, sagte Spohr. Positiv werde sich aber die Öffnung der Märkte Japan und China sowie die Rückkehr der Geschäftsreisenden auswirken. Die Kundschaft muss sich dabei auf deutlich höhere Preise einrichten, die laut Spohr stärker steigen könnten als die allgemeine Preisentwicklung. „Reisen und Fliegen werden teurer werden“, sagte der Lufthansa-Chef. Angesichts der verzögerten Auslieferung neuer Flugzeuge könnte die Hochpreisphase mehrere Jahre anhalten, weil auch Konkurrenten keine zusätzliche Kapazität aufbauen könnten.
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Deutschland — in German Trotz Streik und Abfertigungschaos: Lufthansa auf Gewinnkurs