Der Generalsekretär der Vereinten Nationen forderte die Hamas auf, „unverzüglich“ alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freizulassen. Die News zum Krieg in Israel im Live-Ticker.
Live-Ticker zum Krieg in Israel aktualisieren
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Hamas zur Freilassung aller israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert. Dies müsse unverzüglich geschehen, sagte Guterres am Mittwoch in New York. Angesichts einer möglicherweise bevorstehenden israelischen Offensive forderte der 74-Jährige Portugiese die Einhaltung internationalen Rechts.
„Etwa 220 000 Palästinenser haben derzeit in 92 Einrichtungen des UN-Palästinenserhilfswerks im gesamten Gazastreifen Schutz gesucht. Die Räumlichkeiten der Vereinten Nationen sowie alle Krankenhäuser, Schulen und Kliniken dürfen niemals angegriffen werden.“ Auch müsse ein Übergreifen des Konflikts in die Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon verhindert werden. (dpa)
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Wie Israel, die USA, die EU und andere Länder will jetzt auch die Schweiz die islamistische Hamas im Gazastreifen als terroristische Organisation einstufen und verbieten lassen. Damit reagierte die Regierung in Bern am Mittwoch auf die verheerenden Terrorangriffe der Hamas auf Israel. Eine Arbeitsgruppe werde die rechtlichen Optionen für ein Verbot der Palästinenserorganisation prüfen. Für das Verbot hatte sich am Dienstag bereits die Sicherheitspolitische Kommission der größeren Parlamentskammer, des Nationalrats, ausgesprochen.
Die Schweiz ist bei solchen Entscheidungen traditionell zurückhaltend. Sie stellt stets ihre Neutralität heraus und bietet sich gerne als Vermittlerin zwischen verschiedenen Seiten an. Das betonte sie auch am Mittwoch wieder. Sie stehe in der Region bereit, Bemühungen um eine Deeskalation zu unterstützen. Nachdem ersichtlich geworden sei, wozu die Hamas fähig sei, ändere sich die Haltung der Schweizer Diplomatie gegenüber dieser Organisation, sagte Außenminister Ignazio Cassis.
Ein Verbot bedeutet, dass Menschen angeklagt und verurteilt werden können, die Propaganda für die Organisation machen. Verboten sind bereits die Terrororganisationen Islamischer Staat und Al-Kaida. (dpa)
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Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des US-Außenministeriums auf mindestens 22 gestiegen. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir den Tod von mindestens 22 US-Bürgern bestätigen“, teilte am Mittwoch ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Zuvor hatte Washington mindestens 14 Tote US-Staatsbürger gemeldet.
17 US-Bürger würden weiter vermisst, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses mit.
Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga sind angesichts der Eskalation in Nahost zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, rief zu Beginn des Treffens in Kairo zu einer Waffenruhe auf. Die Außenminister der 22 Mitgliedsländer kamen auf Antrag der Palästinenser zusammen. „Ein Ende der Besatzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates sind der Schlüssel zur Lösung der Krise“, sagte der ägyptische Diplomat Ahmed Abul Gheit.
Die arabische Welt ist mit Blick auf den Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel uneins. Während etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, die inzwischen ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben, gemäßigtere Worte wählen, geben die Golfstaaten Katar, Kuwait und Oman Israel die Schuld an der Eskalation. Auch der Irak betonte seine Unterstützung für das palästinensische Volk. Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation. Gleichzeitig warnte die Regionalmacht vor einer „Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes“. (dpa)
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Ägypten hat den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Der nahe des Übergangs Rafah gelegene Flughafen in Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel könnte ebenfalls genutzt werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Mittwoch in New York. „Damit der Grenzübergang tatsächlich genutzt werden kann, müssen wir auch die Zusicherung der israelischen Seite haben, dass der Grenzübergang nicht zum Ziel wird. Wir brauchen Zusicherungen, dass humanitäre Hilfe geleistet werden kann.“
Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Übergange geschlossen. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser.
