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DFB-Frauen: EM-Ticket gebucht, aber noch einige Olympia-Baustellen

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Das EM-Ticket hat die deutsche Nationalmannschaft der Frauen nach dem Sieg in Polen in der Tasche. Bundestrainer Horst Hrubesch muss nun entscheiden, wen er in den Olympia-Kader beruft. Zudem hat er Probleme in Offensive wie Defensive des DFB-Teams zu beheben.
von Tobias Knaack
Die Assistenztrainer Britta Carlsson und Thomas Nörenberg sowie Torwarttrainer Michael Fuchs bekamen es am Dienstagabend ab. Noch auf dem Rasen des Stadions in Gdynia machte der Bundestrainer Hrubesch vor ihnen seinem Ärger Luft und stellte viele Szenen des 3:1-Erfolges gegen Polen nach. Es waren ganz offensichtlich – wie schon beim 4:1 gegen denselben Gegner vier Tage zuvor in Rostock – einige, die ihm ganz und gar nicht gefallen hatten.
Nachlässigkeiten in der Defensive, die erneut zu einem frühen Gegentor führten. Nachlässigkeiten in der Offensive, die für unnötig langes Zittern gegen einen letztlich doch limitierten Kontrahenten sorgten. „Wir müssen nicht immer dem Gegner helfen, dass er auch ein Erfolgserlebnis hat“, sagte der 73-Jährige im ARD Interview mit Blick auf die teilweise zu laxe Abwehrarbeit, sparte aber auch nicht mit Kritik an der Offensive: „Wir müssen schauen, dass wir unsere Chancen frühzeitiger nutzen.“
Keine Frage, es ist ein Schwebezustand, in dem sich das Hrubesch-Team nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel gegen die Polinnen befindet. Einerseits – und das ist keine Selbstverständlichkeit – haben die DFB-Frauen mit vier Erfolgen aus vier Partien in EM-Qualifikationsgruppe vier die Teilnahme an der Endrunde 2025 in der Schweiz vorzeitig klargemacht. Schneller ging es nicht.
Andererseits ist mit der Partie in Gdynia das letzte Casting abgeschlossen. Anfang Juli muss Hrubesch den Kader für das olympische Fußballturnier berufen. Was ist der Erkenntnisgewinn für den Bundestrainer, der schon vorab gesagt hatte, dass es „sicherlich ein, zwei Fälle geben wird, die hart sind“?
Zunächst mal hat er zwei sehr ähnliche Partien seines Teams gesehen: Sowohl in Rostock als auch in Gdynia folgten zwei fahrigen Auftritten in den jeweils ersten 45 Minuten mit frühen Gegentreffern klare Leistungssteigerungen in den zweiten Hälften.
„Ich will, dass wir Spiele bestimmen. Nach dem Ausgleich haben wir es doch klar dominiert und nichts mehr zugelassen“, sagte Hrubesch nach dem Spiel in Polen. Das Potenzial der Mannschaft war gleichermaßen zu sehen wie ihr Hang zum Schlendrian – im Angriff ebenso wie in der Abwehr.
Speziell im ersten Spiel gegen den Weltranglisten-29. offenbarten die deutschen Nationalspielerinnen in Abwesenheit von Wolfsburgs Marina Hegering Probleme sowohl in der Abstimmung in der Abwehrreihe und in der Zweikampfführung als auch in der Konterabsicherung. So entstand das 0:1 in der ersten Begegnung nach 28 Sekunden, so kam aber auch Top-Stürmerin Ewa Pajor in der Folge zu weiteren Großchancen.
Doch auch in der zweiten Partie hatten die DFB-Frauen immer wieder Schwierigkeiten: Gleich in mehreren Szenen kamen sie nicht in die Zweikämpfe, aus einer resultierte erneut ein Rückstand in der Anfangsviertelstunde.

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