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Düstere Prognose macht Kiew wenig Hoffnung: Im Ukraine-Krieg droht ein tödlicher Sommer

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In der Ukraine fressen sich die Fronten fest. In diesem Sommer wird keine Seite eine Entscheidung erzwingen können. Sicher sind nur weitere Verluste.
Stand: 01.07.2024, 21:38 Uhr
Von: Karsten-Dirk Hinzmann
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In der Ukraine fressen sich die Fronten fest. In diesem Sommer wird keine Seite eine Entscheidung erzwingen können. Sicher sind nur weitere Verluste.
Kiew – „Russland hat für seine Erfolge einen ziemlich grausigen Preis bezahlt“, schreibt das Wall Street Journal. Eine anonyme Quelle des ukrainischen Geheimdienstes hatte den 14. Mai dieses Jahres beschrieben – einen Tag, an dem die Truppen Wladimir Putins von Awdijiwka aus nach Nordwesten in Richtung Tschassiw Jar vorzudringen versuchten; und dabei rund 1500 Kräfte verloren. „Dies war Russlands schlimmster Tag seit Kriegsbeginn, wie aus einer westlichen Einschätzung ukrainischer und anderer Geheimdienste hervorgeht“, schreibt das Journal und prophezeit Schlimmes.
Sowohl der Ukraine als auch der russischen Invasionsarmee stehe ein tödlicher Sommer bevor, mutmaßt das Blatt, „ohne große Hoffnung auf Erfolge“. Westliche Beobachter dagegen halten wenig von Schwarzmalerei. Die Lage sei angespannt, aber nicht katastrophal, sagte beispielsweise Franz-Stefan Gady kürzlich gegenüber dem ZDF. Der Analyst des Institute for the Study of War (ISW) halte den Juli für den entscheidenden Monat an den Frontabschnitten. Ende Juli würde sich die gerade angestoßene Mobilisierungswelle der Ukraine auswirken und die Front verändern.
Gady spricht von mehreren zehntausend Mann, die gerade ihre militärische Ausbildung beginnen – er rechne mit einem ersten infanteristischen Schliff über fünf Wochen hinweg. Diese Grundausbildung sei ihm zufolge für alle Einberufenen gleich, danach folge für einige Tage oder Wochen die spezialisierte Ausbildung in den verschiedenen Brigaden beziehungsweise in den Nato-Partnerländern oder sogar in den USA, wie beispielsweise die Ausbildung der Piloten oder Patriot-C.rews. Gady begründet die schwierigen Verhältnisse an den verschiedenen Frontabschnitten vor allem mit dem auf der ukrainischen Seite aktuell fehlenden Personal.
2024 werde für die Ukraine die schwierigste Zeit seit den ersten beiden Monaten der groß angelegten Invasion, hatte Gustav Gressel im Januar geschrieben. Im idealen Szenario würden die EU und die Ukraine Hand in Hand arbeiten, wie er für den Thinktank European Council On Foreign Relations skizziert hat: Während die EU neue Großgeräte zu produzieren beginne, hielte die Ukraine die russischen Offensiven auf, bis die russischen Einheiten weitestgehend aufgerieben wären. Gleichzeitig gelänge ihr, ihre Ausbildungsaktivitäten hinter der Front zu verbessern, sie formierte Brigaden frischer Kräfte und testete „neue Prototypen elektronischer Kriegsführungsgeräte und Drohnenabwehrwaffen“, wie er schreibt.

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