Die große Mehrheit sei auf Unterstützung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung angewiesen, sagte Tamara Alrifai, Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). (dpa)
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Nachdem der Norden Israels zeitweise in den Alarmzustand versetzt worden war, hat die Armee Entwarnung gegeben. Es seien keine unmitelbaren Bedrohungen mehr für israelisches Gebiet festgestellt worden, teilte Israels Militär am Mittwochabend mit. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon hatten zuvor die Sirenen geheult.
Es handele sich um einen „Irrtum“, es gebe „derzeit keine Abschüsse aus dem Libanon“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer im Fernsehen übertragenen Stellungnahme. Wie es zu derartigen Fehlinformationen gekommen sei, werde nun geprüft. „Wir prüfen, ob es eine technische Fehlfunktion oder menschliches Versagen war“, sagte Hagari.
Die Streitkräfte hatten zunächst eine mutmaßliche „Infiltration aus dem Libanon in den israelischen Luftraum“ gemeldet. Sie hatten die Menschen im Norden des Landes zudem angewiesen, bis auf weiteres in Schutzräumen zu bleiben. Der Verdacht auf eine Infiltration sei derzeit ausgeschlossen, hieß es später.
Aus Furcht vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär haben bereits viele Libanesen im Süden des Landes die Flucht ergriffen. Mehrere Dörfer waren am Mittwoch Augenzeugen zufolge wie ausgestorben. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert. (dpa)
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UN-Generalsekretär António Guterres hat die Hamas zur Freilassung aller israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert. Dies müsse unverzüglich geschehen, sagte Guterres am Mittwoch in New York. Angesichts einer möglicherweise bevorstehenden israelischen Offensive forderte der 74-Jährige Portugiese die Einhaltung internationalen Rechts.
„Etwa 220.000 Palästinenser haben derzeit in 92 Einrichtungen des UN-Palästinenserhilfswerks im gesamten Gazastreifen Schutz gesucht. Die Räumlichkeiten der Vereinten Nationen sowie alle Krankenhäuser, Schulen und Kliniken dürfen niemals angegriffen werden.“ Auch müsse ein Übergreifen des Konflikts in die Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon verhindert werden. (dpa)
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Der Norden Israels ist nach Militärangaben in den Alarmzustand versetzt worden. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon heulten am Mittwochabend die Sirenen, auch in der Umgebung von Haifa, teilte die Armee mit. Die Streitkräfte meldeten ein mutmaßliches „Eindringen aus dem Libanon in den israelischen Luftraum“.
Der Vorsitzende des nördlichen Regionalrats von Galil Elyon, Giora Zaltz, erklärte gegenüber „Channel 12 News“, dass Flugzeuge aus dem Libanon eingedrungen seien. Andere Quellen berichteten von Gleitschirmfliegern. Eine Bestätigung gab es noch nicht.
Das für den Zivilschutz zuständige Heimatfrontkommando forderte die Bewohner der Städte und Gemeinden in Galiläa und den annektierten Golanhöhen sowie im Raum Haifa auf, „bis auf weiteres“ Schutzräume aufzusuchen, da ein „umfassender Angriff“ befürchtet werde.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, warnte in einem englischsprachigen Post im Onlinedienst X, ehemals Twitter, vor „Drohnen im Libanon und offenbar auch Eindringlingen“.
Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, erklärte, ihre Kämpfer hätten Raketen auf Haifa abgefeuert, eine große Hafenstadt im Norden Israels.
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon erklärte am Mittwoch, sie habe Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee reagierte nach eigenen Angaben mit Angriffen auf einen Beobachtungsposten der Gruppe im Südlibanon. (dpa/afp)
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Bei dem Terror-Angriff der islamistischen Hamas in Israel sind Berichten britischer Medien zufolge 17 britische Staatsbürger getötet worden oder werden noch vermisst. Das berichtete unter anderem die BBC am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher benannte Regierungsquellen. Darunter seien auch Kinder, hieß es.
Offiziell bestätigt wurden die Angaben zunächst nicht. Nach Angaben eines Downing-Street-Sprechers von Anfang der Woche halten sich in Israel und dem Gazastreifen schätzungsweise 50.000 bis 60.000 britische Staatsbürger und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft auf, die große Mehrheit in Israel.
Das britische Außenministerium hatte eine Reisewarnung für Israel und die palästinensischen Gebiete herausgegeben.