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Weihnacht in Kiew – Putins Krieg verschiebt Traditionen

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Mit seinen Raketenangriffen auf die Energieanlagen der Ukraine hat Putin das Land vor Weihnachten und Neujahr in Dunkelheit und Kälte gestürzt – mit spürbaren Folgen für die Feiertagskultur.
Erstellt: 23.12.2022, 04:43 Uhr
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Mit seinen Raketenangriffen auf die Energieanlagen der Ukraine hat Putin das Land vor Weihnachten und Neujahr in Dunkelheit und Kälte gestürzt – mit spürbaren Folgen für die Feiertagskultur.
Kiew – Es braucht eine kleine Kraftanstrengung, um den Weihnachtsbaum in der Ankunftshalle des Kiewer Hauptbahnhofs zum Leuchten zu bringen. Aber Männer, Frauen und Kinder stehen geduldig an, um auf einem Energie-Fahrrad in die Pedale zu treten und damit das verkabelte Prachtstück zum Leuchten zu bringen. Plötzlich wird es auch in der Halle heller – und weihnachtlicher. Weil der russische Präsident Wladimir Putin seit Wochen die Energie-Infrastruktur der Ukraine bombardieren lässt, sind die Stromausfälle in Kiew und anderen ukrainischen Städten extrem. Ohne Tageslicht versinkt die Millionenmetropole Kiew in bestürzende Dunkelheit.
Menschen mit Taschenlampen suchen in schwarzen Tunneln die Treppenstufen, um nicht zu stürzen. Auf den Straßen gibt es keine durchgängige Beleuchtung, allenfalls kleine Lichtquellen, die aber kaum Orientierung geben. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko verspricht immer wieder, mit Hochdruck an der Instandsetzung der von den „russischen Terroristen“ zerstörten Infrastruktur arbeiten zu lassen. Aber niemand entkommt den Stromausfällen.
Im Kiewer Nobelkaufhaus Tsum an der Prachtstraße Chreschtschatyk stehen die Verkäuferinnen in der Parfümerie und in anderen Edelboutiquen im Dunkeln. Die wenigen Kunden zücken ihre Handys, schalten die Taschenlampen-App an, um Sonnenbrillen oder Handtaschen besser zu sehen. Die Rolltreppen stehen still. Sicherheitsleute passen auf, dass im Dunkeln nichts gestohlen wird – kein Vergleich zu dem gleichnamigen Konsumtempel Tsum in Moskau, wo alles hell ist.

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