Während HTS-Rebellen im Norden auf Homs vorrücken, brechen im Süden des Landes Massenaufstände aus. Gleichzeitig beginnen die Kurden im Osten eine Offensive. Israel bereitet sich den Kollaps von Assads Armee vor.
© REUTERS/MAHMOUD HASANO
Während HTS-Rebellen im Norden auf Homs vorrücken, brechen im Süden des Landes Massenaufstände aus. Gleichzeitig beginnen die Kurden im Osten eine Offensive. Israel bereitet sich den Kollaps von Assads Armee vor.
Heute, 22:16 Uhr
Am Freitag überschlagen sich die Ereignisse in Syrien und die Situation für den Diktator Baschar al-Assad wird zunehmend schwierig: Nach der Einnahme der Großstädte Aleppo und Hama im Nordwesten Syriens stehen die islamistischen Kämpfer der Rebellengruppen offenbar kurz vor der Einnahme der strategisch wichtige Stadt Homs.
Im Kurznachrichtendienst Telegram teilten sie am Freitagabend mit, die Außenbezirke von Homs erreicht zu haben. Sie riefen die Soldaten der syrischen Armee ultimativ auf, überzulaufen.
Gleichzeitig starteten kurdische Milizen offenbar eine Offensive im Osten des Landes und andere Rebellenverbände brachten eine Reihe von Städten im Süden des Landes unter ihre Kontrolle.
Am schnellsten voran stößt jedoch weiterhin die von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) angeführte Offensive im Norden. Am Freitag waren sie in die Städte Rastan und Talbisseh auf der Strecke zwischen Hama und Homs eingedrungen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Beobachtungsstelle schrieb zudem über eine „völlige Abwesenheit“ von Truppen der Regierung von Machthaber Assad in den beiden Städten. Berichten auf sozialen Medien zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lasse, sollen sich Assads Truppen aus Homs bereits zurückziehen.
Um die islamistischen Kämpfer aufzuhalten, hatten die Assad-Kräfte zuvor Barrieren aus Erde auf der Schnellstraße nördlich von Homs errichtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle weiter. Auch russische Kampfjets und Hubschrauber haben offenbar Brücken und Straßen angegriffen, um den Vormarsch zu verlangsamen.
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Bei russischen und syrischen Luftangriffen sind in der Nähe der syrischen Stadt Homs Aktivisten zufolge am Freitag 20 Zivilisten getötet worden. Unter den Toten seien fünf Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit
Angesichts des raschen Vormarsches fordert Russland seine Staatsbürger in dem Bürgerkriegsland zur Ausreise auf. Die Botschaft in Damaskus habe die Landsleute aufgefordert, das Land mit Linienflügen zu verlassen, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.
© AFP/OMAR HAJ KADOUR
Eine Woche nach Beginn ihrer Großoffensive in Syrien und nur wenige Tage nach der Eroberung Aleppos hatten die von Islamisten angeführten Milizen am Donnerstag die strategisch wichtige Stadt Hama eingenommen.
Homs, die drittgrößte Stadt Syriens, liegt etwa eine halbe Autostunde von der Grenze zum Libanon entfernt. Die Kontrolle der Regierung über Homs ist dem US-amerikanischen Institut für Kriegsstudien (ISW) zufolge entscheidend, um weiterhin Lieferungen des Irans an die Hisbollah-Miliz im Libanon zu ermöglichen. Homs bietet Zugang zu mehreren Grenzübergängen in das Nachbarland.
„Wer die Schlacht um Homs gewinnt, wird Syrien regieren“, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur.
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Deutschland — in German „Wer Homs gewinnt, wird Syrien regieren“: Rebellen rücken offenbar an Stadtrand vor