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Kommunalwahl in Thüringen: Neonazi-Erfolg, AfD-Dämpfer und SPD-Schlappe

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Am Sonntag wurden in Thüringen kommunale Räte und Bürgermeister gewählt. Was bedeutet das Ergebnis für die Landtagswahl in drei Monaten? Eine Schnellanalyse.
© dpa/Michael Reichel
Am Sonntag wurden in Thüringen kommunale Räte und Bürgermeister gewählt. Was bedeutet das Ergebnis für die Landtagswahl in drei Monaten? Eine Schnellanalyse.
Heute, 22:07 Uhr
Am Sonntag waren 1,7 Millionen Thüringer zu Kommunalwahlen aufgerufen. Was bedeuten die Ergebnisse für die Parteien? Welche Signale senden die Bürgerinnen und Bürger vor der mit Spannung erwarteten Landtagswahl am 1. September? Am späten Sonntagabend lagen noch längst nicht alle Ergebnisse vor, geschweige denn ein landesweites Ergebnis.
Es zeichnete sich aber ab, dass die in Thüringen gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD zwar zugelegt hat, den erhofften Durchmarsch aber verpasst. Sie versäumte es, schon im ersten Wahlgang, Landratsämter und Bürgermeisterposten zu gewinnen. Die befürchtete „blaue Welle“ riesiger AfD-Siege blieb somit aus.
Allerdings zeichnen sich in mehreren Regionen Stichwahlen mit AfD-Beteiligung ab. Damit hat die Partei von Rechtsaußen Björn Höcke im Freistaat noch Chancen auf kommunale Spitzenämter. 
Höcke will bei der Landtagswahl am 1. September stärkste Kraft werden. Bei der Wahl 2019 war er mit 23,4 Prozent auf dem zweiten Platz gelandet. Jüngste Umfragen deuteten auf einen Popularitätsverlust der AfD hin, zunächst nach der Geheimkonferenz in Potsdam („Remigration“), zuletzt nach den diversen Skandalen der AfD-Europa-Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron.
Im Landkreis Hildburghausen schaffte es Neonazi Tommy Frenck in die Stichwahl um den Landratsposten geschafft. Frenck erreichte mit 24,9 Prozent der Stimmen Platz zwei, knapp vor dem CDU-Kandidaten. Sven Gregor (Freie Wähler) erreichte 42,4 Prozent. Die AfD hatte auf eine Kandidatur verzichtet.
Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow, der seit 2014 das Land regiert, gelang kein maßgeblicher Sieg, so der Stand am Sonntagabend. Parteichefin Ulrike Grosse-Röthig tröstete sich mit Blick auf ausgebliebene AfD-Erfolge, Thüringen sei „nicht mit einem Schlag blau geworden“.
Ein Teil der Linken-Mitglieder war in das im Januar gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gewechselt.

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