In der Ukraine stehen die Zeichen auf Veränderung. Präsident Selenskyj kündigt einen „Siegesplan“ an, Bundeskanzler Scholz fordert eine Friedenskonferenz. In der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ diskutieren die Gäste, wie realistisch ein Kriegsende in der Ukraine ist.
In der Ukraine stehen die Zeichen auf Veränderung. Präsident Selenskyj kündigt einen „Siegesplan“ an, Bundeskanzler Scholz fordert eine Friedenskonferenz. In der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ diskutieren die Gäste, wie realistisch ein Kriegsende in der Ukraine ist.
In der kommenden Woche will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Joe Biden treffen und einen „Siegesplan“ vorlegen. Dabei könnte er fordern, dass die Ukraine westliche Langstreckenraketen auch in Russland einsetzen darf. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz bereits abgelehnt, die USA zögern. Selenskyj kritisiert seit Monaten das Verhalten des Westens: „Ich höre immer nur, wir arbeiten daran. Russische und iranische Raketen arbeiten auch, aber leider gegen uns. Und der russische Präsident Putin braucht keine Erlaubnis für seine weitreichenden Raketen.“
In der Zwischenzeit ist die Hälfte der ukrainischen Energieinfrastruktur zerstört. Und der Winter steht vor der Tür. Im Donbass rückt die russische Armee langsam und unter großen Verlusten vor. Russlands Gleitbomben bringen Tot und Zerstörung. Unter diesen Vorzeichen plant der ukrainische Präsident offenbar, mit weiteren militärischen Maßnahmen einen zukünftigen Frieden vorzubereiten. Ob das funktionieren kann, ist ein Thema, über das die Gäste am Abend bei Maybrit Illner im ZDF diskutieren.
Einer von ihnen ist der Diplomat Wolfgang Ischinger, der den ukrainischen Präsidenten am Wochenende getroffen hat. „Ich glaube, dass es um zwei Dinge geht“, sagt Ischinger. „Es geht einmal darum, dass die Ukraine sich vergewissern möchte, dass sie weiter die politische Initiative hat, um die weitere Entwicklung zu gestalten. Der zweite Punkt ist ein rein militärischer: Selenskyj wird Joe Biden auffordern, Schluss zu machen mit diesen Reichweitenbeschränkungen.“ Selenskyj sei sich sicher, dass sein Besuch in den USA der Ukraine nach vorne helfe. „Die Erwartungen sind groß“, sagt der langjährige Diplomat.
„Die Ukraine hat sicherlich ein Selbstverteidigungsrecht“, sagt Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi. „Wenn man angegriffen wird, kann man das Land, das einen angreift, zurück angreifen.