Russische Luftraumverletzungen lösen erneut Beratungen in der Nato aus. Das Bündnis muss auf wachsende Spannungen reagieren und steht vor schwierigen Fragen.
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Russische Luftraumverletzungen lösen erneut Beratungen in der Nato aus. Das Bündnis muss auf wachsende Spannungen reagieren und steht vor schwierigen Fragen.
Stand: heute, 04:46 Uhr
Russlands Luftraumverletzungen verstärken die Spannungen an der Ostflanke der Nato und befeuern die Diskussion um eine angemessene Reaktion. Geht Russland immer weiter ins Risiko, um die Nato zu testen? Das Bündnis muss die Balance zwischen entschlossener Abschreckung und einer unbeabsichtigten Eskalation finden.
Die Nato-Staaten beobachten aus verschiedenen Positionen mit Radaranlagen den Luftraum und führen diese zu einem Lagebild zusammen. Auch Maschinen, die ohne Funksignal („Transponder“) fliegen, werden bemerkt. In Deutschland ist das Luftoperationszentrum Uedem („Combined Air Operations Centre“ oder CAOC) am Niederrhein nahe der niederländischen Grenze dafür eine zentrale militärische Schaltstelle mit Aufgaben in der Nato sowie für Deutschland.
Das Zentrum hat auch Zugriff auf Aufklärungsergebnisse, wie sie die deutschen Patriot-Systeme auf dem polnischen Flughafen Rzeszow gewinnen. Das CAOC überwacht und sichert den Nato-Luftraum nördlich der Alpen, von Island bis zur Ostflanke rund um die Uhr. Dazu gehören auch die Missionen zur Sicherung des Luftraums in den baltischen Staaten.
Wird ein verdächtig anfliegendes Flugzeug bemerkt, steigen Alarmrotten zu einem Alarmstart („alpha scramble“) auf. In der Regel sind es in Deutschland zwei Eurofighter, die nach Nato-Standard binnen 15 Minuten in der Luft sein müssen. „Bei Alarmierung rennen zwei Piloten zu ihren Kampfflugzeugen“, schreibt die Bundeswehr dazu. Über den baltischen Staaten, die keine eigenen Jagdflugzeuge haben, übernehmen Nato-Partner die Aufgabe in Rotation.
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Deutschland — in German Bündnisverteidigung: Schutz des Nato-Luftraums: Alarmstart, Abfangen, Abdrängen