Einen Tag nach einer Andeutung per Video bestätigt Habeck Ambitionen auf das Kanzleramt. Nach der „gescheiterten“ Ampel will er seinen Führungsanspruch „erarbeiten“.
Robert Habeck hat seine Kanzlerkandidatur für die Grünen offiziell gemacht. „Ich bin bereit, meine Erfahrung, meine Kraft und meine Verantwortung anzubieten“, sagte der Grünenpolitiker in einem auf YouTube veröffentlichten Video. „Wenn Sie wollen, auch als Kanzler.“
Bereits am Donnerstagabend hatte sich der Bundeswirtschaftsminister nach fünfjähriger Abwesenheit auf der Plattform X zurückgemeldet und kurz darauf ein Video veröffentlicht, in dem er die Kanzlerkandidatur andeutete. Für kurze Zeit wurde darin eine Nahaufnahme seines Armbands eingeblendet, auf dem unter anderem das Wort „Kanzler“ zu sehen war.
Im vergangenen Bundestagswahlkampf waren die Grünen zeitweise auf Umfragewerte von mehr als 25 Prozent gekommen. Angesichts der derzeitigen Werte von etwa zehn Prozent war zunächst unklar, ob die Partei wieder eine Kanzlerkandidatur aufstellt. Allerdings galt zuletzt als wahrscheinlich, dass Habeck nicht nur Spitzen-, sondern auch Kanzlerkandidat der Partei wird. Die Kanzlerkandidatin der Grünen 2021, Außenministerin Annalena Baerbock, hatte bereits im Juli eine zweite Kandidatur ausgeschlossen.