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Aiwanger setzt sich zur Wehr – Druck wächst weiter

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In der Affäre um ein altes antisemitisches Flugblatt und nach weiteren Vorwürfen zu seiner Schulzeit hat sich Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger öffentlich zur Wehr gesetzt.

„Ich war noch nie Antisemit oder Extremist“, sagte der Freie-Wähler-Chef am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in München. „Vorwürfe gegen mich als Jugendlicher sind mir nicht erinnerlich, aber vielleicht auf Sachen zurückzuführen, die man so oder so interpretieren kann“, fügte der 52-Jährige hinzu.

Zuvor hatte Aiwanger am Rande eines Termins in Donauwörth dem Sender Welt TV im Beisein auch anderer Journalisten gesagt: „Es ist auf alle Fälle so, dass vielleicht in der Jugendzeit das eine oder andere so oder so interpretiert werden kann, was als 15-Jähriger hier mir vorgeworfen wird.“ Er betonte allerdings: „Aber auf alle Fälle, ich sag‘ seit dem Erwachsenenalter, die letzten Jahrzehnte: kein Antisemit, kein Extremist, sondern ein Menschenfreund.“ Er könne „für die letzten Jahrzehnte alle Hände ins Feuer legen“. Was aus Jugendzeiten nun diskutiert werde, wundere ihn etwas.

25 Fragen

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwanger zuvor aufgefordert, die ihm gestellten 25 Fragen rasch, umfassend und zweifelsfrei zu beantworten, auch zu neuen Vorwürfen. Die Spitzen der Berliner Ampel-Koalition, Kanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), verlangten ebenfalls Aufklärung – und gegebenenfalls Konsequenzen. Die Freien Wähler in Bayern stellten sich dagegen geschlossen hinter Aiwanger und beklagten eine „Schmutzkampagne“.

Die neuen Vorwürfe stammen von einem ehemaligen Mitschüler Aiwangers: Aiwanger soll in den 1980er Jahren beim Betreten des schon besetzten Klassenzimmers ab und zu „einen Hitlergruß gezeigt“ haben, wie der Mann dem ARD-Magazin „Report München“ sagte, demnach ein Mitschüler von der 7. bis 9. Klasse. Zudem habe Aiwanger „sehr oft diese Hitler-Ansprachen nachgemacht in diesem Hitler-Slang“. Auch judenfeindliche Witze seien „definitiv gefallen“. Welche „starke Gesinnung“ dahinter gesteckt habe, dazu sagte er: „Keine Ahnung.“

Der „Bild“ sagte Aiwanger zum Vorwurf, den Hitlergruß gezeigt zu haben: „Mir ist nicht im Entferntesten erinnerlich, dass ich so etwas gemacht haben soll.

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