In der Ukraine lernt Kim Jong-un, Krieg zu führen. Für eine Waffengang gegen Südkorea stellt er jetzt einen Konkurrenten zum Abrams auf die Ketten.
Stand: 30.11.2024, 17:30 Uhr
Von: Karsten-Dirk Hinzmann
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In der Ukraine lernt Kim Jong-un, Krieg zu führen. Für einen Waffengang gegen Südkorea stellt er jetzt einen Konkurrenten zum Abrams auf die Ketten.
Pjöngjang – „Die Kampfkraft der nordkoreanischen Armee ist wegen der Armut des Landes geringer, als die absoluten Zahlen vermuten lassen“, schreibt Martin Kölling. Der Autor der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) hatte Ende Oktober die Stärke der nordkoreanischen Armee beleuchtet: Über mehr als 3.500 Panzer soll der Staat von Diktator Kim Jong-un verfügen. Das allerdings sagt wenig aus über die tatsächliche Stärke des neuen Verbündeten Russlands im Ukraine-Krieg. Mit einem neuen Kampfpanzer-Modell hat Kim jetzt einen neuen Hauptdarsteller für mögliche künftige internationale Auftritte gefunden.
Die meisten Waffen Kims seien alt und aufgrund des ständigen Materialmangels schlecht gewartet, behauptet Kölling in der NZZ. Der Tianma-2 könne dagegen einen Quantensprung in der nordkoreanischen Rüstungsindustrie bedeuten. Wie das Military Watch Magazin aktuell berichtet, soll der Tianma-2 am 21. November auf einer Rüstungsmesse in Pjöngjang vorgestellt worden sein und das bisherige Spitzenmodell Chonma-2 ablösen. Das Magazin geht davon aus, dass der neue Panzer eine verstärkte Version des vorherigen Spitzenmodells sei und dessen Produktion deshalb eingestellt würde.
Erst im März dieses Jahres hatte Military Watch über erste Manöver mit dem Chonma-2 berichtet – dabei soll Kim Jong-un selbst einen der Kampfpanzer dieses neuen Typs bestiegen, den Steuerhebel ergriffen und den Panzer selbst gesteuert haben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Korea Central News Agency (KCNA) berichtet hatte. „Der Vorsitzende äußerte sich ,sehr zufrieden‘ mit den unter Beweis gestellten Fähigkeiten des Fahrzeugs, insbesondere seiner Feuerkraft und Mobilität“, so KCNA laut Military Watch. Vor allem in chinesischen Medien wurde bereits der Chonma-2 mit den vermeintlich am weitesten entwickelten Panzern der Welt vergleichen – dem russischen T-14 Armata sowie dem US-amerikanischen Abrams M1A3.
Generell ist über die nordkoreanischen Waffen wenig bekannt. Der Chonma soll die dritte Generation eigenproduzierter Kampfpanzer darstellen, der Tianma-2 somit die vierte Generation. Military Watch geht davon aus, dass die Panzer optimiert sind für das in Korea vorherrschende bergige Gelände. Des Weiteren sei der Tianma-2 der erste nordkoreanische Panzer mit integriertem Autolader, so das Magazin – dadurch könne die Besatzung von vier auf drei Mann schrumpfen und die Feuerrate hochschnellen. In dem Ladeautomaten ähnelt der Tianma dem russischen T-72, andererseits verfügen westliche Panzer teilweise ebenfalls über automatische Ladesysteme.
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