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Das Jury-Urteil wird von vielen Beobachtern als großer Erfolg Diddys gewertet. „Dieser Prozess war ein großes Glücksspiel, und Combs hat diese Wette gewonnen“, sagt die New Yorker Jura-Professorin Anna Cominsky der „New York Post“. Seine Anwälte hätten sich von Beginn an einige Vorwürfen zugegeben, etwa dass er seine Freundinnen geschlagen habe, andere aber umso effektiver bekämpft. Am Ende wurde daraus ein Prozess um häusliche Gewalt, nicht um Menschenhandel. „Das hat sich ausgezahlt.“
Noch droht Combs aber weiterer juristischer Ärger: Vergangene Woche reichten drei weitere mutmaßliche Opfer Klage gegen den Rapper ein. Eine Frau gibt an, Combs‘ Sohn Justin habe sie aus Louisiana nach Los Angeles gelockt. Dort sei sie 2017 gefangen gehalten, unter Drogen gesetzt und dann von drei maskierten Männern vergewaltigt worden, darunter angeblich Combs.
Außerdem werfen zwei Männer dem Rapper und seinen Mitarbeitern vor, sie bei Partys unter Drogen gesetzt und sexuell angegriffen zu haben. Die Taten sollen sich demnach 2021 und 2023 ereignet haben.
P. Diddy könnte am Ende tatsächlich recht glimpflich davonkommen. Laut einem US-Experten drohe ihm nur eine monatelange Haftstrafe. Der ehemalige Bundesstaatsanwalt Mitchell Epner sagte gegenüber der „New York Post“, dass der Rapper nach den Bundesrichtlinien zum Strafmaß wahrscheinlich eine viel geringere Strafe erhalten werde als die mögliche Höchststrafe von 20 Jahren.
„Der Ausgangspunkt nach den geltenden US-Richtlinien für einen Schuldspruch wegen ‚Transport über Staatsgrenzen zum Zweck der Prostitution‘ wird ein Strafrahmen von 15 bis 21 Monaten sein“, meint Epner. Seit seiner Verhaftung am 16. September 2024 hat Sean Combs fast zehn Monaten im Gefängnis verbüßt. Er könnte also je nach Urteil bereits nach kurzer Zeit wieder freigelassen werden.
Die Kinder von P. Diddy verlassen nach dem Urteil das Gerichtsgebäude, hier sein Sohn King Combs mit Freundin
Sean Combs hatte alle Vorwürfe in dem Prozess zurückgewiesen.
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Deutschland — in German Jury spricht Sean "Diddy" Combs schuldig – ihm drohen aber "nur" 20...