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Ex-Spitzendiplomat zur Verteidigungsfähigkeit: „Vielleicht brauchen wir eine Schocktherapie“

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Dirk Brengelmann sieht die Verteidigungsbereitschaft Europas nach Trumps Wahlsieg am Scheideweg. Die Ernennung von Nato-Generalsekretär Rutte sei „ein Glücksfall“.
Stand: 26.11.2024, 10:46 Uhr
Von: Michael Hirz
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Dirk Brengelmann sieht die Verteidigungsbereitschaft Europas nach Trumps Wahlsieg am Scheideweg. Die Ernennung von Nato-Generalsekretär Rutte sei „ein Glücksfall“.
Der römische Kaiser Caligula ist nicht zuletzt deswegen in Erinnerung geblieben, weil er sein Pferd zum Konsul ernannte – inklusive ständigem Sitz für den Hengst im Senat. Seine Regierungszeit dauerte vier Jahre und war von Größenwahn und Rachsucht geprägt. Natürlich ist Donald Trump nicht Caligula, zumal der vermutlich kein Golf gespielt hat. Aber seine ersten Personalentscheidungen sind, man muss es so sagen, spektakulär und fachlich nicht erklärlich. Den Zerfall der alten Weltordnung dürften sie beschleunigen.
Was kommt auf Deutschland zu, was auf Europa und die Nato? Darüber habe ich mit einem außen- und sicherheitspolitischen Experten gesprochen, mit Dirk Brengelmann, Botschafter a.D, Spitzendiplomat und mehrere Jahre Beigeordneter Generalsekretär der Nato. Die ersten Personalien Trumps hätten seine Befürchtungen noch übertroffen. Bei seiner Auswahl sei es dem künftigen Präsidenten offensichtlich nur um absolute Loyalität gegangen.
Als Motiv könnte ein Rachefeldzug Trumps vermutet werden, „im Militär und im Justizwesen soll aufgeräumt werden“. Ein Verteidigungsminister ohne jegliche Erfahrung, gegen den wegen sexueller Nötigung ermittelt wurde und der zur Vereidigung Joe Bidens aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen wurde – und künftig die mächtigste Armee der Welt befehligt? Ein Justizminister, dem Menschenhandel, illegaler Drogenkonsum, sexuelle Beziehung zu einer Minderjährigen vorgeworfen wurde, als Hüter des Rechts?
Als noch extremer bewertet Dirk Brengelmann die Benennung der Geheimdienstkoordinatorin, vor der sogar Trumps früherer Sicherheitsberater John Bolton, ein strammer Konservativer, dringend warnt.

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