Während Frankreich-Präsident Emmanuel Macron Chinas Staatschef Xi Jinping umgarnt, übt Ursula von der Leyen scharfe Kritik.
Erstellt: 07.04.2023, 18:53 Uhr
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Während Frankreich-Präsident Emmanuel Macron Chinas Staatschef Xi Jinping umgarnt, übt Ursula von der Leyen scharfe Kritik. Peking lässt sich offenbar nicht von der Seite Wladimir Putins bringen.
München/Peking – Die Unterschiede sind überall erkennbar. Emmanuel Macron lobt Chinas Positionspapier zum Ukraine-Konflikt als interessanten „Friedensplan“. Ursula von der Leyen verwirft ihn als „einfach keinen gangbaren Plan“. Die EU-Kommissionspräsidentin warnt vor wirtschaftlicher Abhängigkeit von China, will Risiken minimieren.
Frankreichs Präsident will die Geschäfte eher ausbauen. Landet seine Maschine mit viel Pomp auf dem Pekinger Flughafen, fliegt von der Leyen lieber Linie. Und während Chinas Staatsmedien Macrons Staatsbesuch groß würdigen, wird von der Leyen kaum erwähnt.
Doch sind sich beide Spitzenpolitiker einig, dass Europa mit China reden muss. Macron hatte die Kommissionspräsidentin zur Teilnahme an seinen Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping am Donnerstag (6. April) eingeladen. Manche spekulieren über verteilte Rollen nach dem Motto „Good Cop, Bad Cop“ – „Guter Polizist, böser Polizist“. Aber während diese Taktik oft als erfolgversprechend gilt, zeigt sich für China nur wieder europäische Uneinigkeit, die es seit jeher auszunutzen weiß, indem die Akteure gegeneinander ausgespielt werden.
China betrachtet Europa wohl allein durch die Brille seiner geopolitischen Rivalität mit den USA. Auch ist Peking überzeugt, dass die Europäer nach der Pfeife der Amerikaner tanzen. „Das ist schon befremdlich“, meinte ein europäischer Diplomat. Es gebe „null Verständnis“, was das Bündnis zwischen Europa und den USA bedeute. Peking hat nun offenbar eine Charmeoffensive gestartet, um einen Keil zwischen Europäer und Amerikaner zu treiben.
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