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Netanjahu über Warnung vor Hamas-Angriff: „Ich habe mich geirrt“

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gibt zu, sich in seiner Einschätzung über das Bedrohungspotential der Hamas geirrt zu haben. Das israelische Militär erhöht „schrittweise“ seine Truppenstärke im Gaza-Streifen. Außerdem will Israel die humanitäre Hilfe für den Gaza-Streifen erhöhen. Mehr im Liveticker.
Benjamin Netanjahu hat sich für Vorwürfe gegen den Geheimdienst entschuldigt, ihn nicht vor Kriegsabsichten der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gewarnt zu haben.
In einem Post auf der Online-Plattform X, hieß es: „Ich hab mich geirrt. Dinge, die ich nach der Pressekonferenz (am Vorabend) gesagt habe, hätten nicht gesagt werden dürfen, und ich entschuldige mich dafür.“
Zuvor hatte der Ministerpräsident am frühen Sonntagmorgen auf X geschrieben, er sei zu keinem Zeitpunkt vor kriegerischen Absichten der Hamas gewarnt worden. Der Eintrag wurde mittlerweile gelöscht.
Im Entschuldigungs-Post Netanjahus steht: „Ich gebe allen Chefs der Sicherheitskräfte meine volle Unterstützung. Ich stärke den Stabschef, den Kommandeuren und Soldaten der IDF, die an der Front stehen und für uns kämpfen, den Rücken. Gemeinsam werden wir gewinnen.“
Anders als führende Repräsentanten von Militär, Geheimdienst und Verteidigungsminister Joav Galant weigert Netanjahu sich bisher beharrlich, eine Mitverantwortung für das israelische Versagen am 7. Oktober einzugestehen.
Soldatinnen, deren Aufgabe die ständige Beobachtung des feindlichen Gebiets ist, hatten berichtet, sie hätten in den Wochen und Monaten bedrohliche Bewegungen im Gaza-Streifen bemerkt und davor gewarnt. Diese Warnungen seien jedoch von den Vorgesetzten ignoriert worden.
Im Umkreis des Schifa-Krankenhauses in Gaza, das nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum dient, halten sich nach TV-Berichten weiterhin Tausende Zivilisten auf. Die Menschen verblieben im Bereich der größten Klinik des Gazastreifens, die sie offenbar als Zufluchtsort ansehen, wie Fernsehbilder am Sonntag zeigten, unter anderem von Al-Dschasira und CNN. Diese zeigten unter anderem, wie Menschen um das Krankenhaus herum unter Zeltplanen campieren.
Die „New York Times“ schrieb, die normale Kapazität des größten und am besten ausgestatteten Krankenhauses im Gazastreifen betrage 700 Betten. Jetzt beherberge es mehr als 60.000 Menschen. Dazu zählten unter anderem Verwundete sowie Angehörige, die sie versorgten. Zehntausende Menschen hätten Zuflucht gesucht, weil sie glaubten, dass ein Krankenhaus ihnen einen gewissen Schutz biete.
Der Zentralrat der Juden kritisiert die Enthaltung Deutschlands bei der UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Zentralratspräsident Josef Schuster sprach am Wochenende von einer „Enttäuschung für die Juden in Deutschland“. Deutschland habe mit seiner Enthaltung die „relativierende Haltung der UN gegenüber Israel“ unterstützt. Die Deutsch-israelische Gesellschaft (DIG) zeigte sich „entsetzt“ über das deutsche Abstimmungsverhalten.
Deutschland hätte die Resolution ablehnen sollen, sagte Schuster dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Damit hätten „die mantrahaft vorgetragenen Solidaritätsbekundungen mit Israel“ auch „im Gegenwind der UN-Vollversammlung“ hochgehalten werden können.
Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, haben israelische Ortschaften am Sonntag erneut mit Raketen angegriffen. Sie bekannten sich in ihrem Telegram-Kanal zu Attacken auf den Großraum Tel Aviv. In mehreren Städten im Umkreis der Küstenmetropole gab es am Sonntag Raketenalarm, ebenso in Ortschaften im Grenzgebiet zum Gazastreifen. Das israelische Fernsehen berichtete, bis zu zwei Millionen Menschen seien durch den Alarm und Aufrufe, sich in Schutzräume zu begeben, betroffen gewesen.

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