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Europas drittgrößter Reisekonzern FTI ist in die Pleite gerutscht. Das Amtsgericht München bestellte am Montag den Anwalt Axel Bierbach zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die Dachgesellschaft FTI Touristik GmbH. „Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können“, teilte das Unternehmen mit. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab morgigen Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können.
Vom Insolvenzantrag unmittelbar betroffen ist den Angaben zufolge zunächst nur die Veranstaltermarke FTI Touristik. In der Folge würden aber auch für weitere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt.
Die Bundesregierung rechnet nach der Insolvenz nicht mit einer umfangreichen staatlichen Rückholaktion für deutsche Touristen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Sitzung des Krisenstabs im Auswärtigen Amt in Berlin. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts hieß es, da FTI über den Deutschen Reisesicherungsfonds (DRS) gegen Zahlungsunfähigkeit abgesichert sei, seien geleistete Zahlungen – der gesamte Reisepreis, sofern bereits gezahlt, sowie Anzahlungen – im Falle einer Insolvenz abgesichert. Dies gelte für Kundinnen und Kunden, die eine Pauschalreise gebucht hätten. In der Branche war zu hören, dass um die 65 000 Urlauber derzeit mit FTI im Ausland unterwegs seien.
Eigentlich schien die Zukunft des Unternehmens gesichert, das in der Corona-Krise insgesamt 595 Millionen Euro staatliche Hilfe aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) bekommen hatte.