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Nach Angaben der Armee hatten israelische Soldaten Sinwar am Mittwoch bei einem Einsatz im südlichen Gazastreifen getötet. Die Nachricht von seinem Tod wurde aber erst am Donnerstag nach DNA-Tests verbreitet. Die Hamas bestätigte den Tod ihres ranghöchsten Chefs zunächst nicht.
Sinwar galt als Drahtzieher des Großangriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel. Mitte Juli war nach israelischen Angaben bereits Hamas-Militärchef Mohammed Deif bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet worden. Die Hamas bestätigte Deifs Tod nicht. Ende Juli war dann Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran getötet worden. Sinwar rückte danach als sein Nachfolger an die Spitze der radikalislamischen Palästinenserorganisation auf.
Sinwar war im weitverzweigten Tunnelsystem der Hamas unter dem Gazastreifen vermutet worden, wo er sich zu seinem eigenen Schutz mit Geiseln umgeben haben soll. Seit dem 7. Oktober 2023 gehörte Sinwar zu den meistgesuchten Hamas-Anführern. Auf der US-Terror-Liste stand er bereits seit Jahren.
„Dem Bösen wurde ein schwerer Schlag zugefügt, aber die Aufgabe, die uns erwartet, ist noch nicht beendet“, sagte Netanjahu in einem Video-Statement zu Sinwars Tod und dem Gaza-Krieg. An die Geiselnehmer gerichtet, die im Gazastreifen immer noch Dutzende aus Israel verschleppte Menschen festhalten, sagte er, wenn sie die Geiseln freiließen, werde Israel sie im Gegenzug am Leben lassen.
Aus Sicht des israelischen Außenministers Israel Katz bietet Sinwars Tod die „Gelegenheit“, auch die verbliebenen Hamas-Geiseln „unverzüglich“ freizubekommen.