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Niederlandes Rechtspopulist Geert Wilders: Wer ist der holländische Trump?

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Geert Wilders wird nach 25 Jahren ziemlich sicher die Oppositionsbank verlassen. Der 60-Jährige hetzt viel gegen Muslime. Dafür zahlt der Wahlsieger einen hohen Preis.
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Geert Wilders wird nach 25 Jahren ziemlich sicher die Oppositionsbank verlassen. Der 60-Jährige hetzt viel gegen Muslime. Dafür zahlt der Wahlsieger einen hohen Preis.
Im dunkelblauen Anzug und mit roter Krawatte kam Geert Wilders zu seiner Wahlparty am Mittwochabend. Mit seinen wasserstoffblondierten und zurückgelegten Haaren, der gebräunten Haut ähnelt Wilders einmal mehr seinem großen Vorbild: Donald Trump.
Nicht umsonst wird Wilders immer wieder mit dem Ex-US-Präsidenten verglichen, beide ähneln sich sowohl optisch als auch inhaltlich. Nach knapp 25 Jahren auf der Oppositionsbank kommt Wilders Trump auch im nächsten Schritt etwas näher – an die Macht nämlich. „Die Niederländer müssen wieder Nummer eins sein“, sagte er am Mittwochabend. Die Parallelen zu Trumps Slogan „Make America great again“ (zu Deutsch: Amerika wieder groß machen) – sicher nicht zufällig.
Am Mittwoch wählten die Niederländer ein neues Parlament. Mark Rutte, 13 Jahre Ministerpräsident, trat nicht mehr an. Rutte von der VDD hatte immer eine Koalition mit Wilders rechtspopulistischer „Partei für die Freiheit“ (PVV) ausgeschlossen. Seine Nachfolgerin, Dilan Yesilgöz, wollte keine Koalition ausschließen, übernahm sogar Themen von Wilders. Erst dadurch ebnete sie ihm den Weg zum Wahlsieg, analysieren erste Experten.
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Yesilgöz lag lange vor Wilders, dazu stieg mit Frans Timmermans ein politisches Schwergewicht für die Grünen und Sozialdemokraten in den Wahlkampf ein, er trat extra als Klima-Kommissar in Brüssel zurück. Wilders hat erst in den vergangenen Tagen den großen Rückstand aufgeholt und den Wahlkampf bis zum Schluss spannend gehalten. Noch am Mittwoch gingen Beobachter von einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus, am Ende gewann Wilders deutlich, holte 37 Sitze im Parlament. Von einem „Monstersieg“ schreibt die niederländische Tageszeitung „De Volkskrant“ am Tag nach der Wahl.
Bei der ersten Hochrechnung (da waren erst 35 Sitze für die PVV sicher) konnte Wilders es offenbar selbst nicht glauben. Ungläubig reißt er die Arme hoch, nimmt die Hände vors Gesicht, strahlt übers ganze Gesicht. Das Video dazu hat er selbst auf X (vormals Twitter) geteilt.

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