Sie habe Zugang zu Trump gefunden, rühmte sich die Schweizer Präsidentin und rechnete mit einem guten Zoll-Deal. Dann kam der Hammer: 39 Prozent.
Sie habe Zugang zu Trump gefunden, rühmte sich die Schweizer Präsidentin und rechnete mit einem guten Zoll-Deal. Dann kam der Hammer: 39 Prozent. Was das für Uhren, Schokolade und anderes bedeutet.
Der US-Zollhammer hat der Schweiz einen Schock versetzt: 39 Prozent auf Schweizer Importe hat US-Präsident Donald Trump angeordnet. „Der Wohlstand aller ist in Gefahr“, warnt der Industrieverband der Tech-Industrie, Swissmem. Die Zölle zahlen zwar die Importeure und US-Verbraucher, aber damit wird „Made in Switzerland“ so teuer, dass Bestellungen einbrechen dürften, fürchtet die Wirtschaft. Die USA sind vor Deutschland der wichtigste Exportmarkt der Schweiz, mit fast 19 Prozent Anteil am Gesamtexport.
Der Industrieverband Economiesuisse warnt vor Firmenpleiten. Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher sieht Zehntausende Stellen in Gefahr. Auch, weil Konkurrenten aus der EU „nur“ mit 15 Prozent US-Zöllen belastet werden.
„Wenn die Zolldifferenz bleibt, würde das sicher einen Impuls nach Deutschland bringen“, sagt Hans Gersbach, Ko-Direktor der Konjunkturforschungsstelle (Kof) der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. Er nennt die Branchen Maschinenbau, Medizingeräte, Präzisionsinstrumente und Pharma. Zudem könne es Produktionsverlagerungen nach Deutschland geben.
Die Kof rechnet bei 39 Prozent Zöllen mit einem Rückgang des Schweizer Bruttoinlandsprodukts von 0,3 bis 0,6 Prozent. Wenn die bislang ausgenommene Pharmaindustrie dazu käme, dürften es mindestens 0,7 Prozent sein. Die Schweizer Präsidentin Karin Keller-Sutter ist Hals über Kopf nach Washington gereist, um zu versuchen, das Schlimmste noch abzuwenden.