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Selenskyj wirft Russland Energiekrieg gegen Europa vor – First Lady mit Appell

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland einen Energiekrieg vorgeworfen und zu mehr Einheit in Europa aufgerufen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland einen Energiekrieg vorgeworfen und zu mehr Einheit in Europa aufgerufen. „Russland versucht in diesen Tagen, den Energiedruck auf Europa noch weiter zu erhöhen – das Pumpen von Gas durch die Nord Stream wurde komplett eingestellt“, sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videobotschaft. „Russland will das normale Leben jedes Europäers zerstören – in allen Ländern unseres Kontinents.“
Es gehe darum, die Staaten in Europa zu schwächen und einzuschüchtern. Russland verwende dazu neben Panzern und Raketen auch Energie als Waffe. In diesem Winter bereite Russland den „entscheidenden Schlag“ im Energiesektor vor. Dagegen helfe nur ein noch größerer Zusammenhalt, sagte Selenskyj. Die Europäer müssten ihre Gegenmaßnahmen besser koordinieren und einander mehr Hilfe leisten. Zudem müsse der Druck auf Russland erhöht werden, um die Öl- und Gaseinnahmen des Landes zu begrenzen.
Hintergrund der Vorwürfe: Gazprom hatte am Morgen entgegen vorherigen Planungen die Gaslieferungen über Nord Stream 1 nicht wieder hochgefahren. Grund dafür sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja, teilte Gazprom am Samstag mit. Bis dieser gestoppt sei, könne kein Gas mehr fließen. Das Unternehmen hatte die andauernde Unterbrechung überraschend angekündigt.
Die Bundesnetzagentur äußerte Zweifel an der russischen Begründung. „Die von russischer Seite behaupteten Mängel sind nach Einschätzung der Bundesnetzagentur technisch kein Grund für die Einstellung des Betriebs“, schrieb die Behörde. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums betonte, dass die Lage auf dem Gasmarkt zwar angespannt sei, die Versorgungssicherheit aber gewährleistet. Schärfer reagierte EU-Ratspräsident Charles Michel. „Die Nutzung von Gas als Waffe wird an der Entschlossenheit der EU nichts ändern“, schrieb er. Die Ukraine kündigte an, Deutschland bei der Lösung seines Energieproblems helfen zu wollen – dabei machen sich Experten Sorgen um das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja.
Die Ukraine will Deutschland mit der Lieferung von Atomstrom auf dem Weg aus der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen unterstützen. „Derzeit exportiert die Ukraine ihren Strom nach Moldau, Rumänien, in die Slowakei und nach Polen. Aber wir sind durchaus bereit, unsere Exporte auf Deutschland zu erweitern“, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal der Deutschen Presse-Agentur. Schmyhal wird am Samstag in Berlin erwartet und am Sonntag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt empfangen.

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