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Einen Tag nach den gewaltsamen Zusammenstößen bei Protesten in Bangladesch hat Regierungschefin Scheich Hasina das Land verlassen und ihr Amt niedergelegt. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Das bestätigte der Armeechef des Landes in einer Erklärung an die Nation. Er sagte, es werde eine Übergangsregierung gebildet. Laut einem auf Kreise gestützten Bericht der Tageszeitung „Prothom Alo“ soll Hasina mit einem Hubschrauber nach Indien geflohen sein.
Anschließend hätten Demonstranten den Amtssitz der Regierung in Dhaka gestürmt. Auf Fernsehbildern war am Montag zu sehen, wie tausende Menschen in den Regierungspalast in der Hauptstadt Dhaka eindringen.
Hasinas Flucht folgt auf die langanhaltenden blutigen Proteste in dem Land, die sich erst gegen eine Quotenregelung im öffentlichen Dienst und später gegen die Regierung richteten. Die Teilnehmer hatten zuletzt den Rücktritt der seit 2009 amtierenden Regierungschefin und ihres Kabinetts gefordert.
Die 76-jährige Regierungschefin war im Januar in einer von einem großen Teil der Opposition boykottierten Wahl im Amt bestätigt worden. Ihrer Regierung werden unter anderem der Missbrauch staatlicher Institutionen zum eigenen Machterhalt und die Unterdrückung von Regierungskritikern vorgeworfen – bis hin zur außergerichtlichen Tötung Oppositioneller.