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Das Comeback des Donald Trump

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Wer dachte, Donald Trumps Wahl zum Präsidenten 2016 sei ein Ausrutscher der Geschichte gewesen, der hat sich getäuscht.
Wer dachte, Donald Trumps Wahl zum Präsidenten 2016 sei ein Ausrutscher der Geschichte gewesen, der hat sich getäuscht. Ein beachtlicher Teil Amerikas will diesen Mann im Weißen Haus – trotz allem.
Donald Trump ist zurück – und zwar richtig. Der Republikaner wird wieder der US-Präsidentschaftskandidat seiner Partei. Mit der Kapitulation seiner letzten internen Konkurrentin in dem Rennen, Nikki Haley, hat sich der 77-Jährige vorzeitig die Kandidatur seiner Partei für die Wahl im November gesichert. Trotz aller Skandale und gegen jede politische Logik. Er hat eine echte Chance, ein zweites Mal ins Weiße Haus einzuziehen. Falls ihm das gelingt, können sich die USA und die Welt auf einen entfesselten Donald Trump einstellen: selbstbewusster und erbarmungsloser denn je.
Der Republikaner hat bereits in seiner ersten Amtszeit mit nahezu jeder Konvention gebrochen, schwere internationale Verwerfungen ausgelöst und das Verfassungssystem der USA an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Seitdem hat er unbeschadet eine Vielzahl an Skandalen, Affären und juristischen Desastern überstanden, die jedem anderen längst die politische Karriere gekostet hätten. In einer neuen Amtszeit dürfte er deshalb erst recht nicht mehr davor zurückschrecken, weitere Grenzen zu überschreiten oder Tabus zu brechen. Und Trump dürfte dann auch nicht mehr viele moderate Republikaner an seiner Seite haben, die bei Bedarf als Stimme der Vernunft auf ihn einwirken – sondern radikale Konservative um sich scharen, die ihn in extremen Positionen nur bestärken.
Eines kann man Trump nicht vorwerfen: Dass er einen Hehl daraus machen würde, wer er ist, was er denkt und was er vorhat. Die Amerikaner wissen ganz genau, was sie bekommen, wenn sie für ihn stimmen. Er hat etwa angekündigt, im ganz großen Stil Migranten aus dem Land abzuschieben, im Staatsapparat aufzuräumen und sich an seinen politischen Gegnern zu rächen, die ihm an den Kragen wollten. Er kokettiert damit, „Diktator“ wolle er nur am ersten Tag einer zweiten Amtszeit sein, doch tatsächlich könnten die USA unter ihm autokratische Züge bekommen. Und international? Droht Trump ungeniert damit, der Nato den Rücken zu kehren, die Hilfen für die Ukraine zu beenden und Russlands Präsident Wladimir Putin bei dessen imperialistischer Mission in der Nachbarschaft freie Hand zu lassen.

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